Sonnwendfeuer 2011

Nachdem das Sonnwendfeuer letztes Jahr noch ganz unter dem Zeichen der nahenden Geburt stand und somit eher nicht zum feuchtfröhlichen Beisammensein einlud, konnte wir es dieses Jahr wieder in vollen Zügen genießen. Wie angekündigt natürlich zusammen mit unserem Zappelinchen, das auch tapfer bis gut 22 Uhr durchgehalten hat.

Ich habe die Möglichkeit ergriffen und – zur Freude aller Beteiligten – ein wenig mit meiner lichtstarken Linse herumexperimentiert. Besonders das Feuer an sich lud zum Spiel mit der Belichtungszeit ein, was zu recht netten Effekten führte.

Natürlich hätte ich eigentlich mein Stativ mitnehmen müssen, um das volle Potential aus der Situation herauszuholen, doch dann hätte mich der Rest der Gruppe wohl endgültig für verrückt erklärt.

Gut vier Stunden und zwei Maß Bier später war das Feuer auch nahezu abgebrannt. Was habe ich an dem Abend gelernt? Unsere Kleine ist wirklich hart im Nehmen, Sonnwendfeuer machen deutlich mehr Spaß, wenn man nicht jeden Moment Papa werden kann, und ich werde nun wohl anfangen auf ein lichtstarkes Zoomobjektiv zu sparen. Das 2,8er 17-50mm vom Tamron sieht doch ganz gut aus oder doch lieber das 2,8-4,0 17-70mm von Sigma? Meinungen sind wie immer willkommen.

Happy Endings – Season 1

Der letzte Neuzugang des ausklingenden Serienjahres war bei mir „Happy Endings – Season 1“. Die halbstündige Comedy erinnert inhaltlich an „Friends“ oder „How I Met Your Mother“, besitzt allerdings keinen Laugh Track und ist als Single Camera Show konzipiert. Kann die Serie trotz fehlender Innovationen überzeugen?

Auch wenn man letztendlich – wie bereits dutzende Male gesehen – nur wieder am Leben einer Gruppe von Endzwanzigern teilnimmt, so strahlt die Serie doch einen gewisse Frische aus. Besonders das Aufbrechen des klassischen Sitcom-Settings und die dadurch lebendigere Kamera erweisen sich als große Pluspunkte. Inhaltlich dagegen bleibt alles beim Alten: Diverse Liebeswirren, das Feiern der Freundschaft und berufliche Herausforderungen stehen auch hier im Mittelpunkt der Serie.

Was macht die Serie nun sehenswert und setzt sie gegenüber eher redundanten Genrevertretern wie „Mad Love“ ab? Wie so oft in diesem Genre sind es vor allem die Charaktere und deren Darsteller (u.a. Elisha Cuthbert, „24“ oder Zachary Knighton, „FlashForward“), welche den Charme der Serie ausmachen. Auch wenn der Pilot mit einer ungewöhnlichen Ausgangssituation beginnt, so sind die erzählten Geschichten doch eher bekannt. Auch hier lebt die Serie mehr von ihrer Situationskomik und popkulturellen Anspielungen, als von einer voranschreitenden Handlung.

Ingsesamt ist „Happy Endings“ durchaus ein kleiner Gewinn für die Comedy-Welt. Auch wenn ich viele Episoden der ersten Staffel nur durchschnittlich fand, haben einige jedoch das große Potential der Serie bewiesen. Ich denke mit etwas mehr Fokus auf die Charaktere und deren Eigenheiten könnte mich die Serie durchaus noch einige Staffeln unterhalten. Macht Spaß: 7/10 (7.4) Punkte.

Daybreakers (2009)

Es gibt Filme, die eine fantastische Prämisse besitzen. So gelungen, dass ich sie stets am liebsten sofort sehen würde. Oft jedoch bleibt die Umsetzung der Grundidee dann leider hinter den Erwartungen zurück. Auch „Daybreakers“ der Spierig-Brüder ist solch ein Film, dessen Sichtung ich kaum abwarten konnte und der letztendlich weniger aus seiner Prämisse herausholte, als in meinen Augen möglich gewesen wäre.

Es ist die Zeit in der Vampire die Welt beherrschen. Die Menschheit ist bis auf ein paar wenige Überlebende ausgerottet bzw. verwandelt worden. Die Nahrung wird knapp und es ist an der Zeit neue Resourcen zu erschließen. Eine fantastische Ausgangssituation! Alleine die Beschreibung des Films zu lesen hatte meine Fantasie beflügelt. Der Einstieg ist auch wirklich gelungen. Man bekommt eine dystopische Welt zu sehen, in der sich Vampire so gut es geht durch ihr Leben Untotendasein schlagen. Eine große Hungersnot aufgrund immer knapper werdender Nahrungsmittel, sprich Menschen, wird angedeutet. Eine globale Krise, die inzwischen bis in die Großstädte vordringt. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Leider jedoch wird schon bald eine eher actionreichere Gangart eingeschlagen, welche die etwas ungelenk Handlung voranstolpern lässt.

Teils schien es mir als wären zwei unterschiedliche Filme zusammengeschnitten worden: Ein dystopischer Film noir, dessen kühle Charaktere existenzielle Fragen aufwerfen und mit sich und ihrem Schicksal hadern, und ein recht splattriger Actionfilm, der weit mehr auf Effekte, als auf Geschichte und Charaktere Wert legt. Hinzu kommt, dass sich die Wendungen mit dem Holzhammer ankündigen und so mancher Erzählfaden mehr schlecht als recht zu Ende geführt wird.

Mich haben beide Elemente von „Daybreakers“ ziemlich gut unterhalten. Die große Genrehoffnung ist der Film aber leider nicht. Dazu ist er zu unausgewogen inszeniert, die Charaktere sind zu schwach gezeichnet und die Geschichte bleibt in letzter Konsequenz zu oberflächlich. Dennoch möchte ich den Spierig-Brüdern ihren Innovationswillen zugute halten. Vampirfreunde abseits von „Twilight“ und Co. sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren: 6/10 Punkte.