Blutgletscher (2013)

Nach einer ziemlich turbulenten Arbeitswoche ist auch der zweite Monat des Jahres fast schon wieder vorbei. Zum Start in ein langes Wochenende habe ich mir mit „Blutgletscher“ einen österreichischen Genrefilm angeschaut, der schon länger auf meiner Liste stand. Ob unsere Nachbarn den filmischen Vorbildern gerecht werden, lest ihr in der folgenden Besprechung…

blutgletscher

Regisseur Marvin Kren hat mit „Blutgletscher“ ziemlich eindeutig seine Version von John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ geschaffen: eine abgelegene Forschungsstation, eine Gruppe von Wissenschaftlern und eklige Mutationen. Die Anleihen sind unverkennbar und doch besitzt „Blutgletscher“ durchaus eine gewisse Eigenständigkeit, die natürlich vom Lokalkolorit und den atmosphärischen Bildern lebt. Was den Erzählton angeht, schwankt Krens Horrorfilm zwischen Ernsthaftigkeit und Trash, was erstaunlich gut funktioniert. Wären die Charaktere ein wenig interessanter (leider kann nur Gerhard Liebmanns Janek überzeugen), dann hätte der Film durchaus mehr sein können als nur ein Monsterstreifen.

Es ist wirklich wunderbar zu sehen, wie hier handgemachte Effekte eingesetzt werden, die zwar ein wenig trashig wirken, dabei jedoch unglaublich effektiv sind. Unter diesem Aspekt funktioniert dieser österreichische Genre-Beitrag sogar besser als das CGI-lastige Prequel bzw. Remake „The Thing“ aus dem Jahr 2011: abstruse Monster in einer klassischen Horrorgeschichte, die vor dem Hintergrund des Klimawandels erzählt wird und dabei das für das Genre nötige Maß an Sozialkritik mitbringt. Zwar ist „Blutgletscher“ mehr eklig als spannend, geschweige denn unheimlich, doch ist dieser Umstand dem Unterhaltungswert kaum abträglich. Einzig ein paar Längen im Mittelteil schwächen den positiven Gesamteindruck ein wenig.

Insgesamt kann ich „Blutgletscher“ allen Genre-Freunden nur ans Herz legen. Das Rad wird zwar auch hier nicht neu erfunden, doch ist der Film auf jeden Fall erfrischender als die 08/15-Jump-Scare-Streifen aus der Traumfabrik. Bei der folgenden Wertung ist der nötige, erweiterte Lokalpatriotismus schon mit eingerechnet: 7/10 Punkte.

39 Gedanken zu “Blutgletscher (2013)

  1. Pingback: Media Monday #296 | moviescape.blog

    • Die Blu-ray habe ich mir tatsächlich gegönnt, allerdings habe ich ins Bonusmaterial noch nicht reingeschaut. Das gönne ich mir in den letzten Jahren nur noch bei den ganz besonderen Filmen. Danke aber für den Tipp, da kann ich ja einmal wieder eine Ausnahme machen… 🙂

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  2. Ich bin ja allgemein auch eher kein Trash-Fan, aber der Film hat mich ganz gut unterhalten. Habe den glaube ich während des letztjährigen Horrorctobers besprochen. Die Animatronik hat mir ja extrem gut gefallen. Hast du ihn auf DVD gesehen oder gestreamt oder so? Ich kann mich noch erinnern, dass auf der DVD ein Making-Of, ein Creature Feature war, extrem cool. Leider verhauen sie es etwas, wenn sie die Animatronik mit CGI paaren und alles sieht direkt unecht aus, sehr schade.

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    • Ja, ich erinnere mich dunkel auch bei dir über den Film gelesen zu haben. Passt natürlich sehr gut zum Horrorctober. Tatsächlich habe ich den Film auf Blu-ray gesehen, auf der das Making-of-Feature auch enthalten ist. Allerdings habe ich noch nicht reingeschaut. Die praktischen Effekte haben mir aber auch sehr gut gefallen! 🙂

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