Boardwalk Empire – Season 3

Lange hat es gedauert, doch in den letzten Wochen war es endlich soweit und ich bin mit „Boardwalk Empire – Season 3“ nach Atlantic City zurückgekehrt. Kaum eine zweite Serie hat mich in letzter Zeit so begeistert und ich habe jede einzelne Episode wirklich genossen. Ob sich die HBO-Produktion nach dem nahezu perfekten zweiten Jahr noch einmal steigern konnte?

Boardwalk Empire – Season 3 | © Warner Home Video

Boardwalk Empire – Season 3 | © Warner Home Video

Der Wind in Atlantic City wird rauer…

Nach der Zweitsichtung der ersten und der zweiten Staffel, war ich der Welt der Roaring Twenties wieder komplett verfallen. Zudem war ich unglaublich gespannt, wie sich die Serie nach dem schockierenden Staffelfinale des Vorjahres entwickeln würde. Schon alleine die erste Episode ist ein Hochgenuss: Die Silvesterparty führt alle neuen Figuren gekonnt ein und zeigt uns eindeutig, wie die bereits bekannten Charaktere inzwischen zueinander stehen. Absolut großartig. Mit Giuseppe „Gyp“ Rosetti betritt auch der große Gegenspieler der Staffel die Bühne – und bereits sein erster Auftritt setzt den Ton für alles was noch kommt: komplett unberechenbar und überaus gefährlich. Das muss auch Nucky Thompson lernen, der gegen Ende der Staffel komplett an der Wand steht und nur noch reagieren kann.

Ich war tatsächlich erstaunt, wie wenig Jimmys Ableben letztendlich ins Gewicht fällt. Natürlich hinterlässt er eine Lücke, doch es passiert so viel Neues, dass sowohl Nucky als auch uns Zuschauern nicht viel Zeit bleibt, diesen Verlust zu verarbeiten. Kritischer fand ich dagegen Nuckys Entwicklung: Jimmys Ermordung wird in der dritten Staffel durch einen weiteren herzlosen Mord fast noch übertroffen. Vermutlich soll Nucky als besonders kaltblütig dargestellt werden, doch hat mir die Figur besser gefallen als sie sich noch mehr in der Grauzone bewegt hat und kein klassischer Gangster war. Dies ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt, entwickelt sich doch auch sein Handlungsstrang auf packende Art und Weise weiter.

Fazit

Auch wenn die dritte Staffel von „Boardwalk Empire“ qualitativ nicht komplett an die ersten beiden Jahre anschließen kann, so bietet sie weiterhin großartiges Serienkino. Gleichzeitig fühlt sich die Staffel aber auch abgeschlossener an und ich hoffe, dass die Autoren für die letzten beiden Jahre noch ein großes, übergreifendes Thema in petto haben. Darauf einen Bourbon: 9/10 (9.3) Punkte.

27 Gedanken zu “Boardwalk Empire – Season 3

      • Ich mochte vor Jahren GOODFELLAS und CASINO sehr. Nachdem ich jedoch WOLF OF WALL STREET sah und als den vielleicht schlimmsten mir bekannten Film eines großen Regisseurs einstufen würde – vor allem wegen der unbeschreiblichen Glorifizierung des gezeigten Lifestyles – besteht eine große Angst, dass die Rewatches mir ähnliches aufzeigen werden.

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      • Hatten wir diese Diskussion nicht bei „The Wolf of Wall Street“ schon? Ich finde ja nach wie vor, dass Belfort und Co. wie die erbärmlichsten Witzfiguren dargestellt werden, die aus ihrer Sicht die tollsten sind, aber letztendlich nur bemitleidenswert. Das ist bei den Gangsterfilmen ähnlich. Am deutlichsten kommt es wohl am Ende von „GoodFellas“ raus, aber ist die Tendenz der Glorifizierung hier wohl größer. Ist für mich aber eher die Fragestellung, warum uns solche Lebensgeschichten so faszinieren. Ich kann mich da selbst nicht ausnehmen, obwohl ich den Lebensstil, ganz objektiv betrachtet, natürlich auch nicht toll finde.

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