The X-Files – Season 6

Während alle Welt über die brandneue zehnte Staffel der Serie spricht, habe ich in aller Ruhe „The X-Files – Season 6“ gesehen und damit meine Marathon-Sichtung der Serie fortgeführt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass die Qualität nun langsam deutlich nachlässt, doch wurde ich mehr als positiv überrascht. Ob sich die sechste Staffel damit den neuen Spitzenplatz sichern kann, lest ihr ihn der folgenden Besprechung…

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Die Handlung setzt unmittelbar nach dem Kinofilm „The X-Files: Fight the Future“ ein und wirkt auch wie eine direkte Fortführung. Dennoch versucht man inhaltlich den Spagat zu schaffen, auch Zuschauer erreichen zu wollen, die den Film nicht gesehen haben und direkt aus der fünften Staffel kommen. Dies schwächt den Staffelauftakt ein wenig und lässt das vom Film aufgebaute Potential ein wenig verpuffen. Darüber hinaus bekommt man im sechsten Jahr tatsächlich ein paar wichtige Erkenntnisse, was die Mythology betrifft, an die Hand. Mit der Doppelfolge „Two Fathers“/“One Son“ erfährt man mehr als in den bisherigen Staffeln zusammen. Es macht zwar nicht alles komplett Sinn, doch ist es immerhin ein Versuch die aufgemachten Erzählstränge zusammenzuführen und einen Meilenstein zu setzen.

Die große Stärke der sechsten Staffel liegt eindeutig in den oft humorvollen Monster-of-the-Week-Folgen. In „Drive“ präsentiert Bryan Cranston sein dramatisches Können. Kein Wunder, dass er sich damit für seine Rolle in „Breaking Bad“ qualifiziert hat. Weiter geht es mit der famos experimentellen Episode „Triangle“, die unsere Figuren über mehrere Zeitebenen verstreut. Mit dem „Dreamland“-Zweiteiler gibt es das erste komödiantische Highlight zu bewundern, das sogleich mit „How the Ghosts Stole Christmas“ fortgeführt wird. Die auf Scully fokussierte Episode „Tithonus“ schlägt wieder dramatische Töne an und funktioniert innerhalb dieser eher leichten Staffel deshalb vielleicht umso besser. Über eine Zeitschleife in „Monday“ geht es danach wieder in Richtung Comedy: „Arcadia“ ist eine wahrlich herrliche Episode, in der wir Mulder und Scully endlich als Paar in einem nicht ganz so normalen Vorort erleben dürfen. Großartig!

Nach einem qualitativen Einbruch mit „Alpha“ und „Trevor“, die nur solide Monster-of-the-Week-Unterhaltung bieten, läuft die Staffel kurz vor ihrem Abschluss mit „The Unnatural“ und „Field Trip“ noch einmal zu ungeahnter Bestform auf. Das Finale „Biogenesis“ dagegen wirkt ein wenig forciert – als wolle man unbedingt ein neues Kapitel in der Mythology aufschlagen. Inhaltlich dennoch interessant, zumal Parallelen zu Ridley Scotts „Prometheus“ erkennbar sind, den ich ja – ganz im Gegensatz zum restlichen Publikum – wahrlich großartig finde.

Insgesamt hätte ich wirklich nicht gedacht, dass mich die Serie in ihrem bereits sechsten Jahr noch einmal so begeistern können würde. Was die kommenden Staffeln angeht, so zeichnen die Kritiker- bzw. Fan-Stimmen ein eher düsteres Bild. Ich lasse mich aber gerne weiterhin so positiv überraschen: 9/10 (8.6) Punkte.

Linktipp: Leser, die Gefallen an meinen Besprechungen zu „Akte X“ gefunden haben, sollten auch einmal bei Blogger-Kollege donpozuelo reinschauen und eine alternative Meinung zu den einzelnen Staffeln abholen. Es lohnt sich!

42 Gedanken zu “The X-Files – Season 6

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    • Ja, das waren auch meine beiden Favoriten der vorhergehenden Staffel. Freu dich schon auf das sechste Jahr, das fand ich noch einmal gelungener. Mal schauen, wer von uns schneller am Ende der Serie angelangt ist… 😉

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    • Danke für die Besprechung! Klingt doch ziemlich positiv bzw. so, wie ich mir die Serie im Bestfall erwarten würde – zumindest wenn ich jemals mit den verbleibenden Staffeln fertig werden sollte… 😉

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      • Tatsächlich ja. Komme zurzeit damit irgendwie nicht weiter. Und da wir nun ja einen Garten haben, kommen wir abends auch meist erst seeehr spät vor den Fernseher. Du bist aber auch nicht so schnell dabei, oder? 😉

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      • Kann ich gut verstehen. Zu Beginn war ich aber noch richtig drin in „Akte X“ und habe auch schnell durchgeschaut, doch inzwischen sind mir andere Serien auch wieder wichtiger.

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