Non-Stop (2014)

Heute stand ein weiterer Film auf dem Programm, der genau richtig für die Zeit zwischen den Jahren schien – ein spannender Thriller, den man mehr oder weniger aufmerksam verfolgen und dabei einfach nur eine gute Zeit haben kann. Ob der Action-Thriller „Non-Stop“ dieses Versprechen auch einlösen konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Hatte ich mich gestern noch beschwert, dass „John Wick“ zu wenig Handlung besitzen würde, wurde ich heute mit dem Gegenteil konfrontiert: „Non-Stop“ ist so vollgestopft mit ausformulierten Gedanken und überkonstruierten Handlungsgerüsten, dass man selbst als wenig geübter Zuschauer im Geiste eine Checkliste für diese Art von Film abhaken könnte – Schema F par excellence. Das Flugzeug-Setting ist bereits aus Filmen wie „Flightplan“ bekannt und bietet letztendlich auch nur Versatzstücke bereits bekannter Motive. All das ist gefällig inszeniert, doch konnte ich mich nicht des Eindrucks erwehren das alles schon anderswo besser gesehen zu haben.

Liam Neeson spielt seinen gebrochenen Helden archetypisch, wie man es bereits aus den „Taken“-Filmen oder auch „The Grey“ kennt. Das funktioniert, ist aber inzwischen schon so abgedroschen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, eher einer Parodie beizuwohnen. Überhaupt ist die gesamte Geschichte um den mysteriösen Killer im Flugzeug alles andere als plausibel und das Verhalten der aktiv handelnden Personen zerrt beständig an den Nerven – da ist schon einiges an Suspension of Disbelief gefragt, um als Zuschauer noch wirklich interessiert am Ball zu bleiben.

Letztendlich konnte mich „Non-Stop“ über weite Strecken brauchbar unterhalten – und am Ende wurde wenigstens jeglicher Realismus über Bord geworfen. Insgesamt war mir der Film jedoch zu gewollt erzählt und hat sich irgendwann in seiner viel zu konstruierten Handlung verloren. Tut nicht wirklich weh, aber muss man auch nicht gesehen haben: 5/10 Punkte.

Die Bestimmung: Divergent – OT: Divergent (2014)

Nachdem die letzte Filmsichtung schon wieder über zwei Wochen zurückliegt, habe ich der Müdigkeit nach einer anstrengenden Woche nicht nachgegeben und „Die Bestimmung: Divergent“ in den Player geschoben. Die Wahl traf dieses Mal meine bessere Hälfte, da sie die Vorlage gelesen hatte, davon jedoch nicht sonderlich begeistert war. Umso gespannter war ich also, ob sie der Verfilmung mehr abgewinnen kann – und ob mich die Geschichte genug reizt, um auch einmal einen Blick in die Roman-Trilogie zu werfen…

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Der Vergleich zu „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ drängt sich natürlich auf: Eine dystopische Zukunft, Teenager die sich einer Wahl stellen müssen, eine starke weibliche Heldin, intensive Trainingssequenzen und eine Verschwörung. Ja, sonderlich originell wirkt „Divergent“ ein paar Jahre nach dem stilprägenden Jugendabenteuer nicht. Leider sind Geschichte, Charaktere und Inszenierung auch in jeder Instanz unterlegen. War mein Interesse für die Vorlage nach der ersten Sichtung von „The Hunger Games“ sofort geweckt, so blieb mir „Divergent“ seltsam fremd. Die Grundidee der verschiedenen Fraktionen ist eigentlich ganz nett, doch wirkt die präsentierte Welt in letzter Konsequenz einfach nicht glaubwürdig und schlüssig.

Bietet – und ja, wieder der Vergleich – Suzanne Collins‘ Geschichte eine teils beängstigend wirkende Dystopie, in die die starke Präsenz der jugendlichen Protagonisten ähnlich glaubhaft verankert ist, wie zum Beispiel in die „The Maze Runner“, so wirken die wild herum hopsenden Teenager hier einfach nur albern. Da werden die düster dreinblickenden Beschützer der Stadt als knallhart eingeführt und doch düdelt bei jedem größeren Auftritt ein radiokompatibler Popsong im Hintergrund. Die Welt wirkt einfach nicht stimmig, auch wenn die Dynamik der Figuren untereinander sowie die diversen Trainingseinheiten durchaus nett in Szene gesetzt sind. Während „The Hunger Games: Catching Fire“ selbst im zweiten Teil die für das Genre obligatorische Liebesgeschichte stets spannend und relevant für Charaktere und Geschichte erzählt, kommt es hier schon nach ein paar Minuten zum unmotivierten und plumpen Kuss.

Wie man es auch dreht und wendet: „Divergent“ ist ein zumindest nett anzusehendes Sci-Fi-Abenteuer mit guten (und leider auch verschenkten) Schauspielern, der es nie schafft das Prädikat Teenie-Film abzustreifen. Speziell im Vergleich zum mehr als offensichtlichen Vorbild fällt Neil Burgers uninspirierte Jugend-Sci-Fi doch erheblich ab. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut. Gerade noch mittelmäßig, was mein Interesse an der Vorlage so ziemlich beerdigt: 5/10 Punkte.

Tatort: Der Himmel ist ein Platz auf Erden (2015)

Normalerweise geht der überall grassierende „Tatort“-Hype völlig an mir vorüber. Ich versuche es alle paar Jahre, doch der Funke will nie überspringen. Gestern war es schließlich einmal wieder soweit: Ein neues Ermittlerteam betritt die Bühne – und als Nürnberger muss man den ersten Franken-Tatort natürlich gesehen haben. Ob denn „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ meine Meinung zur erfolgreichen Krimireihe revidieren konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Ich komme gleich zum Punkt: Nein, auch der Franken-Tatort konnte mich nicht bekehren. Ich bin mir sogar sicher, dass ich „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ ohne den Schauplatz Nürnberg nicht zu Ende geschaut hätte. Vielleicht bin ich gerade einfach zu verwöhnt von „The Wire“, doch das was ich gestern über 90 Minuten verfolgt habe, war einfach biederste Krimikost ohne jeglichen Kniff – dabei wären durchaus spannende Ansätze vorhanden gewesen und Nürnberg als Setting hat mir naturgemäß auch sehr gut gefallen. Leider war die Identifikation der einzelnen Schauplätze dann auch das Interessanteste an der ganzen Geschichte.

Mit Felix Voss (Fabian Hinrichs) hätte man die perfekte Gelegenheit gehabt, Elemente einer Culture-Clash-Komödie in die Handlung zu integrieren. Immerhin kommt der Kriminalhauptkommissar aus dem fernen Hamburg in die Frankenmetropole. Leider wird diese Möglichkeit nahezu komplett außer Acht gelassen. Einzig durch das fränkische Urgestein Mathias Egersdörfer, der den Leiter der Spurensicherung spielt, zeigt sich ein wenig fränkisch-herber Charme auf dem Bildschirm. Auch die Figur von Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) besitzt Potential und ist, was man von einigen Nebenfiguren nicht behaupten kann, wirklich gut gespielt. Leider jedoch bleibt auch dieser Charakter größenteils blass.

Was den Fall selbst angeht, so macht dieser wahrlich keine Freude. Nach einer nur zu offensichtlich gelegten falschen Fährte ist die tatsächliche Auflösung – wenn man sie nicht ohnehin schon nach den ersten Minuten erahnt hat – so trivial und bereits unzählige Male dagewesen, dass die aufgesetzt wirkende pseudokünstlerische Inszenierung gleich doppelt plump wirkt. Man hat hier 90 Minuten zur Verfügung und macht nicht mehr daraus, als zweitklassige US-Krimiserien à la „The Mentalist“ oder „Bones“ in der Hälfte der Spielzeit schaffen. Wirklich enttäuschend. Die Verwendung von Elementen des „Mulholland Drive“-Soundtracks ist mir zudem übel aufgestoßen, könnten die beiden Filme inhaltlich, stilistisch und qualitativ doch nicht weiter auseinander liegen.

Insgesamt hat sich mein Vorurteil dem „Tatort“ gegenüber leider bestätigt. Ich werde mit dieser Art der abgehangenen Krimiunterhaltung einfach nicht warm. Wenn ich dann lese, dass unser tolles Feuilleton diesen 08/15-Fernsehfilm mit der Nouvelle Vague eines François Truffaut vergleicht, dann spricht auch das Bände. Letztendlich bleibt ein nett gefilmter Krimi mit langweiligem Plot und ausbaufähigen Charakteren. Ziemlich durchschnittlich eben – und nur Nürnberg als Drehort wird mir im Gedächtnis bleiben: Es war schon toll die Straßen, auf denen man nahezu täglich unterwegs ist, als Schauplatz in einem Fernsehfilm zu sehen. Aufgrund der lokalpatriotischen Umstände will ich gnädig sein: 5/10 Punkte.

Escape Plan (2013)

Nachdem man als Freund des 80er Jahre Actionkinos jahrelang auf eine Rückkehr der damaligen Helden auf die Leinwand warten musste, gibt es inzwischen eine regelrechte Schwemme an sogenannten Retro-Actionern. Mit Stallones „The Expendables“ konnte ich eher weniger anfangen, Schwarzeneggers „The Last Stand“ hatte mir dagegen recht gut gefallen. Und wie schneidet „Escape Plan“ als erstes großes Treffen der beiden Action-Giganten ab?

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Ich erinnere mich dunkel an recht positive Kritiken. Allerdings mag ich den Film da auch mit einem anderen Retro-Actioner verwechseln. Schon beim ersten Auftritt Sylvester Stallones hatte ich so meine Zweifel – zu gewollt, zu angestrengt, zu schlecht gespielt. Als dann noch Curtis ’50 Cent‘ Jackson ins Bild stolpert und mit Mühe und Not halbwegs glaubhaft ein paar Sätze stammelt, waren meine Erwartungen komplett im Keller. Zu diesem Zeitpunkt war meine größte Sorge, was denn nur aus Privat Paula Vincent D’Onofrio geworden ist. Eigentlich hatte ich den Film hier schon abgeschrieben, doch er sollte ja erst noch richtig losgehen…

Und das tat er dann auch: Mit dem Auftritt Arnold Schwarzeneggers keimte plötzlich Hoffnung auf. Nein, auch er ist kein guter Schauspieler, doch blitzte hier und da wenigstens ein wenig Selbstironie durch. Auch Stallone gewann im Zusammenspiel mit Schwarzenegger – und als Arnie während des ersten Ausbruchsversuchs plötzlich auf 5 Minuten lang auf Deutsch flucht, war das schon ein kleines Highlight. Auch im weiteren Verlauf weiß die Dynamik zwischen den beiden Schauspielern zu gefallen, was tatsächlich auch das einzig wirklich Sehenswerte an „Escape Plan“ ist.

Zu den oben genannten Schauspielern gesellen sich noch Jim Caviezel und Sam Neill. Kaum zu glauben. Immerhin schafft es Caviezel noch einen völlig überdrehten Bösewicht zu kreieren, der allerdings im „Austin Powers“-Universum besser aufgehoben wäre, während Sam Neill spielt, als müsse er mit der Gage die nächste Stromrechnung bezahlen. Oder eben auch nicht. „Escape Plan“ einen B-Movie zu nennen würde es nicht direkt treffen. Er wirkt oft unglaublich trashig, das Drehbuch strotzt nur so vor Dämlichkeiten, doch wirkt die Inszenierung zu kompetent und kalkulierend.

Auch wenn „Escape Plan“ wahrlich kein guter Film ist, so hatte ich doch meinen Spaß damit. Speziell das Aufeinandertreffen von Stallone und Schwarzenegger ist für Kinofreunde wahrlich nett anzusehen. Daneben sollte man sich allerdings nicht viel erwarten, denn sowohl die Nebendarsteller als auch die Handlung wirken meist wie aus der Klamottenkiste. In größerem Kreis mit einem Bier in der Hand dürfte der Spaßfaktor zudem weitaus höher liegen, als zwischen den Jahren alleine auf dem Sofa: 5/10 Punkte.

Death Race (2008)

Nachdem ich mich gestern kaum bewegen konnte und abends auch keinen Film durchgehalten hätte, wollte ich es heute zumindest versuchen. Eine bequeme Sitzposition zu finden war nicht einfach, so dass ich froh war mit dem Action-Remake „Death Race“ nicht auch noch einer komplizierten Filmhandlung folgen zu müssen. Spaß hatte ich dennoch. So irgendwie.

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Das Remake des von Roger Corman produzierten „Death Race 2000“ (bzw. „Frankensteins Todesrennen“ in der deutschen Fassung) stammt aus der Feder von Paul W. S. Anderson, was geneigte Kinogänger schon einmal abschrecken könnte. Anderson ist hauptsächlich bekannt für seine weichgespülten Adaptionen der „Resident Evil“-Reihe – 1997 hatte er aber auch den atmosphärisch dichten Sci-Fi-Horror „Event Horizon“ in Szene gesetzt. Von „Death Race“ erwartete ich mir nun nicht viel, erhoffte mir aber zumindest geradlinige Action-Unterhaltung.

Im Vergleich zum mir unbekannten Original empfinde ich es schon als Fehler, dass das Transkontinentale Straßenrennen räumlich auf einen Rundkurs begrenzt wurde. Somit atmet der Film weniger die Atmosphäre von „Mad Max“ bzw. „The Road Warrior“ als von Super Mario Kart. Dies ist zwar irgendwie auch witzig, doch letztendlich gleichen sich Schauplätze und Actionszenen doch zu sehr – bei einem Film, der so gut wie keine nennenswerte Handlung aufweist, ist dies leider kein gutes Zeichen.

Letztendlich hat mich „Death Race“ über seine gut 100 Minuten tatsächlich recht brauchbar unterhalten. Jason Statham passt in die Rolle des Einzelkämpfers, die Action ist gefällig inszeniert und eine gewisse Härte bietet der Film auch. Leider wirkt das alles (inklusive Geschichte samt deren Auflösung) so dermaßen glatt, dass die Härte nur umso aufgesetzter wirkt. Das alles ist ja irgendwie nett anzusehen, doch kann ich mich schon jetzt an keinen einzelnen Charakter mehr erinnern und morgen werde ich den Rest auch vergessen haben – und nein, das liegt nicht an den Schmerzmitteln: 5/10 Punkte.

The Descent 2: Die Jagd geht weiter (2009)

Ein anstrengender, aber vergnüglicher Tag im Schwimmbad, die Kinder endlich im Bett, die Frau unterwegs – folglich die Chance endlich einmal wieder einen Horrorfilm zu sehen. Die Wahl fiel letztendlich auf „The Descent 2“, der schon seit geraumer Zeit auf meiner Liste stand. Ob ich ich die Sichtung ohne Nervenzusammenbruch durchgestanden habe, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Neil Marshalls Vorgänger „The Descent“ zählt nach wie vor zu meinen Lieblingsfilmen des Genres. Das damalige Kinoerlebnis steckt mir heute noch in den Knochen – und das meine ich genauso, wie ich es schreibe. Der 2009er Nachfolger ignoriert das europäische Ende und greift die US-Schnittfassung auf, was Fans des Film schon einmal übel aufstoßen dürfte. Ich jedoch habe damit meinen Frieden gemacht und sehe das Sequel eher als alternative Fortführung der Geschichte, was in diesem Genre meiner Meinung nach ohnehin der einzig gangbare Weg ist, sich nicht den Spaß an so manchem Film verderben zu lassen. So oder so war ich gespannt auf die Handlung – und ob mich die Rückkehr in die Höhle genauso traumatisieren würde, wie mein erster Besuch.

Wie zu erwarten, bekommt man ein typisches Sequel zu sehen: mehr vom bereits Bekannten, mehr unmotiviertes Blut und weit weniger Handlung. Rein atmosphärisch kann „The Descent 2“ nahtlos an seinen Vorgänger anschließen, auch wenn die Höhle ein wenig zu perfekt ausgeleuchtet ist, das Blut ein wenig zu rot spritzt und die Gruppendynamik dieses Mal nicht so recht funktionieren will. Wer bitte schickt denn eine Gruppe unerfahrener Armleuchter (inlusive traumatisiertem Opfer) in ein unerforschtes Höhlensystem? Natürlich wird unsere bunte Truppe demenstsprechend schnell dezimiert (besonders die Männer müssen zeitig dran glauben), so dass sich am Ende wieder eine reine Frauengruppe mehr oder weniger erfolgreich gegen die Crawler zur Wehr setzen darf. Weniger Klaustrophobie als beim Erstling, dafür mehr Gemetzel – wer hätte es gedacht?

Glücklicherweise wirkt der Film formal nicht viel billiger als der Vorgänger. Inhaltlich ist das eine andere Geschichte und man hat schon teils das Gefühl ein Remake zu sehen. Immerhin werden die vorangegangenen Geschehnisse direkt aufgegriffen, was zu einigen interessanten Überraschungen führt. Das endgültige Finale wirkte auf mich ein wenig aufgesetzt und war nur einfach nur fies, wenn auch leider ohne jeglichen Sinn dahinter. Irgendwie schade, da der Film gar keine solch platte zweite Ebene nötig gehabt hätte. Freunde des ersten Teils sollten lieber noch einmal diesen schauen, doch wer Lust auf noch mehr Höhlenhorror hat, der kann ruhig einmal einen Blick riskieren – gepackt hatte mich das Setting auch beim zweiten Mal: 5/10 Punkte.

Battleship (2012)

Kennt ihr das? Manchmal schwört man sich Filme nie zu sehen, nur um dann in einem schwachen Moment doch einzuknicken. Peter Bergs „Battleship“ ist da so ein Kandidat. Schon alleine dass es sich um eine Verfilmung des Brettspieles „Schiffe versenken“ handelt, lässt mich verzweifelt mit dem Kopf schütteln. Von den miserablen Kritiken einmal ganz zu schweigen. Warum nur konnte ich meine Finger dann doch nicht von dem Film lassen?

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Neulich hatte ich mir noch einmal den Trailer angesehen, weil ich wissen wollte wie Taylor Kitsch in dem Film wirkt, der mich in jeder Episode von „Friday Night Lights“ (FNL) aufs Neue begeistert. Plötzlich sehe ich da auch Jesse Plemons, der in der Football-Serie ebenfalls eine der Hauptrollen besetzt, mich zudem als fieser Todd in „Breaking Bad“ überzeugt hat und in „Star Wars VII“ die Hauptrolle spielen soll. Dann fällt mir noch auf, dass Regisseur Peter Berg ja ebenfalls bei FNL hinter der Kamera stand und als Produzent tätig war. Schon war meine Neugierde geweckt – und das obwohl der Trailer nur nach Krawall-Action aussah.

Die ersten paar Minuten fand ich wirklich herrlich: Taylor Kitsch als Verlierertyp mit langen Haaren könnte direkt FNL entsprungen sein. Tim Riggins wie er leibt und lebt. Leider nur ohne dessen Charme. Nach der Verwandlung zum 08/15-Actionhelden hatte ich auch schon beinahe wieder vergessen, was mich eigentlich an dem Film gereizt hatte. Schon unglaublich, wie viel ein gutes Drehbuch für einen Schauspieler ausmachen kann. Wirklich schade, dass Kitsch bisher nur Kinoflops hatte – obwohl ich ihn in „John Carter: Zwischen zwei Welten“ ja wirklich gut fand. Eigentlich kann er mehr, wie er in FNL beständig bewiesen hat.

Abseits von den Schauspielern bietet der Film einige Schauwerte, laute Actionszenen und doofen Humor. Ich hatte dabei meinen Spaß, wusste aber in jedem Moment, dass dieser nicht anhalten wird. Über kurz oder lang stellten sich erste Ermüdungserscheinungen ein und die unzähligen Explosionen haben angefangen mich zu langweilen. Wer nun am Ende welches Schiff zerstört, war im Prinip auch egal. Viel Bumm, wenig Hirn. Noch weniger Herz.

Letztendlich fand ich „Battleship“ auch nicht doofer als die anderen Krawall-Actioner da draußen, aber auch nicht gelungener. Das Design der Alien-Schiffe fand ich launig, das der Aliens selbst dagegen unglaublich mies. Über Jesse Plemons hatte ich ich mich in jeder Szene gefreut und am Ende war der Film dann eben irgendwann vorbei. Unterhaltsam, aber auch schon wieder vergessen. Eben am unteren Ende des Durchschnitts: 5/10 Punkte.

Vertical Limit (2000)

Nachdem der Urlaub in der bayerischen Bergwelt nun hinter mir liegt, wollte ich filmisch noch einmal in die Berge zurückkehren. Da ich „Cliffhanger“ das letzte Mal vor nicht einmal zwei Jahren gesehen habe, stand heute „Vertical Limit“ auf dem Programm. Manchmal entscheidet eben doch das Setting über die Filmwahl – und nicht Handlung und Drehbuch, wie ich es ansonsten gerne behaupte…

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„Vertical Limit“ dürfte ich das letzte Mal vor gut 10 Jahren gesehen haben. Damals in schrecklicher Qualität auf einer miesen Video-CD. An viel erinnern konnte ich mich nicht mehr, nur das schlechte Bild, tolle Landschaftsaufnahmen und viel Action. Zumindest das Bild war bei der heutigen Sichtung dank Blu-ray deutlich besser. Leider wurden dadurch auch die teils wirklich miesen Effekte hervorgehoben. Wirklich unglaublich. Besonders der Prolog wirkt wie im Hinterhof eines mäßig talentierten Filmstudenten zusammengebastelt. Glücklicherweise wird es über den Lauf des Films besser, doch insgesamt ist es Renny Harlin bereits 7 Jahre zuvor gelungen, die Berge in einem Actionfilm deutlich besser in Szene zu setzen.

Neben den Effekten haben mich besonders die erstaunlich schlechten Schauspieler aus der Handlung gerissen. Einzig Bill Paxton habe ich den arroganten Millionär abgenommen. Somit wundert es mich nicht, dass die beiden Hauptdarsteller Chris O’Donnell („Navy CIS: L.A.“) und Robin Tunney (Agent Lisbon, „The Mentalist“) ihr Dasein in mittelmäßigen Krimiserien fristen. Die Geschichte selbst entstammt dem Drehbuchbaukasten und bietet zumindest ein paar nette Ideen für aufwändige Actionszenen.

„James Bond“-Regisseur Martin Campbell („GoldenEye“ und „Casino Royale“) ist mit „Vertical Limit“ leider kein besonders guter Bergsteigerfilm gelungen. Einzig die Naturaufnahmen können wirklich überzeugen. Die Action wirkt überladen und die Handlung konstruiert. Spaß macht er dennoch größtenteils, zumindest wenn man sich auf einen reinen Actionfilm einstellt. Nächstes Mal darf Sly wieder John Lithgow bekriegen: 5/10 Punkte.

Total Recall – Extended Director’s Cut (2012)

Als der Film angekündigt wurde, war die Ablehnung der meisten Filmfreunde deutlich spürbar. Schließlich sollte mit „Total Recall“ die Vorlage eines der großen Actionfilme der frühen 90er Jahre neu interpretiert werden. Um es deutlich zu sagen: ein Remake von Paul Verhoevens Kultfilm mit Arnold Schwarzenegger. Ich für meinen Teil war jedoch zurückhaltend neugierig, bietet doch Philip K. Dicks Vorlage durchaus Potential für eine gelungene Neuverfilmung – und was haben Len Wiseman und Kurt Wimmer daraus gemacht?

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Der 2012er „Total Recall“ ist ein wildes Sammelsurium von bereits existierenden Sci-Fi-Szenarien. Bis auf in die Handfläche implementierte Mobiltelefone (was für eine grandios bescheuerte Idee), bietet der Film absolut keine genuine Idee. Es gibt Roboter, welche direkt „I, Robot“ entsprungen scheinen, aus „Star Wars“ wurden die Stormtrooper entliehen, die futuristischen Städte inklusive die Mode der Bewohner enstammen 1:1 Ridely Scotts „Blade Runner“ und die restliche Welt hat man aus Versatzstücken von „Minority Report“ zusammengeschustert. Selbst das nervige Stilmittel der allgegenwärtigen Lens Flares hat Wiseman J.J. Abrams (u.a. verstärkt in „Super 8“ eingesetzt) entrissen. Und die Handlung? Achja, da gab es 1990 ja noch diesen einen Film namens „Total Recall“.

Nachdem ich meinen Frust nun niedergeschrieben habe, muss ich neidlos zugeben, dass das Sci-Fi-Flickwerk schon verdammt gut aussieht. Die Action und die Effekte besitzten schon einen gewissen Wow-Effekt. Am liebsten hätte ich den Film alle paar Sekunden angehalten, nur um mich an den Zukunftswelten zu ergötzen. Vermutlich hätte dafür aber auch ein Buch mit dem Artwork des Films gereicht. Die in dieser Welt stattfindende Action ist aber mitreißend genug, damit man als Zuschauer am Ball bleibt. Oft ist der Videospiel-Faktor zwar schon grenzwertig, doch Langeweile kam größtenteils nicht auf. Letztendlich hat man sich aber auch daran satt gesehen.

Einen Vergleich zu Verhoevens Film kann ich mir an dieser Stelle eigentlich sparen, da dieser nahezu alles besser macht. Sicher ist der Trash-Faktor höher, doch spielt er auf dem Mars, hat die bessere (und blutigere) Action und die komplexere Handlung – und das mag bei einem Schwarzenegger-Film etwas heißen. Wisemans Remake ist einfach zu belanglos und ohne Ecken und Kanten inszeniert, um irgendeine Relevanz zu besitzen. In einem Satz: Der Film besitzt keinen Charakter.

Als Sci-Fi-Freund darf man dennoch ruhigen Gewissens einen Blick riskieren, doch vermutlich hat man als solcher das alles sowieso schon ein gutes dutzend Mal gesehen. Wer für – im sogenannten Extended Director’s Cut – über 2 Stunden Sci-Fi-Porn sehen möchte, der findet mit Len Wisemans „Total Recall“ den Film der Wahl. Die Zeit vergeht wie im Flug und danach ist der Film auch schon vergessen. Alle anderen bleiben lieber bei Verhoeven: 5/10 Punkte.

Cowboys & Aliens – Extended Director’s Cut (2011)

Manche Filme können mit den an sie gerichteten Erwartungen einfach nicht mithalten. Als die ersten Informationen zu  „Cowboys & Aliens“ die filmliebende Öffentlichkeit erreichten, schien der nächste Genreklassiker vor der Tür zu stehen. Schon der Titel schrie nach Selbstironie und Genrepersiflage. Als letztendlich jedoch der große Spaß ausblieb, hagelte es Verrisse und so war ich – trotz grundlegendem Interesse – erst einmal zurückhaltend, was die Sichtung des Films betraf…

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Zunächst einmal war ich erfreut über die gelungene Westernatmosphäre. Man hat das Genre erst genommen und somit eine glaubwürdige Bühne für dieses seltsame Zusammentreffen geschaffen. Während der ersten 45 Minuten schien sich der Film genau nach meinem Geschmack zu entwickeln. Etwas ernsthafter als vermutet, doch warum nicht? Aufgesetzte Selbstironie ist ja auch nicht zwangsweise ein Qualitätsmerkmal. Dann jedoch beginnt der zweite Akt, während dessen etliche Zusammenhänge an diversen Lagerfeuern erkärt werden, ewig durch die Pampa geritten wird und teils hanebüchene charakterliche und dramaturgische Vorbereitungen für das Finale getroffen werden. Zäh wie Kaugummi.

Nach ca. einer Stunde mit viel zu viel Gerede, langweiliger Action und nur allzu vorhersehbaren Charakterentwicklungen, wurde endlich das Finale angegangen. Dies war zwar auch nicht sonderlich innovativ – weder inszenatorisch, noch inhaltlich – doch flogen hier endlich einmal die Fetzen und die titelgebenden Aliens durften unsere gesichtslosen Reiter blutig und mit Schmackes dezimieren. Wieder eine Viertelstunde, die recht unterhaltsam war.

Interessanterweise hat man für „Cowboy & Aliens“ tatsächlich einige hochklassike Darsteller gewonnen. Allen voran Daniel Craig, der den schweigsamen Fremden durchaus gekonnt verkörpert. Auch Harrison Ford kann als fieser Großgrundbesitzer überzeugen, wobei die Rolle selbst nicht sonderlich viel hergibt. Was wohl Sam Rockwell geritten hat den langweiligen Barkeeper/Arzt zu geben? Olivia Wilde wirkte auf mich übrigens nur wie eine billige Kopie von Summer Glau. Sorry, Fanboys…

Letztendlich ist die Sache mit „Cowboys & Aliens“ ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bietet er ein gelungenes Westernsetting und nette Effekte, andererseits sind die meisten Charaktere stinklangweilig und die Handlung hätte sich wohl jeder 10-jährige aufregender beim Lego-Spielen ausdenken können. Auch wenn ich doch größtenteils recht gut unterhalten wurde, kommt der Film über Mittelmaß einfach nicht hinaus: 5/10 Punkte.