Rambo 3 – OT: Rambo III (1988)

Nach einem anstrengenden Samstag mit morgenlichem Lauf und dem letzten Sommerfest im Kindergarten, waren wir abends noch ein wenig auf der Terrasse gesessen, bevor meine bessere Hälfte von Müdigkeit übermannt wurde. Das führte dazu, dass ich um 21:30 Uhr mit „Rambo III“ tatsächlich noch einen Film einlegte. Ob das eine gute Idee war, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Rambo III (1988) | © STUDIOCANAL

Rambo III (1988) | © STUDIOCANAL

„God would have mercy. He won’t.“

Nachdem ich „Rambo 2: Der Auftrag“ gesehen hatte, erwartete ich mir von der direkten Fortsetzung ein ziemliches Trash-Fest. Der berühmte Dialog rund um das blau leuchtende Licht war mir im Vorfeld schon bekannt und ich erwartete mir mehr in dieser Richtung. Tatsächlich ist „Rambo III“ aber eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers, was sich hauptsächlich in der gesteigerten Action und den Schauwerten niederschlägt. Peter MacDonalds Film sieht teuer aus und bringt Hochglanzbilder in das Franchise. Von Trash ist nicht viel zu sehen, wenngleich Action und Handlung noch stumpfer sind als die des Vorgängers. Rambos Sprüche und die gesamte Darstellung Afghanistans ist unfassbar 80er. Spätestens jetzt ist die Filmreihe dort angekommen, wo man sie in der Popkultur auch stets verortet – und dem famosen „First Blood“ damit unrecht tut.

Ich mag weiterhin die klassische und handgemachte Inszenierung, gerade wenn es nicht an jeder Ecke explodiert. Rambos Infiltration des russischen Forts ist wohl das Highlight des Films – und man kann schon verstehen, warum sich „Hot Shots! Der zweite Versuch“ hauptsächlich auf diese Filmreihe als Quell für Klischees stützt. Gegen Ende wurde mir das Geballer dann auch leider zu viel und ich war nicht mehr in der Handlung involviert. Das ist schade und eigentlich eine typische Krankheit heutiger Filme. Viel hilft eben manchmal doch nicht viel.

Fazit

Auch „Rambo III“ macht Spaß, wenn man vergessen kann, dass ein amerikanischer Einzelkämpfer mal eben so Afghanistan aufräumt. Als Zeitdokument der späten 80er Jahre betrachtet, ist der Film nach wie vor unterhaltsam. Eben gerade aufgrund seiner Wirkung auf die Popkultur: 6/10 Punkte.

37 Gedanken zu “Rambo 3 – OT: Rambo III (1988)

  1. Nun ja, Trash als solcher spiegelt sich ja nicht ausschließlich im Budget wieder. Aber ich würde die Rambo-Filme auch definitiv nicht in diese Ecke rücken. Dafür sind sie dann doch insgesamt einfach zu gut (in dem, was sie nun mal sind).

    Der Vergleich mit „First Blood“ ist auch immer wieder interessant. Tatsächlich scheint der Film, obwohl er natürlich mit Abstand der beste der Reihe ist, immer durchs Raster zu fallen, wenn Rambo irgendwo Erwähnung findet. Ich überlege gerade, ob es noch weitere Reihen gibt, die so eine extreme – nennen wir es – Stiländerung in den Fortsetzungen mit sich brachten.

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    • So auf Anhieb: Eis am Stiel und Police Academy. Beide mit grandiosem, smartem erstem Teil, der extrem unter dem Ruf der klamaukigen Fortsetzungen leidet. Auch wenn bei Police Academy der erste schon eine Komödie war, fehlte den Fortsetzungen deren sozialkritische Komponente.

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    • Ja, das stimmt schon. Dennoch ist auch die Produktionsweise eine deutlich höherwertige als ich zuvor gedacht hatte.

      Weniger vom qualitativen Aspekt her, doch von stilistischen: Bei „Mad Max“ wirkt der erste Teil auch ganz anders als die Fortsetzungen und man hat bei der Reihe stets eher den zweiten Teil im Kopf als den ersten.

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      • Wobei es bei Mad Max ja schon der logische Fortlauf der Geschichte ist und ein bisschen Autoaction gibt es auch schon in Teil 1. Aber Rambo wird ja wirklich vom lautlosen Killer zur großen Ballermaschine und das nicht unbedingt mit Entwicklung.

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      • Ach, ich finde schon, dass es ein ähnlich größer Bruch ist, zumal ja selbst in „Rambo 2“ und „Rambo 3“ das Element des lautlosen Killers wieder aufgegriffen wird. Die übertriebene Action kommt bei der anderen Reihe auch erst in „The Road Warrior“ dazu.

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      • Finde es bei Rambo aber trotzdem extremer. Liegt aber vielleicht auch daran, dass „Mad Max“ sich zwar in kompletten Irrsinn entwickelt, das aber trotzdem irgendwie flüssig wirkt in der Weiterführung. Aber insgesamt hast du schon recht.

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      • Ich finde es bei beiden Reihen so interessant, dass sie ihre Marke in der Popkultur erst mit ihren Fortsetzungen so richtig setzen konnten. Das macht die ersten Teile nicht schwächer, aber spannend, dass diese oft eher untergehen.

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      • Ja, das meinte ich. Ist eher selten der Fall, dass das passiert, denke ich. Zumindest fallen mir kaum Beispiele ein. Evtl. noch „Freitag der 13.“ wo ja Jason erst in Teil 2 der Killer ist und der Kult mehr oder weniger um diese Figur entstand.

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      • Bin was F13 angeht jetzt auch kein Experte. War nie großer Fan der Reihe. Aber der ein oder andere Teil ist durchaus unterhaltsam, würde ich sagen.
        Von TCM kenne ich nur Teil 1 und den habe ich zuletzt vor gefühlt 100 Jahren gesehen, deshalb fehlt mir da ein bisschen die genaue Erinnerung. Aber ja, da gibt es zumindest diese hartnäckige Denkweise, dass Teil 1 schon richtig heftig ist, obwohl er eigentlich kaum bis gar keine expliziten Szenen aufzuweisen hat, wenn ich mich nicht irre.

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      • Ich kenne nur „Jason X“ und der ist ja schon sehr fortgeschritten und fast schon meta. War immer eher der Nightmare-Freund.

        Ja, genauso ist das. Der erste TCM hat fast keine explizit dargestellte Gewalt, dafür viel psychologisch harten Horror.

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      • Den habe ich nie gesehen. Damals zu Videothekenzeiten habe ich mir so die ersten 3-4 gegeben, aber dann hats mir auch irgendwann gereicht. Müsste ich eigentlich mal nachholen irgendwann.

        Nightmare war auch immer mehr mein Ding, da ich auch die Idee viel besser finde. Leider hat man die Reihe zum Teil ja auch sehr verkackt und Freddy teils zu einer Art Looney Tune gemacht, was dann nur noch bescheuert war.

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      • Ach, ich mag dieses Meta-Ding, das Craven da angefangen und mit „Scream“ perfektioniert hat. Habe mir neulich die Komplettbox für unverschämt wenig Geld geholt. Nun muss ich nur mal wieder reinschauen…

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      • Die habe ich auch und hab mir die vor ein paar Jahren mal an einem Wochenende reingepfiffen. Ist halt Licht und Schatten. Mit dem Looney Tune meinte ich aber auch eher einen der mittleren Teile, mit denen Craven nicht viel zu tun hatte. Wobei ich „New Nightmare“ mit der Metaebene auch eher schwach fand. Das hat in „Scream“ dann viel bessere funktioniert, wenn man mich fragt. Man sieht aber schon, welchen Ansatz Craven da verfolgte.

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      • Insgesamt sind die mittleren Teile auch nicht so der Bringer. Vor allem Teil 2 und 5 sind eher meh. Der Rest bewegt sich zwischen solide bis gut. Teil 1 natürlich der beste. Aber läuft ja nicht weg. Ich komme momentan auch absolut nicht dazu, mir überhaupt irgendwas anzugucken. Da ist so eine Reihe anzufangen in ganz weiter Ferne.

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      • Danke.

        Ja, das Schreiben nimmt momentan einfach sehr viel Zeit ein und dabei kann man natürlich schlecht Filme und Serien gucken. Schon alleine, weil es einen auch beeinflusst. Ich lese beispielsweise auch nie etwas, was in die Richtung geht, an der ich gerade Arbeite (also bspw. keine Fantasy, wenn ich gerade einen Fantasyroman schreibe), weil ich dazu tendiere, dann Dinge einfach abzukupfern. Und das ist natürlich nicht Sinn der Sache.

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      • Das finde ich wirklich sehr bewundernswert. Ich habe mich ja auch mal an einem Sci-Fi-Roman versucht, bin aber nie über zwei Kapitel hinausgekommen. Da fehlt mir einfach das Durchhaltevermögen. Insofern Respekt dafür, dass du es durchziehst… 🙂

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      • Wenn es einem Spaß macht, ist es gar nicht so schwer. Mein größtes Problem ist eigentlich Organisation. Ich habe immer zu viele Projekte gleichzeitig am Laufen, dazu dann die Blogs usw. Da geht eben sehr viel Zeit flöten. Natürlich muss man die aber auch einfach haben. Bei dir mit Familie und so ist das natürlich noch schwieriger, als bei jemandem wie mir, der ohnehin nur rumgammelt, wenn er von der Arbeit kommt. Da wird dann eben der Laptop angeschaltet und los gehts.

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      • Ist vielleicht auch nur eine Phase. Momentan bin ich da sozusagen voll im Modus. Das wird sich auch wieder legen. Habe ich immer mal wieder, dass ich mich dann doch nicht so recht aufraffen kann und dann doch lieber einen Film reinschmeiße. Deshalb nutze ich diese Phase auch gerade so sehr aus. Also denke ich auch, dass ich zumindest momentan alles richtig mache, was das angeht.

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      • Eben. Der Filmschrottplatz lebt natürlich weiter. Auch wenn die Sommerpause kurz bevor steht. Aber ich plane auch ein neues Projekt, um mal etwas neuen Schwung in die Sache zu bringen. Ich habe nämlich langsam das Gefühl, dass mein Konzept sich etwas totläuft. Mache ich natürlich trotzdem weiter, weil es mir einfach eine Menge Spaß macht, die Berichte zu schreiben. Aber die Resonanz ist mittlerweile doch sehr begrenzt. Wird Zeit für ein bisschen was neues.

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      • Ich sags mal so: Der ein oder andere gute Film wird auf jeden Fall dabei sein. Insgesamt wird mir der Großteil aber vermutlich tierisch auf die Klötze gehen. Vielleicht reicht das ja schon als kleiner Hinweis, um was es gehen könnte. Ansonsten: abwarten. Ankündigung kommt bald/demnächst/irgendwann …

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  2. Bleiben wir doch gleich mal bei Stallone. Wenn ich mir Rocky (und auch noch Rocky 2) anschaue, habe ich es wohl eher mit Dramen, denn mit Actionfilmen zu tun. Ab Rocky 3 hat sich das dann leider in ein ganz andere Richtung entwickelt. Dies soll sichinzwischen mit Creed wieder geändert haben, was ich aufgrund Nichtkenntnis des Streifens, allerdings nicht beurteilen kann.

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    • „Rocky“ fehlt mir noch komplett. Überhaupt habe ich Stallone früher komplett verpasst und war er auf Schwarzenegger-Filme konzentriert. Das alles später nachzuholen wirkt wohl immer etwas anders. Ich habe, was „Creed“ angeht, allerdings ähnliches gehört.

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      • Stallone hat schon- auch außerhalb von Rocky/Rambo – einige gute Sachen gemacht, aber leider eben auch recht viel wirklichen Schrott. Empfehlenswert ist auf jeden Fall Cop Land, auch wenn Sly da eher eine kleine Rolle spielt, diese aber wirklich ausgezeichnet spielt. Auch der übrige Cast, DeNiro, Keitel, Liotta …. kann sich sehen lassen. Ein wirklich spannender und realistischer Cop Thriller

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      • „Cop Land“ kenne ich tatsächlich und fand ihn auch ziemlich famos. Habe ich aber schon lange nicht mehr gesehen. Bin eh gerade dabei mich ein wenig durch das Schaffen Stallones zu arbeiten. „Rocky“ folgt auch noch… 🙂

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