Toy Story (1995) (WS1)

Als wir heute früh vom Regen geweckt wurden, hatte ich den Kindern leichtfertig versprochen, dass wir heute ja einen Film zusammen anschauen könnten. Kurz darauf waren die Wolken verschwunden und wir verbrachten den ganzen Tag im Freien. Das Gedächtnis der Zwerge ist jedoch exzellent. Somit haben wir uns gegen 18 Uhr auf dem Sofa eingefunden und ich habe „Toy Story“ in den Blu-ray-Player geschoben. Den Kindern war die Filmreihe bisher noch nicht bekannt, ich jedoch freute mich schon enorm auf ein Wiedersehen mit Woody, Buzz Lightyear und Co.

Wie bereits in meiner ersten Besprechung des Films beschrieben, verbinde ich sehr persönliche Erinnerungen mit der Filmreihe: 1995 im Kino hat mich dieser erste vollständig 3D-animierte Film noch ziemlich kalt gelassen, doch während der Nachtschichten meines Zivildienstes haben mir die ersten beiden „Toy Story“-Filme ein paar wunderbar unterhaltsame Stunden geschenkt. Nun war es also für mich soweit, die Freude daran an meine Kinder weiterzugeben – und ich selbst war tatsächlich gespannt, ob „Toy Story“ auch heute noch für mich funktioniert. Wenn man sich Filmbilder anschaut, fällt doch auf wie beinahe schon altmodisch Texturen, Licht und Modelle inzwischen wirken – gerade im Vergleicht zu „Toy Story 3“ und anderen modernen Animationsfilmen.

Alle Sorge war völlig unbegründet: Die weniger detaillierten Texturen fallen überhaupt nicht auf und vermitteln zudem einen ganz besonderen Charme, der perfekt zur kreierten Spielzeugwelt passt. Was Animationen, Licht, Tempo und Handlung angeht, kann es „Toy Story“ auch heute noch mit jedem Animationsfilm aufnehmen. Einzig die Modelle der Menschen und das des Hundes fallen ein wenig aus der Reihe, allerdings macht es sogar inhaltlich Sinn, dass diese Lebewesen wie Fremdkörper in der Welt der Spielzeuge wirken. Tatsächlich jedoch macht man sich während des Films auch überhaupt keine Gedanken dazu, denn die Geschichte ist so temporeich und mit Anspielungen versetzt, dass es eine wahre Freude ist!

Nach knapp 80 Minuten ist der Spaß auch schon wieder vorbei und jede Sekunde ist, wie man es von Pixar kennt, wichtig für die Handlung. Ich liebe die Figuren und die kreierte Welt. Der Zwergofant ist nach der Hälfte ausgestiegen, waren ihm die Szenen beim Nachbarsjungen samt Hund und entstelltem Spielzeug doch zu gruselig. Das Zappelinchen jedoch war ähnlich begeistert wie ich und fragte mich nach dem Film:

„Papa, werden meine Spielzeuge vielleicht auch lebendig, so wie in dem Film?“ (Das Zappelinchen nach dem Film)

Mehr muss man vermutlich nicht sagen. Die Magie ist übergesprungen und am liebsten hätte sie sofort den zweiten Teil angeschaut. Das heben wir uns dann aber wirklich für einen der bestimmt kommenden, verregneten Nachmittage auf: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

34 Gedanken zu “Toy Story (1995) (WS1)

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  2. Ich hab den damals nur als Hörspiel gehabt und das sehr gemocht. Die Idee, Spielsachen lebendig werden zu lassen, ist sicherlich eine, die jedes Kind irgendwann mal gehabt hat, und sie haben daraus einen tollen Film gemacht. Auch wenn mir die Sequels nicht mehr so gut gefallen – den dritten Teil mit den neuen Stimmen hab ich mir auch gar nicht angeschaut.^^

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    • Ja, es ist lustig, wenn man Hörspiele als Kind fast auswendig konnte und dann die Filme sieht. Bei mir war das z.B. „Hook“ oder „Zurück in die Zukunft 3“.

      Ich liebe tatsächlich auch die beiden Fortsetzungen. Der dritte Teil hatte andere Stimmen? Aber nur in der Synchro, oder? Den habe ich bisher tatsächlich nur im Originalton gesehen. Wird sich demnächst aber bestimmt bald ändern. Oder meine Kids lernen noch schnell Englisch… 😉

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      • Ja, in der Synchro haben die die Leute von der Bullyparade genommen. Passt für mich halt so gar nicht, und im Original hab ich die mangels DVD nicht gesehen. Ich hab ja noch gar keine „alten“ Disneys auf DVD, weil mich dieser unselige Wechsel von 4:3 auf 16:9 stört, das sieht so grauenhaft aus, wenn oben und unten etwas vom Bild fehlt…

        Haha, ob die so schnell lernen können? 😀

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      • Viele von den älteren Disneys gibt es inzwischen ja auch im Originalformat. Häufig war das ja 1,66:1 und so liegt der Film dann auch vor (zumindest auf Blu-ray). Auf DVD hatte ich auch einiges ausgelassen, da z.B. „Monster AG“ auch nur beschnitten vorlag in der Standard-Edition.

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      • Wirklich? 😮
        Das klingt doch sehr gut, dann kann ich mir demnächst vielleicht doch mal König der Löwen und Robin Hood holen, und vielleicht noch Basil! 😀
        Ich hab momentan an Disney-Filmen nur Ralph reichts, Rapunzel neu verfönt und die Eiskönigin. ^^‘

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  4. Pixars Entscheidung hier Plastik-Spielzeug zu den Hauptdarstellern zu machen war tatsächlich, aufgrund der technischen Limitationen, eine inspirierte Idee. Nicht das man heute irgendwas anderes von ihnen erwarten würde aber sie waren halt von Anfang an etwas cleverer als der Rest.
    Ich weiß noch, wie Macher des Films Final Fantasy ein paar Jahre später behaupteten ihre Hauptfigur könnte auch als Gast in Fernsehserien auftreten und die Frage gestellt haben, ob wir überhaupt noch Schauspieler brauchen und sich damit komplett lächerlich gemacht haben. Bis heute ist die Darstellung von realistischen Menschen per CGI schwierig. Siehe Rogue One. Das Uncanny Valley ist tief.

    Die verstümmelten Spielzeuge des Nachbarkinds finde ich bis heute schrecklich… und ich mag Horrorfilme! 😉

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    • Ja, völlig richtig. Da hat Pixar exakt die richtigen Protagonisten für ihr Langfilm-Debüt ausgewählt. Doch war ich auch wieder erstaunt darüber, wie gut auch Metall oder andere Oberflächen teils schon aussehen. Und das ist jetzt 22 Jahre her. Wirklich krass gut.

      Der „Final Fantasy“-Streifen war damals wirklich ziemlich mau. Die Figuren steckten alle tief im Uncanny Valley. Selbst mit Mo-Cap ist es schwierig menschliche Bewegungen bis ins letzte Detail natürlich erscheinen zu lassen. Ich glaube daran wird sich so schnell nichts ändern, auch wenn es natürlich positive (hauptsächlich nicht-menschliche) Ausnahmen gibt.

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