Zweiohrküken (2009)

Auch wenn ich den Vorgänger äußerst unterhaltsam fand, hat mich die Fortsetzung von Til Schweigers 2007er Erfolgskomödie nicht wirklich gereizt. Somit hätte ich „Zweiohrküken“ wohl auch nie zu Gesicht bekommen, wenn meine Schwester mir nicht die Blu-ray mit den Worten ‚Willst du den Film noch sehen, bevor ich ihn wieder verkaufe?‘ überlassen hätte. Keine gute Werbung, doch ich wollte mir selbst eine Meinung bilden…

Meine damalige Kritik zu „Keinohrhasen“ ist wohl einer der Gründe, warum ich es nie unter die angesehenen Filmblogger schaffen werde. Ich hatte den Film damals am Startwochenende lange vor dem Hype gesehen und war begeistert vom inszenatorischen Können mit dem Schweiger seine – so dachte ich zumindest – kleine Komödie inszeniert hatte. Danach explodierte die Medienpräsenz des Films und spätestens ab diesem Zeitpunkt durfte man sich als Filmfreund nicht mehr positiv über den Film äußern. Auch wenn meine damalige Kritik – zugegebenermaßen – zum Überschwang neigt, habe ich den Film auch heute noch in sehr guter Erinnerung.

An „Zweiohrküken“ wollte ich – wenn ich ihn denn schon sehe – ebenso unvoreingenommen herangehen. Dennoch bin ich im Vorfeld über unzählige vernichtende Kritiken gestolpert, welche mir einerseits die Lust auf den Film nahmen, andererseits aber auch eine kleine Protestwelle in mir auslösten. Zu gern hätte ich mich folglich gegen die düstere Schar der Kritiker gestellt, um den Film mit wehenden Fahnen zu verteidigen. Leider jedoch musste ich die Fahnen schon nach ein paar Minuten enttäuscht sinken lassen. Da gibt es einfach nichts zu verteidigen.

„Zweiohrküken“ krankt daran eine Fortsetzung zu sein und schlingert auf seiner durch den Vorgänger vordefinierten Bahn entlang, ohne auch nur den geringsten Funken an Inspiration zu zeigen. Eine interessante Geschichte geht dem Film völlig ab, seine müden Gags lassen sich kilometerweit im Voraus erahnen und seine Charaktere verblassen in ihren Rollenklischees. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist der Film damit vor allem eins, und zwar langweilig. Hatte ich bei der Sichtung von „Keinohrhasen“ einen cineastischen Aussetzer oder ist die Fortsetzung wirklich um so viel schlechter?

Tatsächlich sehenswert ist dagegen erneut die Inszenierung. Auch „Zweiohrküken“ ist wunderschön photographiert und sieht einfach nach Kino aus. Der muffige TV-Look vieler deutscher Komödien geht dem Film glücklicherweise ab. Nett fand ich auch das Kasperletheater, welches mit viel Liebe zum Detail inszeniert wurde. Leider jedoch bleiben die netten Szenen beinahe völlig auf der Strecke und neben plattestem Humor und öden Gastauftritten (wo bitte ist der herrlich selbstironische Jürgen Vogel des ersten Teils?) gibt es am Ende nur übermäßigen Kitsch zu sehen.

Leider wird „Zweiohrküken“ seinen Kritiken absolut gerecht. Dem Film mangelt es an erzählerischer Finesse, glaubwürdigen Charakteren und vor allem an Humor. Nett anzuschauen ist der Film dennoch, was aber auch nicht über die gähnende Langeweile hinwegtäuscht. Nein Herr Schweiger, das war ja wohl ein – und das ist auf ihrem Mist gewachsen – Griff ins Klo: 3/10 Punkte. Nun müsste ich mir ja fast noch einmal den ersten Teil ansehen…

Run, Fatboy, Run (102)

Um Ausreden bin ich ja nie verlegen, wenn es um die Rechtfertigung einer – drücken wir es vorsichtig aus – nicht ganz so guten Zeit geht. Heute möchte ich zuviel Alkohol, zu wenig Schlaf und unpassende Kleidung für das lahme Ergebnis verantwortlich machen. Als wäre das noch nicht genug, könnte ich auch noch mangelnde Motivation nennen.

Länge: 6,08
Laufzeit: 00:38:00
kCal: 516
min/km: 6:15

Je wärmer es wieder wird, desto langsamer werde ich also. Bedeutet das im Umkehrschluss grandiose Bestzeiten im Winter? Man darf gespannt sein. Nun bin ich auf jeden Fall froh, mein Laufsoll für diese Woche erfüllt zu haben. Zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin…

Better Off Ted – Season 2

Nach 13 Episoden ist auch mit „Better Off Ted – Season 2“ unweigerlich Schluss. Nachdem der Erfolg bereits letztes Jahr auf sich warten ließ, war es sowieso schon ein kleines Wunder, dass der Serie eine zweite Staffel vergönnt war. Somit bleibt mir die Serie als äußerst kurzweiliger Ausflug in die Welt der Großkonzerne in Erinnerung.

Wie bereits im Vorjahr stehen absurde Geschäftsideen und beinahe schon an Hysterie grenzende Forschungsprojekte im Mittelpunkt. Die titelgebende Figur Ted muss sich mit einer durchgeknallten Entwicklungsabteilung, einer egomanischen Chefin und weiteren überzeichneten Archetypen aus der Geschäftswelt herumschlagen. Der Humor der Serie ist dabei weiterhin ziemlich comichaft und präsentiert den Großkonzern Veridian Dynamics als Sammelbecken für Verrückte.

Die gesamte Staffel ist wirklich sehr unterhaltsam. Sie hat mir über weite Strecken sogar besser gefallen, als die erste Staffel der Serie. Dennoch erschienen mir die Charaktere wieder seltsam distanziert und ich hatte stets das Gefühl nur Karikaturen zu sehen. Dadurch fehlt das letzte Quentchen Bindung, das die Serie auch bei mir zu einem größeren Erfolg hätte werden lassen können. Ein positives Beispiel aus letzter Zeit ist übrigens die Serie „Community“, bei der die Charaktere trotz ihrer Überzeichnung irgendwie näher am Zuschauer sind.

Wenn man einmal von der seltsamen Distanz absieht, bietet „Better Off Ted“ wieder einen fast schon schmerzhaft treffenden Blick hinter die Kulissen eines Großkonzerns. In dieser seltsamen Welt ist es teils wirklich so und somit kann ich die Darstellung der Figuren als Karikaturen ihrer selbst durchaus akzeptieren. Vermutlich vermisse ich einfach die soapigen Elemente anderer Serien und kann deshalb die wunderbare Satire nicht so schätzen, wie sie es verdient hätte.

Auch wenn „Better Off Ted“ nie in meinen Serienolymp aufgestiegen ist, so tut es mir doch leid um die Serie. Eine teils urkomische Show, die den Finger oft genug in die Wunde legt und mich dabei an meine eigenen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Großkonzernen denken lässt. Für mich schon alleine deshalb sehr sehenswert: 8/10 Punkte.

Surface – Season 1

Es ist sehr selten, dass ich mir TV-Serien mehrmals ansehe. Besonders bei einstündigen Drama-Serien bleibt es meist bei der einmaligen Sichtung. Egal wie gut die Serie ist. Warum? Ganz einfach aufgrund von Zeitmangel. Das schon vorzeitig abgesetzte Mysterydrama „Surface – Season 1“ dagegen habe ich nun schon zum zweiten Mal gesehen. Dies mag an der knappen Episodenzahl liegen, hat aber durchaus auch andere Gründe.

Für mich ist „Surface“ die perfekte Unterhaltungsserie. Zwar ist sie nicht besonders tiefgründig, dafür aber einfach zu verstehen und inhaltlich exakt auf mein Interessenradar eingestellt. Naturwissenschaften, riesige Monster und das Meer als Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Hinzu kommt ein Spannungsaufbau, der an die großen Unterhaltungsfilme Spielbergs erinnert und ebenso seine Familienthematik aufgreift. Oft wähnt man sich folglich tatsächlich in einer Serie des Regisseurs und zumindest sein Einfluss ist allgegenwärtig.

Die verschiedenen Handlungsstränge werden schön verknüpft und jeder einzelne ist auf seine Weise interessant. Hinzu kommt, dass der Handlungsstrang meist im spannendsten Moment gewechselt wird und es somit unzählige, kleine Cliffhanger gibt. Eine Technik, die man bisher besonders aus der populären Unterhaltungsliteratur kennt. Nicht umsonst erinnert die Handlung über weite Strecken an Frank Schätzings Roman „Der Schwarm“, welcher ähnlich erzählt ist.

Kritisieren kann man die teils wirklich billig wirkenden Effekte, welche jedoch nur in seltensten Fällen von der eigentlichen Handlung ablenken. Das größte Budget dürfte wohl ins Kreaturendesign geflossen sein, was man auch sieht. Nimrod ist – für eine TV-Serie – wirklich toll animiert und auch seine großen Brüder und Schwestern weisen enorme Schauwerte auf. Alles in allem durchaus sehenswert.

Enttäuschend ist – wie nicht anders zu erwarten – das offene Ende, welches die Serie im Moment der größten Umwälzung ereilt. Das wäre ein perfekter Cliffhanger gewesen. Wirklich schade, zumal die Serie bisher ein schönes Gleichgewicht aus neuen Rätseln und Lösungen alter Fragen gefunden hat. Da wäre wirklich noch Potential für weitere Staffeln vorhanden gewesen, doch es ist eben, wie es ist und wäre „Surface“ über fünf Staffeln gelaufen, hätte ich die Serie bestimmt kein zweites Mal gesichtet.

Für Spielberg-, Verschwörungsthriller- und Abenteuerfreunde ist „Surface“ ein absolut lohnenswerter Ausflug in die Unterwasserwelt. Wer mit Geschichten dieser Art nicht viel anfangen kann, ist woanders vielleicht besser aufgehoben. Bei mir hat die Serie jedoch einen Nerv getroffen und ich werde sie stets in sehr guter Erinnerung behalten: 8/10 Punkte.

Run, Fatboy, Run (101)

Mit dem ersten Lauf nach dem Jubiläum sollte eigentlich eine neue, schnellere Ära beginnen. Dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen hat zumindest heute noch nicht geklappt. Aufgrund einer spontanen Raubtierfütterung bin ich heute ziemlich spät losgekommen und da es zudem noch kalt, nass und grau war, hielt sich meine sowieso schon geringe Motivation leider in Grenzen.

Länge: 6,08
Laufzeit: 00:37:00
kCal: 516
min/km: 6:05

Die Zeit ist somit absolut durchschnittlich, was mich aber auch nicht weiter überrascht. Wird es nun tatsächlich schon wieder vor 20:00 Uhr dunkel? Ich mag es nicht glauben. Lange Tage, bitte bleibt noch ein wenig! Dennoch bin ich froh endlich meinen ersten Lauf diese Woche absolviert zu haben. Immer dieser Freizeitstress aber auch… 😉

Mein dritter Monat mit Flattr

Schon wieder ein Monat vorbei. Schon wieder eine neue Flattr-Bilanz. Mein dritter Monat mit Flattr ließ sich deutlich schlechter an, was sich in beinahe schon dunkelroten Zahlen niederschlägt. Ich selbst habe 7 mal geflattrt, was für die entsprechenden Blogs bzw. Einträge einem Einzelbetrag von 0,28 EUR entspricht.

Mein Blog wurde dagegen nur 1 mal – mit immerhin 0,90 EUR – geflattrt, was einen neuen Negtivrekord darstellt. Somit hat sich die positive Tendenz des guten letzten Monats leider nicht fortgesetzt:

Juni Juli August Gesamt
Angeflattrt 0,78 EUR 1,88 EUR 0,90 EUR 3,56 EUR
Verflattrt -1,17 EUR -2,00 EUR -2,00 EUR -5,17 EUR
Summe -0,39 EUR -0,12 EUR -1,10 EUR -1,61 EUR

Ich werde nun meine Konsequenzen aus der Bilanz ziehen und in Zukunft erst einmal wieder darauf verzichten Flattr-Buttons unter meinen Einträgen zu platzieren. Was bedeutet das genau? Da meist sowieso nur mein Blog als Gesamtwerk geflattrt wurde, spare ich mir Zeit und Arbeit sowie ein zusätzliches Element in meinen Einträgen – auch wenn dies bedeutet, dass man mich nicht mehr direkt in den Feedreadern flattrn kann.

Da Flattr nun für alle offen zugänglich ist und man keine Einladung mehr benötigt, bin ich nun besonders gespannt, wie sich der Micropayment-Service weiterentwickelt und was die Zukunft – auch für mein Blog – birgt.