Nach langem Überlegen, welcher Film denn nun für die abendliche Unterhaltung sorgen soll, ist die Wahl letztendlich auf „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ gefallen. Im Gegensatz zum Vorgänger hatte ich den Film noch nicht im Kino gesehen, was die Vorfreude bei mir noch einmal gesteigert hat.

Der zweite Teil der „National Treasure“-Reihe ist gestrickt, wie die typische Fortsetzung eines Mainstream-Films. Man nehme die Handlung des erfolgreichen Vorgängers, werfe einige neue Figuren in den Topf und würze die Geschichte mit weiteren Actionszenen – et voilà, fertig ist das Sequel! Man sieht förmlich das Reißbrett, auf dem das Handlungsgerüst des Films entstanden ist. Leider ein etwas wackliges Gerüst, denn das letzte Quentchen Logik – das man bereits beim Vorgänger mit der Lupe suchen musste – scheint sich nun endgültig verflüchtigt zu haben.
Bereits am Anfang werden unsere Helden über ein sehr konstruiert wirkendes Storykonstrukt auf eine erneute Schatzsuche geschickt. Dort gibt es noch mehr wohlbekannte Locations (u.a. Paris und London) zu bewundern und die Hauptfigur darf sogar den Präsidenten der USA entführen. Nur eines von unzähligen Handlungselementen, die bei mir alle – eigentlich recht toleranten – Logikrezeptoren schrillen ließen. Aber sei es drum: Trotz unglaublicher Schwächen in der Geschichte hat der Film stets Spaß gemacht.
Das letzte Drittel hat mir dann sogar sehr gut gefallen. In der goldenen Stadt ist wirklich Abenteueratmosphäre aufgekommen, die mich teils sogar an den Archäologen mit Schlapphut denken ließ. Zwar nur kurz, aber immerhin. Einen weiteren Pluspunkt kann die Fortsetzung mit Ed Harris verzeichnen, den ich immer gerne sehe und der einen schönen Gegenspieler zu unerem Abenteurerteam abgibt.
John Turteltaubs Fortsetzung seines 2004er Blockbusters leidet unter der typischen Sequelkrankheit: Alte Ideen werden mit lauen Actionsequenzen aufgewärmt. Auch wenn das alles recht unterhaltsam ist, leidet der Film doch ziemlich unter dem Mangel an Neuerungen und den klaffenden Logiklöchern. Das letzte Drittel rettet dann glücklicherweise noch einiges und Abenteuerfreunde werden ihren Spaß mit dem Film haben: 6/10 Punkte.



