Unfreiwillige Auszeit

In den letzten drei Tagen war ich von der Außenwelt abgeschnitten: Nach einem Stromausfall hat das DSL-Modem nicht mehr so recht gewollt. Da ich mir die Hardware mit einer anderen Partei teile, konnte ich nicht einfach hergehen und die einschlägigen Tipps (Modem für 20 Minuten in den Backofen, Modem mit Fön erhitzen etc.) umsetzen. Wäre mir auch irgendwie zu unsicher gewesen. Nun gut. Nach drei Tagen ist nun endlich – zumindest vorübergehend – Ersatz da.

Was ich eigentlich sagen will: Es ist unglaublich, wie abhängig man doch von dem weltweiten Netz ist. Ständig ist mir etwas eingefallen, das ich nachschauen könnte. Nicht nur in Bezug auf die Diplomarbeit, sondern auch für das ganz normale Leben. Arbeiten geht ohne Netzzugang ja sowieso nicht, aber dass der Rest des Lebens auch so stark beeinflusst wird, hätte mich beinahe erschrocken.

Wenn ich im Urlaub den Rechner mal einige Tage nicht sehen muss, bin ich eigentlich immer recht froh. Wenn man aber ins Netz könnte, wollte und müsste – ja das ist eine andere Geschichte. Unschöne Sache so eine unfreiwillige Auszeit. Nun bin ich auf jeden Fall froh nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten zu sein und werde bei eBay.de gleich mal nach einem günstigen – und hoffentlich funktionstüchtigen – DSL-Modem Ausschau halten.

7 Gedanken zu “Unfreiwillige Auszeit

  1. Ich halte auch Urlaub nicht mehr ohne Netz aus. Hab letztes Mal tatsächlich extra ein Hotel mit Computer-Pool gebucht deswegen. Letztens hatte ich zwei Wochen ein Computerpraktikum an der Uni, da saßen wir von morgens bis nachmittags in CIP-Pools, daddelten mit einem Statistik-Programm rum, hatten aber keinen Internetanschluß. Es war einfach nur die Hölle.

    Like

  2. Ja, in solchen Extremsituationen werden einem die Abhängikeiten des modernen Menschen erst einmal so richtig bewusst. Wenn man dann noch am Rechner sitzt, der keinen Netzanschluss hat ist das schon eine wahre Qual. Kann ich nachvollziehen. Du glaubst ja gar nicht, wie oft ich in den letzten Tagen reflexartig den Browser gestartet habe…

    Like

  3. Schlimm wird’s, wenn man zwar weit weg von einem Computer sitzt, aber etwas in einem Buch sucht und erst mal intuitiv Strg + F drücken will… Aber ich merke das auch an langen Heimat-Wochenenden, da ist nämlich nur analoges Surfen angesagt, also nicht „mal eben rasch“ was nachschauen… Furchtbar.

    Ich hätte, das nur mal am Rande bemerkt, übrigens zwei DSL-Modems übrig. Bei Interesse kannst du dich gern melden, wenn du schon was anderes in Aussicht hast, ist auch okay. 🙂

    Like

  4. Analoges Surfen. Selbst digital ist da nicht so toll. War zwecks Netzasyl bei meinen Eltern und habe mich mit ISDN durch GMX gequält. Da merkt man erst einmal wie viele doofe Banner da rumschwirren. Habe das Mails abrufen dann schweren Herzens abgebrochen.

    Das Angebot mit deinen DSL-Modems ist supernett, ich war aber leider zu ungeduldig und hab bei eBay.de zugeschlagen. Werde es aber im Hinterkopf behalten, wenn wieder mal eins abschmort. Danke! 🙂

    Like

  5. Ist das mit dem Backofen eigentlich ein ernsthafter Tipp gewesen?

    Ich kann mich übrigens immer wieder über den Strg-F-Reflex beömmeln 🙂 Man sollte aber auch echt mal Bücher mit Strg- und F-Taste rausbringen!

    Like

  6. Ja, das mit dem Backofen ist ein ernst gemeinter Tipp. In den alten T-DSL-Modems ist ein Kondensator verbaut, der eine bestimmte Temperatur benötigt, um wieder aufzuladen. Wenn er also nach einem Stromausfall kalt ist, muss er anderweitig geheizt werden. Hab’s auch nicht geglaubt, aber ein Freund hat mir die Geschichte bestätigt.

    Bücher mit Strg+F wären glaube ich der Hit. Wenn das mit SmokeFree nichts wird, sollten wir dieses Projekt mal vorantreiben… 😉

    Like

Deine Meinung? (Indem du die Kommentarfunktion nutzt, erklärst du dich mit der Verarbeitung deiner angegebenen Daten durch Automattic, Inc. sowie den Dienst Gravatar einverstanden.)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..