Buffy: The Vampire Slayer – Season 1

Aufgrund meiner nicht nachlassenden Begeisterung für Joss Whedons leider sehr kurzlebige Serie „Firefly“, habe ich mich nach langem Zögern doch an seinen großen Serienerfolg gewagt und „Buffy: The Vampire Slayer – Season 1“ gesichtet. Ein zum Teil bizarres Erlebnis.

Bei der TV-Ausstrahlung in den späten 90ern bin ich mit „Buffy: Im Bann der Dämonen“ – so der deutsche Titel – nie wirklich warm geworden. Man hat an verregneten Nachmittagen einmal reingezappt, ist dann aber auch nicht wirklich hängengeblieben. So habe ich damals wohl eine Handvoll Episoden komplett gesehen, doch an den Fernseher wurde ich von der Serie nie gezogen. Das hat damals sowieso kaum eine TV-Serie geschafft.

Heute gehört Joss Whedons Saga um den Vampire Slayer im Teenageralter zur Allgemeinbildung, wenn es um die amerikanische Serienwelt geht. Anfangs war es auch reichlich bizarr wieder in die Welt von Sunnydale einzutauchen, denn sofort habe ich mich an damals erinnert gefühlt – die verstreuten Sichtungen liegen inzwischen ja immerhin 10 Jahre zurück. Doch es ist nicht mehr damals.

Inzwischen habe ich mir ein recht umfangreiches Serienwissen aufgebaut, entecke Stärken die ich damals nicht als solche wahrgenommen hätte und kann über gewisse Schwächen schmunzelnd hinwegsehen – und das muss man bei der ersten Staffel von „Buffy: The Vampire Slayer“ auch. Klischeehafte Monstergeschichten, angestaubte Effekte und ein Handlungsbogen, der kaum naiver und vorhersehbarer hätte ausfallen können. Was also kann die Serie überhaupt bieten? Kurz und knapp: Joss Whedon.

Die Serie lebt von ihren Charakteren und deren Interaktion. Die Dialoge reichen zwar (noch) nicht ganz an „Firefly“-Niveau heran, man kann aber bereits den schelmischen Witz erkennen, der den geneigten Zuschauer auch sofort an eine andere außergewöhnliche Schülerin einer amerikanischen Highschool denken lässt: „Veronica Mars“ – kein Wunder also, dass Joss Whedon Rob Thomas‘ Geniestreich als seine Lieblibngsserie bezeichnet. Die Verwandschaft ist, was den Dialogwitz angeht, unverkennbar.

Die erste Staffel von „Buffy: The Vampire Slayer“ wirkt noch etwas ungelenk und klischeehaft. Doch habe ich mich zu keinem Moment gelangweilt oder nicht auf die nächste Episode gefreut. Buffy, Xander, Willow und Giles sind mir bereits jetzt ans Herz gewachsen – was ich einzig und alleine Joss Whedons Talent als Dialogautor zuschreiben möchte. Noch nicht der ganz große Wurf, aber jeder fängt eben einmal klein(er) an: 7/10 Punkte.

19 Gedanken zu “Buffy: The Vampire Slayer – Season 1

  1. Ich muss zugeben ich mochte die Serie eigentlich immer, besonders auch wegen der Steigerungsfähigkeit zum besseren. Und wenn du den Kinofilm mit Kristy Swanson (oder so ähnlich) kennen würdest, gäbe das glatt doch 8/10 Punkte. 😉

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  2. Den Film kenne ich tatsächlich. Sah ich damals sogar noch bevor es die Serie ins deutsche Fernsehen geschafft hatte. Bezüglich der Steigerungsfähigkeit habe ich auch schon viel Gutes gehört – insofern freue ich mich nun auf Season 2.

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  3. Kann ich dir beipflichten, die Serie wird von Mal zu Mal besser, wenn das auch bei „Firefly“ so gewesen wäre, verdammt wäre das geil geworden. Aber so bleibt eben nur das Vergnügen mit der einen Staffel 😦 .

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  4. Ja, ich mag mir gar nicht vorstellen, in welche qualitativen Sphären „Firefly“ noch gestiegen wäre – zumindest ist die eine Staffel herausragend geworden. Ich bin nun erst einmal gespannt auf die zweite „Buffy“-Season und Whedons neue Serie „Dollhouse“ – auch wenn wohl nichts die Geschichten um die Serenity ersetzen kann.

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  5. Ich glaube ja immer noch daran, dass Whedon irgendwann die Cahnce bekommt die Serie fortzusetzen, der Film war ja schonmal ein gelungener Anfang. Es gibt doch eine so große Fangemeinde und jeder Rotz wird weitergeführt, warum also gerade damals die Einstellung bei „Firefly“ 😦

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  6. Ich glaube nicht, dass Whedon die Serie noch einmal fortsetzen darf bzw. will. Man wird allenfalls auf einen weiteren Film hoffen dürfen, doch ich denke es wird so oder so nicht einfach werden die gesamte Crew wieder zusammen zu bekommen. Außerdem wird er sich jetzt ja erst einmal Vollzeit um „Dollhouse“ kümmern… aber du hast recht, man sollte die Hoffnung nie aufgeben! 😉

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  7. Kann deinem Review voll zustimmen, obwohl ich die Serie damals schon im Fernsehen verfolgt habe.
    Die erste Staffel ist in der Tat die schwächste, aber dank der sympathischen Charaktere und des humorvollen Untertons ist das nicht weiter schlimm.
    Umso schöner, dass sich die nachfolgenden Staffeln da so deutlich steigern konnten. 🙂

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  8. Gestern habe ich bereits die erste Folge der zweiten Staffel gesehen und sie hat mir gleich sehr gut gefallen. Interessante Charakterentwicklung und anscheinend ein höheres Budget. Ich freue mich auf das, was noch kommen wird! 🙂

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  9. Ich muss ja zugeben, dass mich Joss Whedons Serien eher abgeschreckt haben und ich seinen hohen Stand unter den Serienproduzenten, den er ja zweifellos hat, nicht nachvollziehen kann. Von Buffy habe ich wie du, bullion, damals auch nur ein paar Episoden willkürlich gesehen und bin ebenfalls nie hängen geblieben. Generell spricht mich die Vampir-Thematik gar nicht an, weshalb Buffy sowieso einen schweren Stand hatte. Aber dummerweise ging es mir auch mit Firefly so, wo ich einfach ein interessante Story vermisst habe und mich hier die erste Episode nicht überzeugen konnt. Von Buffy habe ich irgendwas mittendrin gesehen und das war mir eher nichts.

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  10. Mir ging es mit „Buffy“ da lange Zeit ähnlich. Zwar finde ich Vampire grundsätzlich interessant, doch eher in einer erwachseneren Form bei der man die Gummimasken nicht schon 10 Kilometer gegen den Wind riecht – doch neben dem Mysterykram überzeugen bei „Buffy“ einfach Joss Whedons Schreibe und die Charaktere. Wenn jetzt noch eine tolle Geschichte dazu kommt – was ja in den folgenden Staffeln passieren soll – dann bin ich glücklich. Aber wenn dir schon „Firefly“ nicht zugesagt hat, dann sehe ich für „Buffy“ auch eher schwarz…

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  11. Mit „Buffy“ bin ich ja quasi groß geworden. 🙂

    Habe die Serie geliebt und schaue sie noch heute gerne. Auch das Spin-Off „Angel“ hat es mir angetan.

    Zumindest „Buffy“ habe ich hier komplett auf DVD (noch im DigiPak) stehen. Könnte ich eigentlich auch mal wieder einen Blick riskieren.

    „Firefly“ ist meines Erachtens die bis heute beste Serie von Whedon. Wenn man bedenkt, dass die hauptsächlich deshalb abgesetzt wurde, weil die in den USA nicht chronologisch ausgestrahlt und für den Zuschauer dadurch uninteressant wurde…. Was würde ich für eine zweite Staffel „Firefly“ geben. Her damit!

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  12. Für mich ist „Firefly“ sogar die wohl beste Serie (unter den einstündigen) überhaupt. Unglaublich unterhaltsam und einfach nur toll geschrieben. Da ist wirklich jede Episode ein Highlight – und da es nur so wenige Folgen gibt, kann man sich diese auch locker öfter anschauen. Bei „Lost“ o.ä. hätte ich da allein aufgrund der Menge an Episoden Zeitprobleme. Außerdem würde ich dann ja viel Ungesehenes – im aktuellen Fall eben „Buffy“ – verpassen.

    So oder so wäre ich einer weiteren „Firefly“-Staffel natürlich alles andere als abgeneigt!

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