Für meinen Urlaub hatte ich mir vorgenommen viele Filme zu schauen. Wer hätte jedoch gedacht, dass der Spätsommer die wärmste Zeit des Jahres werden sollte? Somit lockt abends der Garten und wird schaffen es selten vor 22 Uhr vor den Fernseher. Heute jedoch war ich Strohwitwer und habe zugunsten von „5 Zimmer Küche Sarg“ auf das Bier auf der Terrasse verzichtet. Ob sich das gelohnt hat, lest ihr in der folgenden Besprechung…
Das Genre der Mockumentary ist nicht neu. Von Rob Reiners „Spinal Tap“ bis hin zur TV-Serie „The Office“ erfreut sich das Format nach wie vor großer Beliebtheit. Selten jedoch hat man ein derart ausgefallenes Thema vorgesetzt bekommen, wie in „What We Do in the Shadows“. Dabei ist es nach dem Vampir-Hype der letzten Jahre nur naheliegend, sich einmal dieser speziellen Gesellschaftsgruppe zu widmen. Wir lernen als Zuschauer folglich die Vampire Viago, Vladislav, Deacon und Petyr kennen und verfolgen ihr Leben durch die Augen von Dokumentarfilm-Kameras. Typisch für das Genre gibt es Interviews und überraschende Wendungen. Das Konzept wird bis ins Letzte ausgereizt, was wirklich ein großes Vergnügen für uns Zuschauer ist.
Auch wenn sich die Filmemacher Jemaine Clement und Taika Waititi, die beide auch die Hauptrollen spielen, wunderbar über Vampire, Werwölfe und Co. lustig machen, nehmen sie ihr Genre doch ernst. Ähnlich wie in „Shaun of the Dead“ gibt es somit durchaus verstörende Szenen, die nach den typischen Genre-Regeln funktionieren. Humor steht dennoch an erster Stelle und ich kann mich an keinen anderen Film in letzter Zeit erinnern, bei dem ich so häufig laut lachen musste. Die Bandbreite reicht dabei von Slapstick bis hin zu treffendem Wortwitz.
Für mich hat es sich tatsächlich gelohnt, diese lauschige Nacht im Garten gegen die Vollmondnächte in Wellington zu tauschen. „5 Zimmer Küche Sarg“ macht enorm viel Spaß, speziell wenn man trotz „Twilight“ und Konsorten weiterhin ein Herz für die Blutsauger unter den Filmmonstern hat. Kurzweiligere 90 Minuten kann ich mir kaum vorstellen: 8/10 Punkte.
Ein Freund hat mir den auch schon empfohlen, habs aber bislang nie geschafft den anzuschauen. Geschweige denn erstmal zu kaufen… :s
Wird wohl endlich Zeit!
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Kann ich wirklich empfehlen. Sehr sympathisch aufgezogen und, obwohl das Thema weithin bekannt ist, wirkt der Film unglaublich frisch. Lohnt sich! 🙂
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Shame! Shame! Shame! Bad Vampire! Shame!
9 Punkte müssen da drin sein. Für mich einer der lustigsten Filme der letzten Jahre.
Herzlichst,
der Swearwolf.
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Hmm, ich glaube für 9 Punkte ist mir die Langzeitwirkung zu gering. Allerdings festigt sich nun der Plan, endlich einmal bei „Flight of the Conchords“ reinzuschauen. Was sagt das der Inishmore’sche Seriencheck dazu? Ich meine mich dunkel an eine dicke Empfehlung zu erinnern… 🙂
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Doppeldicke Empfehlung für beide Staffeln. Die DVD-Box steht wie ein Heiligtum in meinem Regal und wird jedes Mal angebetet, wenn ich sie wieder durchgeschaut habe. Die Conchords, Bandmanager Murray und die Fanbase Mel muss man selbst erlebt haben.
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Habe die Serie soeben in meinen Warenkorb gelegt. Mal sehen, ob sie dort noch etwas verweilt, denn ich schaue gerade noch „Extras“ von Ricky Gervais, die ich damals nie komplett gesehen hatte. Danach wäre das eine feine Sache. Bin schon gespannt, ob ich eher nach dir oder juliaL49 schlage… 😉
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Mein innerer,pedanter Viago möchte loswerden, dass du dich bei „Spinal Tap“ verschrieben hast. Ansonsten kann ich nur sagen, dass der Film immer besser wird, besonders wenn man den mit mindestens zwei anderen Menschen zusammen guckt.
Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Teil. Und schaue dir echt mal die Extras an. Die sind super! ❤
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Danke für den Hinweis, wurde untertänigst ausgebessert. Ja, ich glaube auch, dass der Film noch einmal besser wirkt, wenn man ihn in einer Gruppe schaut. Da bin ich ganz bei dir. War bestimmt nicht die letzte Sichtung, aber das sage ich ja über viele Filme… 😉
Es kommt ein zweiter Teil? Oha, da bin ich doch gleich mal gespannt! Genug Material haben sie ja schon gefilmt. Durch die Extras habe ich mich gestern auch schon gewühlt und fand sie herrlich. Teils fast so gutes Material, wie im Film selbst.
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Bei der einen Deleted Scene wird ja eine gebrannte DVD gezeigt, wo „The Mighty Boosh“ daraufgeschrieben steht (aber irgendein Mainstreamfilm erwähnt wird). Da habe ich mich sehr gefreut, da das meine liebste britische Comedyserie ist.
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„The Mighty Boosh“ hört sich großartig an! Da habe ich ja noch nie etwas von gehört. Werde ich mir mal vormerken, wenn ich wieder Britcom-Stoff brauche.
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Das Geheimnis ist gelüftet. Hier haben wir also die zweite der drei Serien meiner Vergangenheit die besprochen werden muss: The Mighty Boosh.
Es…
The Mighty Boosh – Killeroo (S01E01)
Youtube,Comedy,Julian Barratt,Noel Fielding,BBC,Rich Fulcher,Serie,Strange House,The Horrors,The Mighty Boosh,Killeroo
https://friedlvongrimm.wordpress.com/2015/08/09/the-mighty-boosh-killeroo-s01e01/ Die Folgen gehen ja nicht lang. 🤗
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Ah, ich hatte deinen Eintrag damals sogar schon kommentiert. Ich nehme deinen Kommentar hier einmal als Bestärkung nun doch einmal reinzuschauen, wenn wieder Platz in meinem Programm ist… 🙂
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+1 für den Wasserhahn!
Klingt interessant, aber wieder mal ruiniert der deutsche Titel etwas den Spaß.
Waititi ist mir die Tage durch Hunt for the Wilderpeople aufgefallen – absolut fantastisch! Wird wohl nie in Deutschland laufen, aber wenn du Gelegenheit hast, schau dir den an
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Ja, der deutsche Titel ist wieder sehr deutsch, passt hier als Anleihe an diverse Reality-Formate aber auch wieder. Lass dich davon aber nicht abschrecken, der Film ist wunderbar!
„Hunt for the Wilderpeople“ klingt toll. Danke für den Tipp! Da werde ich mal Ausschau nach halten. Waititi kann auf jeden Fall was. Hast du „Flight of the Conchords“ gesehen?
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Flight of the Conchords habe ich die erste Staffel (fast) gesehen, aber es hat nicht gezündet. Da war dann doch zu viel zu lange absurde Zwischenspiele.
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Ok, na ich bin mal gespannt und werde mir meine eigene Meinung bilden. Mal sehen, ob ich eher deine oder Inishmores Einschätzung teile… 🙂
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Der steht auch noch irgendwo auf meiner Watchlist… 😉
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Lohnt sich sehr. Sollte erst von der Watchlist verschwinden, wenn du ihn gesehen hast… 🙂
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Der Regisseur Taika Waititi dreht ja grade „Thor Ragnarök“. Mal schauen, ob er einen guten Thor-Film hinkriegt.
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Innerhalb des MCU? Ach, schade! Aber vielleicht hat er danach das Geld gemacht, um eigene Projekte groß rauszubringen…
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Vielleicht. Aber wenn man sein Tweets so liest, scheint er ziemlich glücklich mit dem Job zu sein.
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Natürlich, was will er auch sagen? Ich finde es dennoch schade, dass talentierte Jungregisseure nur noch bei Marvel landen. Dabei mochte ich z.B. James Gunns „Guardians of the Galaxy“ echt gerne.
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„Guardians“ finde ich ziemlich überschätzt. Ganz unterhaltsam, ein paar lustige Einfälle, aber insgesamt kann es Gunn viel besser, siehe „Super“:
http://www.kino.vieraugen.com/dvd/super-shut-up-crime/
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„Super“ habe ich noch nicht gesehen, dafür finde ich seinen „Slither“ klasse. Mir hat „Guardians of the Galaxy“ sehr gut gefallen – für mich der Stärkste der MCU-Filme.
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Der Film steht auch auf meiner Liste 🙂
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Bin mir ziemlich sicher, dass er dir gefallen wird. Ein sehr interessanter Twist auf das Vampirfilm-Subgenre.
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Ich weiß. Der Trailer war ja auch recht gut 🙂
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Was waren für dich denn „verstörende Szenen“? Ich bin ein sehr schreckhafter Mensch, aber WHAT WE DO IN THE SHADOWS (ich hab’s im Original gesehen) war für mich genau richtig. Ein bißchen Grusel, aber hauptsächlich viel Lachen.
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Die Szenen, in denen die Opfer vorbereitet oder dann auch verfolgt wurden, fand ich schon ziemlich hart bzw. eben verstörend. Hat aber auch sehr gut in den Film gepasst. Und der Humor hat letztendlich überwogen.
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Dann packe ich das jetzt auch endlich mal auf meine Liste, weil ich schon so oft darüber gelesen habe – und Mockumentarys sind sowieso großartig! Kennst du die von Joaquin Phoenix?
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Nein, die kenne ich leider noch nicht. Finde ich aber spannend, zumal man dabei ja lange nicht wusste, ob sich Phoenix nicht wirklich von der Schauspielerei losgesagt hatte. Hole ich bestimmt irgendwann noch nach.
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Ich liebe diesen Film! Selten wird ein Konzept so stimmig ausgeführt wie hier, mit derart liebevoll sympathisch schräg gezeichneten Charakteren. Besonders nach dem doch recht kitschigen Vampirtypus der überästhetisierten Twilight-Welt enorm erfrischend.
Außerdem sind deine Rezensionen sehr angenehm zu lesen.
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Danke, das freut mich. Kennst du zufällig die Serie „Flight of the Conchords“ der gleichen Macher? Davon erhoffe ich mir eine ähnliche Erfahrung. Aber natürlich war hier auch gerade das Setting in dieser Vampir-Welt herausragend. Ein toller Film!
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Nein, die Serie habe ich leider nicht gesehen, aber mir fest vorgenommen genau das bald zu tun, seitdem ich weiß, dass das Team von „5 Zimmer Küche Sarg“ als die lustigsten Filmemacher Neuseelands gelten. Allerdings war es eben auch genau das Vampir Thema, das ich so faszinierend fand.
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Bei mir steht die Serie inzwischen schon im Regal. Vielleicht komme ich ja irgendwann demnächst einmal dazu reinzuschauen und sie hier zu besprechen… 🙂
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