Für die heutige Ausgabe von Projekt 52 habe ich eine sehr emotionale Geschichte für euch. Zumindest für ist sie für mich sehr emotional. Wie ihr spätestens seit der Ausgabe zum Thema Haus wisst, brüten bei uns schon seit ein paar Jahren Gartenrotschwänzchen im Carport. In guten Jahren auch direkt zweimal hintereinander. So auch dieses Jahr: Als es vor ein paar Wochen extrem heiß war (zwischen 35 und 38 °C), ist mir aufgefallen, dass sich die Jungvögel überraschend weit aus dem Nest lehnen. Vermutlich war es ihnen direkt unter dem Dach zu heiß. Eines morgens haben wir dann ein Fundstück entdeckt: Eines der Nestlinge war wohl zu vorwitzig (siehe Foto 1) und ist aus dem Nest gefallen. So habe ich es vorgefunden:

So habe ich den jungen Gartenrotschwanz am Morgen vorgefunden
Es hat noch geatmet und ich habe zunächst versucht, ihm etwas Wasser einzuflößen. Das hat aber nicht so recht funktioniert. Glücklicherweise war ich im Home Office und konnte ca. jede halbe Stunde nach ihm schauen. Als es nach zwei Stunden immer noch an der gleichen Stelle lag, habe ich ein wenig recherchiert, um herauszufinden, wie ich ihm am besten helfen kann. Zunächst habe ich ein Ersatznest gebaut, welches ich mit dem Jungvogel an eine Position schob, die von den Elternvögeln angeflogen wurde:

Der Versuch ihm ein Ersatznest und etwas Wasser angedeihen zu lassen
Leider haben sie es nicht entdeckt und sind weiter nur zum ca. drei Meter hohen Nest im Carport geflogen. Eine weitere Recherche hat mich ein paar Stunden später dazu bewegt, den Vogel wieder ins Nest zu setzen. Also Leiter aus der Garage geholt, Handschuhe angezogen und den kleinen Vogel vorsichtig wieder ins Nest gesetzt. Gar nicht so einfach, da mich in dieser Woche ziemliche Rückenschmerzen plagten. Ich dachte, damit sei es nun erledigt, doch über den Verlauf des Tages lag der kleine Vogel noch dreimal vor dem Nest. Er war wirklich winzig und leicht wie eine Feder:

Letztendlich habe ich ihn (insgesamt viermal!) zurück ins Nest gesetzt
Inzwischen hatte ich schon eine Konstruktion gebaut, die seinen Sturz abfangen sollte. Das hat beim letzten Sturz glücklicherweise auch geklappt. Am nächsten Tag wurde es deutlich kühler und die Jungvögel haben sich nicht mehr aus ihrem Nest gelehnt. Zwei Wochen später sind die jungen Gartenrotschwänzchen auch flügge geworden und haben das Nest verlassen. Stand heute weiß ich noch nicht, ob es alle geschafft haben. Die Elternvögel fliegen das Nest immer noch sporadisch an und ich werde es erst säubern, wenn für ein paar Tage kein Flugverkehr mehr herrscht. Ob mein kleines Fundstück überlebt hat? Ich würde es mir sehr wünschen.
Motiv: Ein junger Gartenrotschwanz, der mehrfach aus dem Nest gefallen war
Kamera: Honor Magic 5 Pro
Bildbearbeitung: Adobe Lightroom 3.6, Adobe Photoshop CS2
Relevante Links von Initiatorin Sari auf Heldenhaushalt:
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