Zoolander (2001)

Nachdem mir der Film schon seit geraumer Zeit ans Herz gelegt wird, habe ich heute endlich eine der großen Lücken meines Filmwissens geschlossen – und was soll ich sagen? Ben Stillers „Zoolander“ ist wahrlich ein ganz spezielles Werk. Normalerweise verzichte ich beim Filmschauen auf Alkohol, doch hier hat das Bier vermutlich geholfen und eine größere feuchtfröhliche Runde hätte dem Erlebnis gut getan. Doch auch alleine (meine bessere Hälfte hat irgendwann das Heil im Schlaf gesucht) hatte ich erstaunlich viel Spaß mit diesen männlichen Supermodels…

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Wenn ich „Zoolander“ in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre dies: albern. Und das ist nicht einmal negativ gemeint. Mich hat der Film an ein anderes Werk Stillers erinnert, nämlich „Tropic Thunder“, das ähnlich überdreht inszeniert ist. Feine Satire sollte man hier nicht erwarten, wenngleich die Modewelt auch treffsicher aufs Korn genommen wird. Die Autoren nehmen ihren Film und seine Figuren zu keiner Sekunde ernst und verarbeiten selbst brisante Themen, wie Kinderarbeit oder Bulimie, zu plattesten Gags. Das alles könnte gehörig nach hinten losgehen, doch ist die Großfamilie Stiller (neben Ben spielen auch sein Vater Jerry Stiller und seine Frau Christine Taylor tragende Rollen) dabei so unglaublich sympathisch, dass man über so manche Albernheit hinwegschaut und sich ganz der debilen Geschichte hingibt.

Neben Ben Stiller als titelgebender Derek Zoolander überzeugen vor allem Owen Wilson als Gegenspieler Hansel sowie Will Ferrell als Bösewicht Mugatu. Dazu kommen unzählige Gastauftritte (u.a. David Bowie), woraus der Film auch einiges an Unterhaltungswert zieht. Die Geschichte selbst ist unglaublich platt, doch nicht frei von komischem Potential. All das fügt sich zu einer absurden Mischung zusammen, die irgendwie funktioniert. Und wem das noch nicht reicht, der darf sogar Donald Trump bei einem Gastauftritt bewundern.

Auch wenn ich das Kultpotential von „Zoolander“ noch nicht komplett verstehe, so wurde ich über knapp 90 Minuten doch ziemlich gut unterhalten. Das Timing sitzt meistens und die Gags zünden größtenteils. Der Film wirkt zudem noch sehr in den späten 90ern bzw. frühen 2000ern verankert, was ihn aus heutiger Sicht – immerhin 15 Jahre später – doch sehr sympathisch macht. Durchaus den einen oder anderen Blick wert: 7/10 Punkte.

17 Gedanken zu “Zoolander (2001)

  1. Pingback: Kritik: Zoolander | filmexe

  2. Ich liebe die Zoolanderfilme. Albern ist irgendwie genau richtig. So überzogen sie an vielen Stellen sind (für den zweiten Teil gilt das genauso) , so intelligent sind sie meiner Meinung nach auch. Ich schwanke immer etwas zwischen Fremdschämen und absoluter Ehrfurcht :))
    Und alleine Will Ferrell ist sein Geld wert 🙂
    Tropic Thunder ist da anders, etwas ernsthafter albern :))

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    • Zwischen Fremdschämen und absoluter Ehrfurcht beschreibt es ganz gut. Mir ging es damals mit „Tropic Thunder“ tatsächlich genauso, wenngleich dieser aufgrund seiner Thematik schon ernster ist. Da hast du natürlich recht. Dennoch Verwandte im Geiste, wenn man so will.

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    • Ja, die Szene war wahrlich großartig! Hatte schon vermutet, dass dies einer der Filme ist, die dir gefallen… 😀

      Hast du den zweiten Teil auch gesehen? Darüber hört man ja sehr gemischte Meinungen.

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      • Da hast du dir ja einen richtigen Kracher für deinen einen Kinobesuch ausgesucht. Oder schwimmst du hier gegen den Strom und fandest „Batman v Superman“ toll? 😉

        Hmm, ja so nachgeschobene Fortsetzungen sind ja oft nicht so toll. Du erinnerst mich aber daran, dass ich „Anchorman“ auch einmal sehen sollte… 🙂

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  3. Ich oute mich jetzt mal, dass ich Zoolander ebenfalls bisher noch nicht gesehen habe! Obwohl er sich bereits in meinem Besitz befindet, hat er es bislang einfach noch nicht bis in den Player geschafft … Werde ich aber wohl bald mal nachholen … so ein Review ist ja manchmal auch ein schöner Anlass bzw. Trigger …

    Und ja, ich mag Ben Stiller auch! Ist mir einfach sympathisch, der Kerl! Und seinen Vater finde ich auch witzig, ja, wobei ich den eigentlich fast nur aus „King of Queens“ kenne …

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    • Mal wieder eine kleine Kommentarreihe von dir. Das freut mich, gehörst du doch auch zu meinen ersten Blog-Kontakten. Schade, dass du selbst nicht mehr aktiv bist…

      Mir ging es mit „Zoolander“ ganz ähnlich. Auslöser war letztendlich die Ergänzung der englischen Sprachfassung auf Amazon Prime. Sonst hätte ich vermutlich auch noch länger gewartet.

      Jerry Stiller kenne ich natürlich auch hauptsächlich als Arthur aus „King of Queens“ und aus der sehr ähnlich gelagerten Rolle des Frank Costanza in „Seinfeld“ – einfach großartig! 😀

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  4. Pingback: Media Monday #249 | Tonight is gonna be a large one.

  5. Das habe ich mit dem Film wahrscheinlich genauso erlebt wie du. Fand, dass ich gut unterhalten wurde, aber manche Gags haben schon ein bisschen weh getan, weil sie so platt sind. Zum unter der Tür durchschieben. Aber an manchen Abenden brauch man sowas mal.
    Und mir gehts da genau umgedreht im Gegensatz zu Frau Argh: ich kann Ben Stiller fast alles verzeihen. 🙂

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    • Ja, deine Beschreibung trifft meinen Eindruck ziemlich genau. War für den Abend genau das Richtige. Zudem mag ich Ben Stiller auch schon seit „Flirting with Disaster“ – also seit 20 Jahren. Unglaublich!

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  6. Ach ja, der Zoolander. Ich mag die beiden Filme sehr, aber den ersten ganz besonders. Sehr, sehr speziell, aber irgendwie auch so gut… gucke ich immer mal wieder gern. Aber schön, dass er dir auch zugesagt hat 😀

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  7. Pingback: Anchorman: Die Legende von Ron Burgundy – OT: Anchorman: The Legend of Ron Burgundy (2004) | moviescape.blog

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