Smash – Season 2

In der vergangenen TV-Saison hatte ich die Serie noch als einen der gelungensten Neustarts gefeiert und nun musste ich ihren Verfall – zumindest was die Quoten angeht – mit ansehen. Mit dem Finale von „Smash – Season 2“ habe ich somit, zumindest in dieser Form, zum letzten Mal das bunte Treiben am Broadway erlebt. Hatte sich die Show wirklich so schlecht entwickelt hat, dass die Absetzung berechtigt war?

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Zu Beginn der Staffel hatte die Serie tatsächlich ein paar Probleme ihren Rhythmus zu finden. Es wurden etliche neue Storylines aufgemacht, was grundsätzlich nicht verwerflich ist, doch leider ist das auf Kosten der restlichen Handlung, Charaktere und Songs gegangen. Neben dem Marylin Monroe-Musical „Bombshell“ wurde ein zweites Musical namens „Hit List“ eingeführt, welches sich eher an eine jüngere Zielgruppe richtet. Dessen Songs orientieren sich eher am modernen Pop, als am klassischen Broadway-Stil. Auch hier haben sich die Autoren und Songschreiber teils übernommen, da nur wenige der neuen Lieder an die Ohrwürmer der ersten Staffel anknüpfen können.

Man hat anscheinend versucht eine neue, hippe Zielgruppe zu erreichen und den Broadway-Glamour zurückgefahren, um selbstzerstörerische Künstlerfiguren Platz zu machen. Leider ist dieser Archetyp in Form des neuen Hauptcharakters Jimmy Collins äußerst unsympathisch und schafft es nicht die Zuschauer an sich zu binden. Dennoch fand ich die Idee der zwei Musicals aus unterschiedlichen Welten schön und teils wirklich gut umgesetzt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut es der Serie gelingt das New York/Broadway-Gefühl einzufangen – auch wenn diese Szenen zu 99% aus dem Computer stammen dürften.

Auch in der zweiten Staffel gibt es viel Drama, viel seltsame Charakterentwicklungen und nervige Momente. Doch das hat man in den meisten Network-Dramas und hier passt das Theatralische zumindest zum Inhalt. Auch wenn die Serie durchaus ihre Probleme hatte, so habe ich sie doch stets sehr gerne gesehen und bin froh, dass man ihr mit der finalen Doppelfolge einen wirklich runden Abschluss spendiert hat. „Smash“ ist auf jeden Fall eine der Shows, die ich nächstes Jahr sehr vermissen werde: 8/10 (7.9) Punkte.

Parks and Recreation – Season 5

Kaum zu glauben, dass die Serie inzwischen schon 5 Jahre auf dem Buckel hat. Dabei kommt mir „Parks and Recreation – Season 5“ noch relativ jung auf der US-Serienbühne vor, wenngleich sich auch schon ein paar Abnutzungserscheinungen eingeschlichen haben. Dennoch ist Pawnee, Indiana nach wie vor stets einen Besuch wert…

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Auch dieses Jahr hat es mir wieder sehr viel Spaß gemacht, den kommunalpolitischen Zwistigkeiten in Pawnee beizuwohnen. Nachdem Leslie in den Stadtrat gewählt wurde und Ben seinen Job in Washington, D.C. angenommen hat, plätscherte die Handlung – nach einem starken Auftakt – für ein paar Episoden etwas vor sich hin. Stets nett anzusehen, doch echte Highlights waren rar gesät. Ab Mitte der Staffel hat die Serie meines Empfindens nach dann noch einmal Fahrt aufgenommen und z.B. mit Patton Oswalts „Star Wars“-Filibuster für erheiternde Momente gesorgt.

Toms Haverfords neueste Geschäftsidee Rent-A-Swag konnte leider nicht an die herausragenden Entertainment 720-Momente der vierten Staffel anschließen – obwohl das Geschäft ironischerweise viel besser läuft. Schön fand ich die Wiederannäherung zwischen Ann Perkins und Chris und natürlich nahezu jeden Erzählstrang rund um Ron Swanson und das dynamische Duo April und Andy. Dennoch hat die Serie insgesamt etwas nachgelassen, was Fans von Leslie und Co. jedoch nicht vom Einschalten abhalten sollte: 8/10 (8.2) Punkte.

Community – Season 4

Es stand ja bereits zu befürchten, dass es mit dem Weggang von Dan Harmon (Ex-Showrunner und kreativer Kopf hinter der Serie) zu Veränderungen bei „Community – Season 4“ kommen wird. Auch wenn ich es anfangs nicht wahrhaben wollte, so war der qualitative Abfall doch spürbar. Dennoch sollten sich Fans der Serie auch diese Staffel nicht entgehen lassen…

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Ich kann es nur schwer an etwas Konkretem festmachen, warum die 13 Episoden der jüngsten Staffel nicht mehr an die der vorangeganenen Jahre heranreichen. Oberflächlich betrachtet sind die Geschichten genauso abgedreht, ungewöhnlich und mit popkulturellen Anspielungen durchsetzt wie zuvor – doch irgendetwas fehlt. Jede einzelne Episode hätte so viel mehr sein können. Dabei waren die Prämissen oft ziemlich großartig: Ob die Inspector Spacetime-Convention in „Conventions of Space and Time“, die Ersetzung des Casts durch Puppen in „Intro to Felt Surrogacy“ oder die an Superhelden-Filme angelegte Episode „Heroic Origins“ – all das hat Großes versprochen, mich teils jedoch unbefriedigt zurückgelassen.

Die Dialoge waren nicht mehr so gut, der Rhythmus der Geschichten und die generelle Stimmung hatten sich verändert. Zwar nicht wirklich auffällig, doch die Wirkung der Serie ist in diesem Jahr spürbar anders. Nicht falsch verstehen: Ich hatte immer noch großen Spaß mit den abgefahrenen Erzählsträngen, insbesondere der Grusel-Epsiode „Paranormal Parentage“ und der Körpertauschfolge „Basic Human Anatomy“. Auch der Rest war recht unterhaltsam, doch wie auch die übergreifende Geschichte rund um Changs Kevins Changnesia leider oft zu inkonsequent und beliebig erzählt.

Letztendlich sollte ich vermutlich froh sein, dass es die Serie soweit geschafft hat und – wenn man den Gerüchten glauben mag – nächstes Jahr vielleicht sogar in eine finale Staffel mit Dan Harmon geht. Ich für meinen Teil bin jedoch etwas enttäuscht, dass „Community“ dieses Jahr nur gute Unterhaltung bot: 8/10 (7.6) Punkte.

Go On – Season 1

Matthew Perry hat einfach kein Glück. Seit seinem Erfolg mit „Friends“ versucht er erneut in der Serienlandschaft Fuß zu fassen, doch es scheint im einfach nicht gelingen zu wollen. Nachdem erst im vergangenen Jahr seine neue Serie „Mr. Sunshine“ abgesetzt wurde, hat es nun auch „Go On – Season 1“ getroffen. Für mich durchaus ein kleiner Verlust, da mir die Serie und ihre Charaktere über die 22 ausgestrahlten Episoden doch ans Herz gewachsen sind…

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Anfangs hatte ich noch so meine Schwierigkeiten mit der Prämisse der Show: Ryan King (Matthew Perry) hat seine Frau verloren und versucht nun mittels Selbsthilfegruppe den Weg zurück ins Leben zu finden. Das klingt weder sonderlich lustig, noch spannend oder erheiternd. Der Serie gelingt es erstaunlicherweise jedoch sehr schnell die einzelnen Charaktere und ihre Eigenheiten zu etablieren und genau den richtigen Mittelweg aus Humor und Drama zu finden. Dabei muss aber ganz klar gesagt werden, dass „Go On“ eine Comedy-Serie ist, die jedoch auch öfter einmal emotional ins Schwarze trifft.

Matthew Perry spielt großartig und auch der Rest des Ensembles weiß nach ein paar Folgen zu überzeugen. Ich hätte zu Beginn wahrlich nicht gedacht, dass die Serie zu einem meiner liebsten Neustarts werden sollte – auch wenn ich dieses Jahr zugegebenermaßen kaum neue Serien gesehen habe. Wirklich schade um die Show. Da hat nicht einmal der Gastauftritt von Courteney Cox etwas geholfen. Sorry, Matthew, ich hätte gerne weitergeschaut: 8/10 (7.9) Punkte.

Last Man Standing – Season 2

Im letzten Jahr hatte ich die Serie noch für ihre altmodische Art gelobt, doch anscheinend haben die Showrunner meine Besprechung nicht gelesen. Somit wartet „Last Man Standing – Season 2“ mit mehreren unschönen Überraschungen auf, welche mich – besonders zu Beginn der Staffel – schon fast zum Abschalten bewegt hätten. Warum ich dennoch drangeblieben bin, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Ich hasse es wenn Schauspieler in Serien oder Filmen ohne guten Grund ausgetauscht werden. Besonders dann, wenn sich dadurch die Figur auf negative Art und Weise wandelt. Somit ist mir die Neubesetzung von Tochter Kristin ganz besonders sauer aufgestoßen, da sich mit ihr auch die Ausrichtung der Serie änderte. Hinzu kommt, dass der Vater ihres Sohnes ebenfalls neu besetzt und seine Rolle enorm ausgenaut wurde. Er ist eigentlich nur dazu da, dass Tim Allens Figur seine erzkonservativen politischen Ansichten vertreten darf: Obama doof, Krankenversicherung doof, Waffenbesitz yeah – das nervt und hat meiner Meinung nach in solch einer Serie auch nichts zu suchen.

Glücklicherweise gibt es zwischen den politisierenden Eskapaden – besonders in der zweiten Staffelhälfte – immer wieder normale Episoden (speziell rund um den Outdoor Man und seinen Angestellten), so dass ich insgesamt doch wieder meinen Spaß mit Tim Taylor Mike Baxter und seiner Familie hatte. Ein paar Gaststars aus „Hör mal, wer da hämmert“ haben sich zudem auch blicken lassen, was ich wirklich nett fand.

„Last Man Standing“ ist auch im zweiten Jahr größtenteils unterhaltsam, doch leider mit ein paar bösen Ausreißern nach unten. In die nächste Staffel werde ich aber schon alleine deshalb reinschauen, um zu sehen welche Tochter dieses Mal ausgetauscht wird: 6/10 (6.4) Punkte.

Parenthood – Season 4

Und wieder geht ein Jahr mit meiner Lieblingsfernsehfamilie zu Ende. Anders als noch zu Beginn der Staffel gedacht, stellt „Parenthood – Season 4“ vermutlich doch nicht das Finale dieser wunderbaren Serie dar. Für mich eine äußerst erfreuliche Entwicklung, gehört die Show rund um den Braverman-Clan doch erneut zu meinen absoluten Highlights der laufenden TV-Saison. Spoiler sind zu erwarten.

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Der Start ins neue Jahr beginnt auch für den Zuschauer zunächst mit Veränderungen. So verlässt Haddie ihre Familie, um aufs College zu gehen, Sarah nimmt einen neuen Job in einem Fotostudio an und Amy macht Schluss mit Drew. Das alles wird äußerst unterhaltsam und sehr emotional erzählt. Besonders Haddies Abreise hat mich zusammen mit Peter Krause („Six Feet Under“), der ihren Vater Adam Braverman spielt, doch die eine oder andere Träne verdrücken lassen. Überhaupt ist die vierte Staffel die wohl bisher emotionalste, was größtenteils an der bereits in der zweiten Episode eingeführten Krebserkankung von Adams Frau Kristina liegt. Unglaublich stark und mitreißend rezählt – und das sage ich, obwohl ich solche Handlungsstränge normalerweise nicht mag.

Neben dem großen Thema Krebs steht diese Staffel eindeutig die Adoption Victors durch Julia und Joel im Vordergrund, was auch für einige herzzerreißende Szenen sorgt. Daneben wirkt das Liebesdreieck, in dem sich Sarah mit Mark (Jason Ritter, „The Event“) und Hank (Ray Romano, „Men of a Certain Age“) befindet, geradezu lächerlich – und ist dennoch ziemlich unterhaltsam. Auch die anderen Familienmitglieder bekommen ihre kleinen und großen Handlungsbogen spendiert, so dass man am Ende der Staffel erneut das Gefühl hat ein aufregendes – wenn auch viel zu kurzes – Jahr mit den Bravermans verbracht zu haben.

Insgesamt würde ich die Staffel am liebsten mit glatten 10 Punkten bewerten, doch gab es ein paar Episoden, die nicht 100%-ig in all ihren Storylines überzeugt haben. Somit kommt das vierte Jahr nicht ganz an die vorangegangene Staffel heran, was jedoch keineswegs bedeutet, dass es mit der Qualität abwärts gegangen ist – und ich kann nach wie vor guten Gewissens behaupten, dass „Parenthood“ zu den besten aktuell laufenden Network-Serien gehört. Nun beginnt wieder das Bangen, denn eine Verlängerung ist – auch wenn es im Moment recht gut aussieht – noch lange nicht in trockenen Tüchern. Ich jedoch kann und will den Braverman-Clan jetzt noch nicht ziehen lassen: 9/10 (9.3) Punkte.

The Guild – Season 1 to 5

Bei meiner Suche nach leichter Serienkost im Bereich Comedy, bin ich auf die Web-Serie „The Guild – Season 1 to 5“ gestoßen. Ich hatte mich bereits früher an ein paar Shows versucht, die im Internet veröffentlicht werden, doch außer Joss Whedons „Dr. Horrible’s Sing-Along Blog“ konnte mich in diesem Bereich bisher nichts wirklich überzeugen. Hat „The Guild“ meine meine Wahrnehmung von Web-Serien ändern können?

Felicia Days herrlich selbstironische Comedy über die bunt zusammengewürfelte Guilde eines fiktiven Online-Rollenspiels macht unglaublich viel Spaß. Die Schauspielerin/Autorin/Nerd-Ikone überzeugte mich bisher in diversen Serien (u.a. eine Hauptrolle in Joss Whedons bereits erwähntem Web-Musical sowie Nebenrollen in „Dollhouse“, „Eureka“ oder „Supernatural“), doch erst mit der ihr verständlicherweise auf den Leib geschriebenen Online-Heldin Codex scheint sie die Rolle ihres Lebens gefunden zu haben.

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Whitney – Season 1

Eigentlich wollte ich in die Serie nicht reinschauen, doch da mir noch eine Sitcom im Programm fehlte und die erste Staffel komplett auf Hulu verfügbar ist, habe ich „Whitney – Season 1“ doch noch eine Chance gegeben. Ob sich das Reinschauen gelohnt hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Zu Beginn der Staffel dachte ich wirklich nicht, dass ich durchhalten würde. Eine typische Pärchen-Comedy mit nur allzu bekannten Charakteren und Situationen. Doch nach ein paar Episoden stellte sich der übliche Gewöhnungseffekt ein und die Figuren samt ihrer Eigenheiten sind mir ans Herz gewachsen. Besonders die offen zelebrierte Selbstironie von Autorin und Hauptdarstellerin Whitney Cummings macht die Serie sympathisch. Auch Gaststars, wie z.B. John Cleese, dürfen bewundert werden. Überhaupt hat sich die Serie in der zweiten Hälfte ziemlich gesteigert und so haben die Autoren u.a. auch aktuellere popkulturelle Anspielungen, wie z.B. auf „Drive“, in die Dialoge eingebaut.

Man darf sich natürlich nichts vormachen: Die einzelnen Handlungselemente entspringen allesamt dem Sitcom-Baukasten, doch Wortwitz ist durchaus vorhanden und die größtenteils sympathischen Charaktere laden zum Mitlachen ein. Wer also den neuen Stern am Comedy-Himmel sehen möchte, der sollte um „Whitney“ lieber einen großen Bogen machen. Wer allerdings eine nette Sitcom für Zwischendurch sucht, der darf ruhig einmal reinschauen: 7/10 (6.9) Punkte.

Happy Endings – Season 2

Letztes Jahr nur eine nette Randerscheinung unter den Comedy-Neustarts, mauserte sich „Happy Endings – Season 2“ zu einem klaren Favoriten in meinem persönlichen Serienprogramm. Mit dieser Besprechung habe ich auch meine letzte aktuell laufende Comedy für diese Saison beendet, was mich in Zukunft wieder vermehrt auf alte Bekannte zurückgreifen lässt – Tipps sind dennoch stets willkommen!

„Happy Endings“ ist eine dieser Serien, die häufig das Gefühl heraufbeschwört selbst mit ein paar Freunden unterwegs zu sein. Da es – wie man es sonst aus Sitcoms kennt – kaum feste Locations gibt, zieht man mit der Gang dementsprechend oft um die Häuser und erlebt etliche absurde Abenteuer im Nachtleben von Chicago. Auch wenn es keine Innovationssprünge im Vergleich zu ersten Staffel gibt, so hat sich das Zusammenspiel des Ensembles und der aus der Gruppendynamik entstehende Humor doch enorm gesteigert. Running Gags, popkulturelle Anspielungen und Situationskomik geben sich die Klinke in die Hand und werden vom oft sehr selbstironischen Spiel der Schauspieler wunderbar vorgetragen.

Die sechs Figuren werden erstaunlich gleichberechtigt behandelt und die diversen Erzählstränge sind stets miteinander verwoben. Ebenso ein deutlicher Qualitätszuwachs im Vergleich zur ersten Staffel, die sich doch sehr auf Alex und Dave konzentrierte. Inzwischen kann ich mit gutem Gewissen eine unbedingte Empfehlung für „Happy Endings“ aussprechen. Ich freue mich über die Verlängerung der Serie und könnte mir gut vorstellen die Freunde noch etliche Staffeln bei ihren Eskapaden zu begleiten: 8/10 (8.4) Punkte.

Up All Night – Season 1

Früher haben mich Erzählsträngen, die Babys bzw. Kinder in den Mittelpunkt stellten, eher genervt. Doch seitdem ich selbst Vater bin fällt mir auf, dass es – neben klassischen Familien-Sitcoms – nicht viele Serien gibt, die diese Thematik wirklich in den Mittelpunkt stellen. Folglich habe ich mich sehr auf „Up All Night – Season 1“ gefreut, da hier mit Christiana Applegate und Will Arnett auch zwei meiner Lieblings-Comedy-Darsteller mit im Boot sind.

Der Einstieg in die Serie ist mir wirklich schwer gefallen. Der Pilot war nicht lustig und ohne Fokus erzählt. Zudem schien mir die Serie wie eine weitere Workplace-Comedy, bei welcher der für mich eigentlich interessante Handlungsstrang nur am Rande erzählt wird. Insofern hätte ich die Serie nach zwei Episoden beinahe abgesetzt, was – rückblickend betrachtet – doch wirklich schade gewesen wäre. Zwar nimmt das Elterndasein nie einen wirklich großen Stellenwert ein, doch bildet es die emotionale Grundlage für die beiden Hauptfiguren und ihre weitere Entwicklung.

Das größte Problem hatte ich zu Beginn wohl mit den stets dominierenden Handlungssträngen rund um den Arbeitsplatz der Mutter: eine Talkshow mit völlig abgedrehter Moderatorin, Chefin und bester Freundin in einer Person. An Maya Rudolphs Portrait von Ava Alexander muss man sich wahrlich erst gewöhnen. Hier wäre weniger oft deutlich mehr gewesen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich im Verlauf der Staffel durchaus Gefallen an dieser seltsamen Figur gefunden habe.

Wie man es auch dreht und wendet: „Up All Night“ ist eine sehenswerte Comedy, die teils nette Anspielungen für junge Eltern bereithält. Man sollte sich nur nicht zuviel erwarten. Wenn man zudem noch die Schauspieler mag und auf allzu komplexe Geschichten verzichten kann, dann macht man mit der Serie nicht viel falsch: 7/10 (7.3) Punkte.