The Guild – Season 1 to 5

Bei meiner Suche nach leichter Serienkost im Bereich Comedy, bin ich auf die Web-Serie „The Guild – Season 1 to 5“ gestoßen. Ich hatte mich bereits früher an ein paar Shows versucht, die im Internet veröffentlicht werden, doch außer Joss Whedons „Dr. Horrible’s Sing-Along Blog“ konnte mich in diesem Bereich bisher nichts wirklich überzeugen. Hat „The Guild“ meine meine Wahrnehmung von Web-Serien ändern können?

Felicia Days herrlich selbstironische Comedy über die bunt zusammengewürfelte Guilde eines fiktiven Online-Rollenspiels macht unglaublich viel Spaß. Die Schauspielerin/Autorin/Nerd-Ikone überzeugte mich bisher in diversen Serien (u.a. eine Hauptrolle in Joss Whedons bereits erwähntem Web-Musical sowie Nebenrollen in „Dollhouse“, „Eureka“ oder „Supernatural“), doch erst mit der ihr verständlicherweise auf den Leib geschriebenen Online-Heldin Codex scheint sie die Rolle ihres Lebens gefunden zu haben.

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Six Feet Under – Season 5

Gut zwei Monate nach meiner ersten Begegnung mit den Fishers, habe ich gestern die letzte Episode von „Six Feet Under – Season 5“ gesehen. Für diese letzte Staffel habe ich mir bewusst mehr Zeit gelassen, doch nach knapp drei Wochen hieß es endgültig Abschied nehmen. Ich kann jetzt schon vorausschicken, dass mich zuvor wohl kaum eine zweite Serie emotional so stark für sich beansprucht hat. Warum erfahrt ihr in der folgenden Besprechung, doch lest sie mit bedacht, denn Spoiler sind zu erwarten.

Am Ende der vierten Staffel sah es noch so aus, als wäre den Mitgliedern der Familie Fisher ein kurzer Moment der Erleichterung vergönnt. Doch auch im finalen Jahr prasseln die Schicksalsschläge nur so auf die Fishers ein: Brenda und Nate verlieren ihr ungeborenes Kind, was den Keil nur tiefer zwischen sie treibt. Ruth sieht sich dagegen mit einem Ehemann konfrontiert, der nach seiner Elektroschocktherapie nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Auch die anderen Charaktere straucheln, was in der grandiosen Episode „Time Flies“ rund um Nates 40. Geburtstag wunderbar auf die Spitze getrieben wird. Ein Pulverfass kurz vor dem explodieren und doch nur ein Schatten dessen, was sich bis zum Serienfinale noch alles entwickeln sollte…

Trotz der erneut sehr schwermütigen Elemente gibt es genug zu lachen, was größtenteils herrlich absurden Situationen geschuldet ist. Man erlebt Claire in einem typischen Bürojob, darf David und Keith bei der Kindererziehung bestaunen und sieht wie sich Rico durch den Single-Dschungel kämpft. Natürlich wäre es nicht „Six Feet Under“, wenn die Autoren nicht eine Vielzahl an Mehrdeutigkeiten und oft schmerzhaften Wahrheiten in diesen scheinbar leichten Erzählsträngen versteckt hätten. Das Lachen bleibt einem also nach wie vor oft genug im Halse stecken.

In den letzten vier Episoden vor dem Finale feuert Alan Ball noch einmal aus allen Rohren – auch wenn es wohl kein unpassenderes Bild gibt, um den letzten großen Handlungsbogen zu beschreiben. Ich war die gesamte letzte Woche wie gefangen in dieser Welt und die am Abend zuvor gesehene Episode ist mir noch den ganzen darauf folgenden Tag nachgehangen. Das ist mir seit dem Finale von „The Sopranos“ nicht mehr passiert und wurde nur noch durch die letzte Episode in Überlänge übertroffen. Zwar ist es mir gelungen Spoiler zu vermeiden, doch bereits seit den ersten Episoden der Serie war mir klar, wie ich als Showrunner diese Serie enden lassen würde – und so kam es dann auch: Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Endmontage zu überstilisiert war. Weichzeichner und überstrahlte Bilder? Das hätte nicht sein müssen. Die Erwartungen waren aber auch verdammt hoch und letztendlich hat mich das Finale dann doch so mitgerissen, dass ich vergangene Nacht noch davon geträumt habe.

Normalerweise präsentiere ich in meiner letzten Besprechungen einer länger gelaufenen Serie noch einmal eine Rangliste der einzelnen Staffeln. Bei „Six Feet Under“ ist mir das jedoch nicht möglich, da der Qualitätsunterschied zu gering ist und es keiner Staffel gelingt sich von der restlichen Serie abzusetzen. Im Moment glaube ich mich zu erinnern, dass mir – neben dieser Staffel – das zweite Jahr mit den Fishers am besten gefallen hat, doch das kann sich im nächsten Augenblick wieder ändern. Einen besonderen Stellenwert nimmt auf jeden Fall das Staffelfinale ein, das die Serie wirklich wunderbar beendet. Besonders das letzte gemeinsame Abendessen fand ich einfach grandios umgesetzt. Ein kleiner finaler Glücksmoment inmitten dieser gebeutelten Schicksalsgemeinschaft.

Nach dem Ende der Serie fühle ich mich etwas leer, was stets ein absurder Zustand ist, da es sich ja nur um eine fiktive Welt mit fiktiven Charakteren handelte. Geübte Serienfreunde werden das Gefühl aber kennen. Neben „The West Wing“ und „The Sopranos“ zählt Alan Balls tragikomisches Familiendrama zu den beeindruckendsten Serien, die ich bisher erleben durfte. Ich bin relativ spät in den Genuss gekommen und kann allen, die die Serie bisher gemieden haben, nur raten den Sprung zu wagen. Es lohnt sich definitiv. Auch wenn die 10 Punkte offiziell nicht geknackt wurden, so hat sich die Serie tief in mein Herz gespielt: 9/10 (9.1) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Six Feet Under – Season 4

Es geht mit viel zu großen Schritten auf das Finale zu. Kaum sind zwei Wochen vergangen, habe ich „Six Feet Under – Season 4“ auch schon verschlungen. Doch bevor das letzte Kapitel im Leben der Fishers aufgeschlagen wird, gilt es das vierte Jahr Revue passieren zu lassen. Es war kein einfaches Jahr und die Charaktere der Serie sind in einem seltsamen Zustand zwischen Fortschritt und Stillstand gefangen…

So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich die bisherigen Staffeln zu schlecht bewertet habe. Zu bedeutsam erscheinen vergangene Ereignisse und die behutsam ausgelegte Fährten, die im vierten Jahr wieder aufgenommen werden. Was zufällig wirken mag, kann jedoch nicht ohne sorgsame Planung erfolgt sein. Dennoch beginnt das vierte Jahr eher unspektakulär und setzt den düsteren Kurs der vorangegangenen Staffel weiter fort. Besonders der Werdegang von Peter Krauses Charakter Nate ist oft nur schwer mit anzusehen – ganz besonders, wenn man sich die lebensfrohe Figur der ersten Staffel ins Gedächtnis ruft. Beeindruckend gespielt und exzellent geschrieben.

Mit George Sibley stößt zudem ein neuer Charakter zu den Fishers, der wirklich irritierend ist. Vielleicht passt er deshalb so gut in dieses bizarre und dennoch liebevolle Familienumfeld. Bevor ich mit der Sichtung der Serie angefangen hatte, dachte ich übrigens, dass James Cromwell die Hauptfigur der Serie spielen würde – so kann man sich täuschen. Trotz der Weiterentwicklung nahezu aller Charaktere, kann sich bis zum Finale niemand aus seiner aktuellen Situation befreien. Diese Stagnation wirkt auch auf den Zuschauer bisweilen quälend, was jedoch eine interessante Erfahrung ist.

Am meisten beeindruckt hat mich in dieser Staffel wohl die Episode „That’s My Dog“, die sich so ganz anders entwickelt, als man dies zu Beginn noch angenommen hätte. Großartig und verstörend. Auch das Staffelfinale samt unerwarteter Entwicklung fand ich fantastisch und es ist anzunehmen und zu hoffen, dass zumindest zwei Charaktere wieder positiver nach vorne blicken können – zumindest für ein paar kurze Augenblicke, denn mehr scheint in der Welt von „Six Feet Under“ nicht drin zu sein. Nun steht nur noch eine einsame Staffel im DVD-Regal. Der Entzug wird nicht einfach werden und doch blicke ich positiv nach vorne und freue mich auf das große Finale: 9/10 (8.7) Punkte.