Into the Badlands – Season 1

Über die Serie bin ich schon häufiger gestolpert, doch erst die Besprechung durch Miss Booleana hat mich dazu gebracht tatsächlich einmal in „Into the Badlands – Season 1“ reinzuschauen. Dadurch lernte ich auch, dass es sich um eine Serie handelt, die auf AMC läuft, was die Vorfreude zusätzlich steigerte. Mit „Mad Men“, „Breaking Bad“ und „The Walking Dead“ hat der Sender bisher ein ausgezeichnetes Gespür für Qualitätsfernsehen bewiesen. Ob auch diese Serie daran anschließen kann?

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Die erste Episode hat mich komplett umgehauen: ein frisches Setting, akrobatische Kampfkunst und eine angenehm erwachsene Inszenierung. Wow! Es ist wirklich fantastisch was die Serie in ihrem Piloten abfackelt. Das Setting ist eine dystopische Welt, wie man sie zuvor noch nicht gesehen hat: Fünf Barone teilen sich die Macht und sichern sich diese durch ihre Armee von Clippern, tödlichen Martial-Arts-Kämpfern. Schusswaffen wurden in dieser Welt verbannt und somit ist jede kämpferische Begegnung eine fantastisch choreografierte Martial-Arts-Szene. Die Charaktere sind mysteriös und interessant. Sie wirken einem Comic entsprungen und bilden einen wunderbaren Kontrast zur dargestellten Welt: einem Südstaaten-Setting mit Anleihen an die düstere Epoche der Sklavenhaltung und asiatisch angehauchten Steam-Punk-Einflüssen. Also eine neue Lieblingsserie?

Leider nutzt sich der Wow-Effekt ziemlich schnell ab: Die Handlung zwischen den imposanten Kampfszenen wirkt oft redundant und zäh. In der Inszenierung abseits der Kämpfe merkt man das anscheinend begrenzte Budget deutlich. Es gibt die immer gleichen Einstellungen und Landschaftsbilder zu sehen, die Ländereien der einzelnen Barone scheinen nur einen Steinwurf voneinander entfernt zu sein und überhaupt wirken die scheinbar so gefährlichen Badlands eher wie idyllische grüne Wiesen und Laubwälder. Hier hätte ich mir tatsächlich (noch) mehr Worldbuilding gewünscht, um die dargestellte Situation mit der erzählten zu verknüpfen. Und dennoch erzeugt die Serie einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Nach dem Finale, das viel zu schnell kommt, möchte ich nun unbedingt weiterschauen. Umso passender, das heute eine zweite Staffel angekündigt wurde. Die sechs Episoden füttern die Geschichte nur ein wenig an und man merkt, dass noch viel mehr kommen mag. Bis dahin überzeugt die Serie zumindest durch außergewöhnliche Kampfszenen, wie man sie zuvor noch in keiner TV-Serie gesehen hat und einer Welt, die tatsächlich einmal neu und anders wirkt. Diesen Mut möchte ich trotz so mancher Schwäche belohnen und die Serie allen nun Interessierten ans Herz legen: 8/10 (7.5) Punkte.

40 Gedanken zu “Into the Badlands – Season 1

      • Den Kerl solltest du im Auge behalten. Ich schwärme ja permanent von „Protégé“ mit ihm… 😉
        Das hoffe ich auch. Nachdem gerade alles, was entweder gut angefangen hat als geht so endete oder gleich komplett durchfiel, bräuchte ich dahingehend echt einen kleinen Motivationsschub. Hoffe nur es ist nicht zuu stumpfund die Freude am Spektakel verpufft wieder so schnell. Bei dir ging es ja so in die Richtung. Hmm. Frühestens im April weiß ich mehr.

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      • Was hast du denn geschaut, was dich so enttäuscht hat? Bei mir konnte „Into the Badlands“ die anfängliche Begeisterung auch nicht komplett halten, da nach dem bombastischen Piloten zu viel inhaltliches Geschwurbel kam und die Kampfszenen weniger wurden. Das Finale macht dagegen wieder richtig Lust auf mehr. Bin schon auf deine Kritik gespannt! 🙂

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      • Mhh, „The Hateful 8“ und „The Revenant“ blieben viel zu weit hinter den Erwartungen zurück, „Akte-X“ hat derzeit Zwangspause weils doch irgendwann anstrengt, und bei „Dexter“ kann ich die letzte halbe Staffel 8 noch immer nicht nachvollziehen, was sich die Schreiber da nur gedacht haben.
        Ansonsten ist gerade ungewollte Pause angesagt… Bei „Jessica Jones“ wird jetzt die letzte Folge über das Wertungsschicksal entscheiden. Bin da noch sehr hin und hergerissen, aber das soll noch kein Thema sein. 😉

        Zu „Into the Badlands“: Ich sach mal so: Es sind ja nur 6 Folgen. Da wird womöglich das ein oder andere Auge zugedrückt. 🙂

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      • Hmm, mit „Akte X“ geht es mir in der 7. Staffel nun auch so. Deshalb habe ich auch „Shameless“ dazwischen geschoben, das echt großartig ist! Die 8. Staffel von „Dexter“ war gegen Ende wirklich mies, das stimmt.

        Mit 6 Episoden hat „Into the Badlands“ genau die richtige Länge. Da ist man schon durch, bevor es richtig schlecht werden kann (das wird es ohnehin nicht).

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  1. Freut mich, dass dir die Serie gefallen hat 🙂 Gutes Stichwort mit dem world building – ich hab mir die Unzulänglichkeiten der Serie eher versucht mit deinem Drehbuch zu erklären, dass einiges auslässt. Vor Allem das Wie. Und das Warum.

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    • Das spielt ja auch beides zusammen. Das Drehbuch war bestimmt auch nicht das beste, doch hätte man, wie z.B. in „Mad Max: Fury Road“, das Erklären der Welt der Action überlassen, hätte das auch funktioniert. Doch da kam zu wenig. Dennoch danke für den Tipp! 🙂

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  5. Ich finde, zum Thema „World Building“ bringt die 2. Staffel durchaus etwas mehr. Sie gefällt mir auch insgesamt noch besser, muss ich sagen. Finde es in diesem Fall auch schön, dass sie ein wenig länger ist. Heute Folge 8 (bzw. Chapter XIV) gesehen, wie unschön, dass ich nun eine ganze Woche warten muss! 😮

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    • Damit machst du mir jetzt richtig Lust auf die Serie. Brauche eh mal wieder etwas, das ich alleine schaue. Da werde ich mit „Into the Badlands“ weitermachen. Aber erst, wenn die Staffel vollständig ist. Wie viele Folgen bekommt sie denn?

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      • Du, ich wäre SEHR, sehr gerne „so pedantisch“. 😥 Es fehlt mir momentan echt die Zeit – und auch die Muße. Ich bin grad echt bissl leer, weil ich so viel arbeiten muss. Macht mich richtig traurig, aber andererseits fehlt mir momentan einfach die Konzentration. Es kommen aber auch wieder bessere Zeiten – I promise! 😉

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      • Ach du, ich sehe das ja durchaus positiv. Ich verzichte dann auf so manchen Film oder auch manche Serie, weil ich keine Zeit zum Schreiben habe. Ist auch nicht der optimale Weg. Leider.

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      • Eher wenn ich etwas schaue, dann muss ich auch darüber schreiben. Selbst wenn es sehr spät wird. Naja, zumindest komme es durch diesen Zwang relativ regelmäßig zu neuen Einträgen… 😉

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      • Deswegen habe ich mir ja jetzt meine neue Reihe mit Fotos ausgedacht. Damit ich wieder irgendwie präsent bin.

        Momentan schreibe ich halt nur dann ein Review, wenn es mir auf der Seele brennt („Taboo“, „Legion“, „GotG2“)…

        So, aber jetzt muss ich endlich die letzte Arbeit fertig korrigieren…

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      • Ja, das mit den Fotos ist eine schöne Idee. Für mich sind das auch die Laufeinträge. Hauptsächlich etwas schreiben.

        Ich hoffe du bist mit der letzten Arbeit gut fertig geworden und wurdest nicht weiter durch Blogs abgelenkt… 😉

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      • Ja, bin dann noch relativ schnell fertig geworden – erfreulicherweise war die letzte Arbeit ganz gut! (im Gegensatz zu manch anderen… 😦 )

        Nein, ich werde NICHT mit Laufeinträgen anfangen… 😛 😉 Aber immerhin krieg ich immer ein schön schlechtes Gewissen, wenn du wieder von deinem Lauf berichtest. 😉

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      • Hey, immerhin hast du das Korrigieren auf einem Hoch beendet. Das ist doch schon einmal was! 🙂

        Ach, so lange du ab und zu etwas über deine Läufe einstreust, bin ich schon zufrieden. Es gibt einfach zu wenig bloggende Läufer, die Filme und Serien lieben… 😀

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