The Walking Dead – Season 6

Wie auch schon letztes Jahr im Januar, stand auch 2017 die neue (zumindest für mich als Amazon-Prime-Nutzer) Staffel von „The Walking Dead“ auf dem Programm. Nachdem ich mich in der Zwischenzeit recht erfolglos durch „Fear the Walking Dead“ (genauer gesagt die ersten Episoden der zweiten Staffel) gequält hatte, habe ich mich durchaus auf eine Rückkehr zu den altbekannten Figuren aus „The Walking Dead – Season 6“ gefreut. Ob mich auch die aktuelle Staffel wieder mitreißen konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Das sechste Jahr der Serie schließt unmittelbar an die fünfte Staffel an und eröffnet mit einer mitreißenden Episode, die mich sofort wieder in den Bann dieses Settings gezogen hat. Die erste große Bedrohung zieht sich bis in die zweite Hälfte der Staffel und geht, wie zu erwarten, nur bedingt von den Walkern aus. Immer erst wenn feindlich gesinnte menschliche Parteien ins Spiel kommen, wird es wirklich kritisch für unsere Gruppe. Daran hat sich auch im sechsten Jahr nichts geändert. Besonders gut hat mir das Spannungsfeld zwischen den untrainierten Bewohnern Alexandrias und Ricks abgehärteter Truppe gefallen, welches wohl auch das übergreifende Motiv der Staffel darstellen dürfte. Ruhige Episoden wechseln sich  mit ereignisreichen ab, Gespräche mit Action. Insofern also eine typische „The Walking Dead“-Staffel.

In der zweiten Hälfte der Staffel wird die Welt unserer Gruppe, die inzwischen wirklich in Alexandria angekommen zu sein scheint, größer: Wir lernen zwei weitere Parteien kennen, die sich ebenfalls durch unterschiedliche Strategien in der von Zombies bevölkerten Welt behaupten wollen. Rick uns sein Team werden in einen Konflikt hineingezogen, der sie erstmals zu Agitatoren macht. Dies empfand ich als sehr interessanten Aspekt, der leider nicht sonderlich gut ausgearbeitet wird. Dafür gibt es einiges an Action zu sehen, die sich zwischen schmerzhaft und unterhaltsam bewegt. Die Serie macht wirklich keine Gefangenen und so mancher Todesfall kam selbst nach sechs Jahren noch überraschend. Auch das Finale setzt in Sachen Perfidität neue Maßstäbe, strapaziert dabei jedoch das Cliffhanger-Konzept auf übertriebene Art und Weise. Nun heißt es (für mich) ein Jahr warten.

Insgesamt bin ich immer noch fasziniert, wie gut diese Serie und die dargestellte Welt für mich funktioniert. Es mag Logiklöcher (siehe die Besprechung der Singenden Lehrerin) und teils nicht durchdachte Entscheidungen geben, doch fallen mir diese während der Sichtung nicht auf: Die Handlung reißt mich einfach zu sehr mit. Trotz aller Vorzüge merkt man, dass sich die Serie in ihrem inzwischen schon sechsten Jahr befindet. Nicht mehr alles wirkt neu und frisch, so dass ich wirklich erfreut bin, mit Negan, nach dem Governor, erneut einen starken Gegenspieler zu sehen. Damit sollte auch das siebte Jahr einiges an aufregendem Stoff zu bieten haben: 8/10 (8.4) Punkte.

20 Gedanken zu “The Walking Dead – Season 6

  1. Ich würde jetzt gerne diskutieren, aber scheinbar ist die 6. Staffel völlig aus meinem Gedächtnis verschwunden. Fällt mir gerade so auf. Auch nicht schlecht.
    Könnte jetzt wieder mäkeln, dass sie zu lange zu tatenlos in Alexandria festhängen und sich die Konflikte zusehends wiederholen… aber gut.
    Der Cliffhanger ist natürlich mega mies, aber inzwischen ist die Serie an dem Punkt angelangt, wo mich das nicht mal mehr ärgern konnte.

    Wer sind denn bis jetzt deine Favoriten unter den Charakteren? UND was hälst du von Carol? Wenn ich mich recht entsinne, war ja in dieser Staffel die mega brenzlige Situation für sie. Da wusste ich tatsächlich bis zum Staffelende nicht, wie ich diese Wende einordnen sollte. Das war krass. Wortwörtlich.

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    • Ich mochte das Festsitzen in Alexandria samt der schwelenden Konflikte. Aber ich bin ja auch einer der wenigen, der die zweite Staffel auf der Farm ganz famos fand. Da wurde ja ähnliche Kritik laut.

      Ich mag tatsächlich die meisten alten Charaktere immer noch. Speziell Rick weiß immer noch mich zu überzeugen, gerade wenn er unter Druck Entscheidungen treffen muss. Ebenso fand ich es spannend Morgan in der Flashback-Episode näher kennenzulernen.

      Hmm, Carols Entwicklung sehe ich durchaus mit gemischten Gefühlen. Sie ist nun eine starke Kämpferin und erbricht dennoch daran. Jedoch ist es auch keine Lösung die Gruppe immer wieder aufs Neue zu verlassen. Da bin ich schon gespannt, inwiefern sie eventuell erneut zu ihrer Rettung beiträgt. Aber es wird noch dauern, bis ich das sehen werde, befürchte ich…

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      • Ja, die zweite Staffel gefiel mir auch am besten, aber da war es ein Konflikt, der dann auch mit dem Klimax endete. Hier wird es ja immer und immer wieder durchexerziert, ohne dass etwas wirklich relevantes passiert. Das ist das anstrengende daran.
        Morgan ist ein interessanter Typ, da kommt noch ein bisschen was gutes bei rum. Auch die Folgen mochte ich sehr. Allerdings ist seine Attitüde irgendwann auch verbraucht, da nur noch darauf rumgeritten wird. Aber gut, S7 bringt da etwas frischen Wind rein. Ohja, Carol sitzt zwischen den Stühlen. Ich wollte ihr die Wandlung ja nicht abnehmen, weil… weiß auch nicht. Sie ist so durchtrieben, dass ich zunächst dachte sie spiele das nur. Hätte aber nicht gedacht, dass es dann wirklich so kommt.
        Und Negan? Höhöhö… Viel Freude…

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      • Ja, das ist vermutlich das Problem dieses Survival-Konzepts, dass es kein wirkliches Finale gibt. Nur eben immer viele kleine, bis dann das nächste Hindernis überwunden ist. Noch funktioniert das für mich ziemlich gut, zumal ich die Figuren und das Setting sehr mag. Irgendwann wird es sich aber totlaufen, keine Frage.

        Auf die Auswirkungen des Zusammentreffens mit Negan bin ich schon sehr gespannt. Wird wohl etwas dauern, bis wieder Idylle einkehrt. Ich lasse mich überraschen und werde auf jeden Fall am Ball bleiben. Die Spin-off-Serie habe ich dagegen nicht durchgehalten. Das war dann selbst mir zu unlogisch und nervig… 😉

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  2. Ich musste auch erst in meinem Blog nachlesen, wie mir damals die 6. Staffel gefallen hat 😉
    Dabei fand ich die Rückrunde richtig gut. Ich mag eben die Auseinandersetzungen zwischen überlebenden Fraktionen und die daraus entstehenden Konflikte, während die Zombies als reines Schnetzelmaterial mich mittlerweile absolut anöden. Was Ricks Mannschaft anbelangt, bekomme ich immer noch von etwa der Hälfte die Namen nicht zusammen, so viel zum Thema Charakterbindung.
    Ach ja, und nicht vergessen, ab der nächsten Staffel über Negan abzulästern. Schlechtester Bösewicht aller Zeiten und ever und so. Fand ich nicht, der Mann hat wenigstens Spaß an der Apokalypse.

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    • Geht mir ja genauso, dass ich die Konflikte zwischen den Gruppen viel spannender finde als die Zombies. Darauf ist die Serie ja auch ausgelegt, der Rest ist nur Setting, das ich aber nach wie vor spannend finde.

      Negan ein schlechter Bösewicht? Ich dachte der wird überall so gefeiert? Bisher gefällt er mir noch recht gut. Spaß an der Apokalypse, genau so kommt er rüber. Da ist doch Potenzial vorhanden. Bin mal gespannt, was sich hier noch so entwickelt…

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  3. Ich bin ja schon zu Beginn von Staffel 5 ausgestiegen, überfliege aber wöchentlich noch die Episodenreviews online. Da klingt bereits seit Staffel 6 und nun auch in 7 eigentlich immer alles so, als ob praktisch nichts passiert (außer dass alle 2-3 Folgen irgendein Statist stirbt). Die 2. Staffel auf der Farm hin oder her, aber letztlich wäre mir (mir in dem Fall „du“, da ich ja schon geflüchtet bin *g*) das auf Dauer auch etwas zu blöd. Grundsätzlich scheinen sich die Konflikte ja zu wiederholen in der Serie. Rückzugsort finden, erstmal nichts machen, dann kommt ein durchgeknallter Spinner der die Gruppe stresst, ehe die dann nach zwei Staffeln sich des Gegenspielers erledigt. Ab zum nächsten Rückzugsort, warten auf den nächsten Spinner. Die Ratings geben den Showrunnern ja scheinbar Recht, insofern scheint TWD eine Win-Win-Situation zu sein: die Zuschauer schalten jede Woche ein und der Writer’s Room muss nur einen halben Tag die Woche reinkommen 😀

    Ich würde mir mal eine Zombie-Serie wünschen, die mehr in Richtung World War Z geht (bzw. eher dem Buch, wie man so hört, weniger dem Film), weniger 0815-Soap mit Zombies und etwas „realistischere Herangehensweise“.

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    • Ja, tatsächlich ähneln sich die bekannten Handlungsmuster durchaus. Allerdings gibt es immer wieder neue Charaktere und Fixpunkte in der Gruppe. Das reicht mir tatsächlich aus bzw. ist es die Art von harter Survival-Unterhaltung mit Soap-Faktor, die ich mir gut einmal für 2-3 Wochen pro Jahr anschauen kann. Hier funktioniert es für mich wirklich gut, was ich von „Fear of the Walking Dead“ leider nicht behaupten kann. Dort bin ich in der zweiten Staffel ausgestiegen, da mich die Charaktere und die restliche Handlung wirklich genervt hat.

      Bei einer Zombie-Serie nach „World War Z“, also dem Buch, wäre ich auch dabei. Aber anscheinend ist dafür zurzeit kein Raum neben dem Platzhirsch (vom The-Asylum-Pendant „Z Nation“ einmal abgesehen).

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    • Die erste Staffel fand ich noch ganz nett, doch bei der zweiten Staffel wurde es mir dann irgendwann zu doof und ich bin nach so sieben Episoden ausgestiegen. Wie hat dir die Serie denn gefallen?

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      • Ich fand das Setting zu Beginn von Staffel 2 (also das Boot) eine gute Idee, weil es die Welt und damit die Konflikte auf so kleiner Fläche bannte. Das versuchte man ja mit den anderen Enklaven (Hotel, dieser Landsitz) weiterzuführen. Fand ich auch ganz gut, nicht so viel durch die Gegend zu wandern, wie das gern mal bei TWD geschah.
        Aber die Figurenzeichnung ist nicht wirklich gut gelungen. Mir fällt keiner der Protagonisten ein, für die ich Feuer und Flamme wäre. Um die ich echt trauern würde, wenn sie dahinscheiden. Das ist der Knackpunkt. Das kann TWD um Längen besser…

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      • Ich mochte das Setting auf dem Boot auch noch, doch Hotel und Co. hatte man auch schon bei TWD gesehen – und da sind, wie du schon geschrieben hast, die Charaktere einfach viel besser geschrieben. Nee, mit der Serie und mir hat es auf Dauer einfach nicht geklappt…

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