John Dies at the End (2012)

Eine aufregende Woche geht zu Ende und wollte mit einem mindestens ebenso aufregenden Film abgeschlossen werden: „John Dies at the End“ steht schon länger bei mir im Regal und schien genau den richtigen Mix aus Horror und Komödie zu bieten, um mich aus dem Alltagstrott zu reißen. Und tatsächlich ist das dem Film bzw. Regisseur Don Coscarelli gar fabelhaft gelungen…

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Auf dem Cover prangt groß der Vergleich zu „Donnie Darko“ und in gewisser Weise transportiert der Film tatsächlich dieses WTF-Gefühl, das auch Richard Kellys Film innewohnt. Man weiß als Zuschauer nie, was denn im nächsten Moment geschehen mag. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei  Freunde, die übernatürliche Phänomenen nachgehen. Dann taucht plötzlich eine mysteriöse Droge auf. Und Insektenwesen aus einer anderen Dimension. Und sprechende Tote. Auto fahrende Hunde. Und noch viel mehr seltsame Dinge. Eine weitere Zusammenfassung der Handlung spare ich mir an dieser Stelle. Interessanterweise musste ich während der Sichtung auch öfter an „Odd Thomas“ denken, der eine ähnliche Atmosphäre heraufbeschwört, letztendlich aber viel mehr im Mainstream verankert ist.

Trotz seiner sprunghaften Erzählweise ist „John Dies at the End“ kein Film, den man nicht verstehen kann. Am Ende fügt sich alles recht plausibel zusammen, auch wenn nicht jedes Detail erklärt wird. Die Inszenierung schwankt zwischen experimentell und trashig und zeigt klar Coscarellis Vorliebe für absurden Humor, den er ja auch schon mit „Bubba Ho-Tep“ bewies, in dem ein schrumpeliger Elvis Presley und ein schwarzer John F. Kennedy eine seelensaugende Mumie jagen. Nur ist sein jüngster Streich noch viel abgefahrener wie z.B. ein Monster, das sich aus tiefgefrorenem Fleisch und Wurst zusammensetzt, beweist.

„John Dies at the End“ dürfte die Gemüter spalten. Mich hat der Film an selige Nachmittage erinnert, an denen man sich irgendwelche Genre-Filme aus der Videothek ausgeliehen hat und gar nicht so recht wusste, auf was man sich da eigentlich einlässt. Ein bunter Mix aus Horror, Komödie, Sci-Fi und Mystery. Und mittendrin Paul Giamatti. Ein herrlich abstruses Erlebnis: 8/10 Punkte.

45 Gedanken zu “John Dies at the End (2012)

  1. Wir sind da mal wieder ziemlich einer Meinung. Als ich nur deinen Tweet gelesen hatte, musste ich auch gleich mal den Vergleich zu Odd Thomas ziehen, bevor ich dann nochmal nachgeguckt hab, ob du den schon gesehen hattest. 😀 Bei mir war aber die Reihenfolge anders, kannte JDATE vor Odd Thomas.
    War bei JDATE auch ziemlich überrascht, weil ich nicht viel erwartet hatte. War eher skeptisch und hab was ziemlich trashiges erwartet. War es ja auch irgendwo, aber auf eine gute Art. Wie du sagst, abstrus.
    Macht auf jeden Fall Spaß.

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    • Lustigerweise habe ich mir damals „Odd Thomas“ und „John Dies at the End“ zusammen in einer Bestellung gekauft. Wer hätte gedacht, dass das so gut passt? 😀

      Welcher der beiden Filme hat dir besser gefallen? Mir aufgrund des WTF-Faktors tatsächlich „John Dies at the End“, aber beide Filme hinterlassen dieses Gefühl, dass ich gerne noch ein Sequel sehen würde. Kommt aber vermutlich von beiden nix mehr, was schade ist.

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      • Könnt ich jetzt gar nicht sagen, welchen ich besser fand. Vor allem ist JDATE schon gut 1,5 Jahre her, Odd Thomas erst ein paar Monate.
        Daher hab ich den noch n bisschen besser in Erinnerung. Was mir da gefallen hat, war die Chemie zwischen den Darstellern… das war bei „John Dies…“ glaub ich nicht gar so ausgeprägt. Aber um das sicher zu sagen, müsst ich den nochmal schauen.
        Bin bei Odd Thomas aber irgendwie besser in die Welt eingetaucht, daher würde ich mit hauchdünnem Vorsprung Odd Thomas sagen.
        Lustig waren sie auf jeden Fall beide (größtenteils…). Über Sequels würde ich mich auch freuen, definitiv. Die Odd Thomas Bücher würde ich aber auch gerne mal lesen.

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      • Stimmt, „Odd Thomas“ hat aufgrund seiner gemäßigteren Art mehr Emotionen zugelassen. Dafür war er doch ein wenig sehr konventionell erzählt. Ursprünglich wollte man ja eine TV-Serie aus dem Stoff machen, das wäre bestimmt klasse geworden. Bei mir liegt die Sichtung von „Odd Thomas“ übrigens ein gutes Jahr zurück.

        Die Bücher wollte ich nach dem Film auch lesen. Wusstest du, dass „John Dies at the End“ auch auf einem Roman basiert? Wäre beides mal interessant. Wird, wie so vieles, vorgemerkt… 😉

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  2. Ne, dass das auch auf einem Buch basiert, wusste ich nicht. Oder ich habs vergessen. 😀 Muss ich auch mal im Auge behalten.
    Ja, das mit der Erzählweise stimmt schon. Aber das kreide ich dem Film nicht an, bzw. da gibt es andere, die das deutlich schlechter machen. Ich muss nicht IMMER eine völlig abgedrehte Machart haben.^^
    John Dies At The End hat sich ich einfach ein bisschen mehr getraut, was in dem Fall auch wirklich gut funktioniert hat.

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    • Vielleicht sollte man, sprich ich, auch aufhören die beiden Filme miteinander zu vergleichen. Sie haben Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede und funktionieren auf ihre Weise einfach sehr gut. Schade nur, dass beide wohl beim großen Publikum nicht sonderlich gut angekommen sind…

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      • Ja, sind eher unbekannt. Aber das ist ja bei fast allen Filmen dieser Art so (Donnie Darko vllt. mal ausgenommen, und selbst da kenne ich viele Leute, die den nicht kennen…).
        Stimmt schon, vergleichen sollte man da nur oberflächlich, beides Fantasy(comedy)-Filme mit Horror-Anflügen. Da hörts dann fast schon wieder auf. 😀

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      • Ja, Genre-Filme für Genre-Liebhaber. A propos: Kennst du eigentlich „Bubba Ho-Tep“ des gleichen Regisseurs? Auch sehr empfehlenswert. Seine „Phantasm“-Filme habe ich leider nie gesehen…

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  3. Pff… du fragst mich, ob ich Bubba HoTep kenne? 😀
    Ist glaube ich aber geschätzt 5-6 Jahre her, dass ich den das letzte Mal gesehen habe… Die Phantasm FIlme kenne ich auch nicht und Beastmaster hab ich glaub ich auch nie wirklich gesehen^^
    Bei Odd Thomas war ich überrascht, dass das der Regisseur von Die Mumie und einigen anderen mehr oder weniger erfolgreichen oder zumindest bekannten Großproduktionen war.

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    • Oh, dass „Beastmaster“ auch von Coscarelli ist, wusste ich gar nicht. Sollte ich vielleicht auch einmal nachholen. Trash mag ich ja nur bedingt, doch so gekonnt wie er das inszeniert, könnte ich auch Spaß damit haben. Doch zuvor sollte ich mir wohl einmal „Phantasm“ anschauen.

      Bei „Odd Thomas“ wusste ich schon, wer dahintersteckt und das fügt sich in meinem Kopf auch logisch zusammen. Aber ich fand ja selbst Sommers‘ „Van Helsing“ durchaus unterhaltsam… 😉

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    • Ja, wirklich ein toller Film. Besonders weil er auch endlich mal wieder so herrlich unerwartet ist: Man weiß wirklich nie was als nächstes kommt, dann noch dieser trashige Charme, der nicht zu aufgesetzt wirkt und der Humor. Ein tolles Paket.

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