Jurassic World: Das gefallene Königreich – OT: Jurassic World: Fallen Kingdom (2018)

Heute habe ich endlich „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ nachgeholt. Kaum zu glauben, dass inzwischen selbst die Fortsetzungen meiner liebsten Filmreihen lange ungesehen im Regal stehen. Ob das der momentan überwältigenden Konkurrenz, der knappen Zeit oder der abnehmenden Qualität geschuldet ist, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018) | Universal Pictures Germany GmbH

Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

B-Movie-Drehbuch mit Big-Budget-Umsetzung

Auf „Jurassic World“ war ich damals so heiß, dass ich ihn sogar im Kino gesehen habe. Zwar wurde ich gut unterhalten, doch so ganz wollte der Funke nicht überspringen. Bei der Wiederholungssichtung im Heimkino war ich dagegen recht angetan. Nun also die erste Fortsetzung des soften Reboots. Der Trailer hat mich damals ziemlich enttäuscht, doch auf Regisseur J.A. Bayona halte ich nach „Das Waisenhaus“, „The Impossible“ und „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ziemlich große Stücke. Vielleicht kann aus „Jurassic World: Fallen Kingdom“ doch mehr werden als die zu erahnende Handlung vermuten lässt?

Leider kann auch die stimmungsvolle Inszenierung J.A. Bayonas den Film nicht vor seinem hanebüchenen Drehbuch retten. Vor 20 Jahren wäre so etwas mit Gummipuppen und Udo Kier als Bösewicht im Direct-to-Video-Regal verramscht worden. Wirklich unfassbar, wie wenig Mühe in die Geschichte und die Charaktere geflossen ist. Dabei hat der Film durchaus ein paar tolle Ansätze, doch gehen diese im viel zu vollgestopften und unausgegorenen Skript völlig unter. Puh. Das hat kaum noch etwas mit dem Original-Franchise zu tun und selbst der strukturelle Aufbau, der sich natürlich an „The Lost World: Jurassic Park“ orientiert, wirkt in seiner repetitiven und zwanghaft modernisierten Art und Weise selbst wie ein missglückter Klon der Vorlage.

Dino-Grusel trifft auf das Ende der Welt

Speziell die erste Stunde hat mich mit ihrer Formelhaftigkeit, die sich oftmals an die bestehenden Filme anbiedert, gelangweilt. Danach wird es interessanter, doch mag die zwanghaft neuartige Inszenierung als Gruselfilm nicht wirklich zum Franchise passen. Der Ausblick auf Endzeit mit Dinos weckt dagegen die Lust auf einen weiteren Teil. Dann aber bitte mit einem besseren Drehbuch. Ohne noch mehr Gen-Monster oder Gen-Töchter. Dafür mit mehr Charakteren und einem Gefühl für die Stimmung der bisherigen Filmreihe, denn diese wird hier leider so gut wie nie getroffen.

Fazit

Leider hat mich „Jurassic World: Fallen Kingdom“ doch ziemlich enttäuscht. Er hatte ein paar unterhaltsame Actionszenen und Ideen, aber oftmals wirkte die Geschichte einfach daneben. Letztendlich bleibt ein absolut durchschnittlicher Monsterfilm übrig, was für einen Film dieses Kalibers leider nicht als Lob zu verstehen ist: 5/10 Punkte.

30 Gedanken zu “Jurassic World: Das gefallene Königreich – OT: Jurassic World: Fallen Kingdom (2018)

  1. Ich habe es schonmal irgendwo zum Vorgänger geschrieben: Das B in B-Movie steht heute für Blockbuster. Leider fehlt dabei leider meist das Gefühl, dass sich wenigstens irgendjemand Mühe dabei gegeben hat, das B-Movies, so schlecht sie oft waren, zumindest versprüht haben. Gerade bei dieser Reihe ist das so unfassbar schade, da ich wirklich Spaß an den Dinos haben will, aber das war mir im ersten Teil schon alles zu doof, sodass ich mir gar nicht ausmalen will, wie schlimm es hier ist, wenn selbst dich der nicht überzeugt hat. Du bist da ja weit gnädiger als ich in den meisten Fällen.

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    • Das Problem hier ist wirklich, dass der Film unglaublich gut aussieht. Wirklich toll inszeniert! Leider passt das so gar nicht zur teils unfreiwillig komischen Geschichte, dass es einfach nicht funktioniert. Sagen wir es so: Du würdest bestimmt viel Spaß beim Rezensieren haben… 😁

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      • Der steht selbstverständlich auf meiner Liste. Der Vorgänger (und selbst JP 3) ist schließlich auch schon auf dem Schrottplatz.
        Und ich muss auch dazu sagen: Die Effekte waren im ersten Teil tatsächlich mein kleinstes Problem, obwohl ich da ja auch eher kritisch bin. Immerhin soll man bei dem hier ja auch wieder mehr mit Animatronics und Puppen gearbeitet haben. Damit sollte das also weniger schlimm sein. Hilft nur natürlich dann auch nix, wenn der Rest Grütze ist.

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      • Naja, es gibt ein paar bewusste Szenen mit Animatronics, doch in den meisten Szenen ist es einfach CGIs. Sieht deutlich besser aus als im ersten Teil, was den Film aber auch nicht rettet.

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  2. Das macht es jetzt offiziell: Den guck ich mir nicht an, sondern warte auf den nächsten Reboot. Das dürfte sich angesichts der Einspielergebnisse zwar verzögern, aber da bleibe ich hart.
    Ende des Jahres kommt ja schon der Terminator Reboot Reboot, da kann ich mir wieder meine Träume von einem Film, der endlich mal an die guten Teile anknüpft, austreiben lassen.

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    • Ja, der dritte Teil kommt ja noch. Den werde ich mir noch anschauen, aber vermute auch, dass man den Mittelteil dafür gar nicht gesehen haben muss. Der Vergleich mit dem letzten Terminator trifft es leider ziemlich gut… 🙁

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  3. Ich finde den zweiten Teil der neuen Trilogie zwar unterhaltsam, stellenweise aber auch selten doof. Wenn man sich mal ansieht, dass in einer Szene, in der Lavamassen fließen, nur dann etwas passiert, wenn die Kamera grade draufhält, sich die Lava aber sonst zurückhält bei allem, was im „Off“ geschieht, ist das einfach nur ärgerlich.
    Und dann ist da eben noch der erzwungene Humor, der zum Teil völlig unpassend ausfällt.
    Aber das letzte Viertel mit Home Invasion-Anleihen empfinde ich als erfrischenden Ansatz, auch wenn das bisschen in der Filmografie des Regisseurs liegt.

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    • Für mich hat die Doofheit leider gegenüber der Unterhaltsamkeit überwogen. Logikfehler wie die Lava sind da noch das kleinste Problem. Auch ich fand die zweite Filmhälfte interessanter, aber eben auch nur, weil der Film komplett zu Trash verkommen ist. Da war der Unterhaltungswert höher, aber es war dennoch zum Haare raufen… 😉

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  4. Ich als Zyniker stelle mir ja vor, dass bei vielen großen Blockbustern es zwar grundsätzlich ein Drehbuch gibt, davon aber ca. 80 Prozent in den Schredder wandern und man ansonsten nur die Storyboards verfilmt.
    Zwar hab ich mich wie viele andere Kinder damals eine Zeitlang für Dinosaurier interessiert, aber die „Jurassic Park“-Filme haben mich nie wirklich begeistern können. Von daher habe ich auch nur die ersten beiden Teile gesehen.
    Bezüglich Urzeitechsen bevorzuge ich ja die Episode „Lizard Soldiers of the Third Reich“ aus der Serie „Danger 5“. 😉
    https://mwj2.wordpress.com/2018/07/07/danger-5-lizard-soldiers-of-the-third-reich-kurzkritik/

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    • Ich hatte damals natürlich auch meine Dinophase, welche größtenteils auch durch das Buch „DinoPark“ und eben dessen Verfilmung „Jurassic Park“ verstärkt wurde. Den ersten Teil liebe ich bis heute. Es ist der perfekte Blockbuster. Danach ging es schon bergab, doch war der erste Teil so stark, dass ich immer noch dranbleibe. Alles Spielbergs verdienst.

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    • Ja, das trifft es ziemlich genau. Auch ich kann mich noch an das berüchtigte Drehbuch erinnern. Mit sind wir jetzt schon viel zu nah dran und der dritte Teil wird vermutlich ein Trash-Fest vor dem Herren werden.

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