Fear the Walking Dead – Season 1

Wie bereits angekündigt, bin ich den Zombies treu geblieben und habe mir mit „Fear the Walking Dead – Season 1“ das Spin-off der AMC-Erfolgsserie angesehen. Dieses läuft aktuell im Programm von Amazon Prime – und das löblicherweise im Originalton und der Option englischsprachige Untertitel einzublenden. Selbst als Streaming-Skeptiker könnte ich mich unter diesen Voraussetzungen an diese Form des Film- und Serienkonsums gewöhnen…

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Nach wie vor kann ich, was die Hauptserie betrifft, kaum Ermüdungserscheinungen ausmachen, was am von mir geliebten Survival-Setting liegt. Hier schlägt wohl das 80er Jahre Kind durch, das in mir schlummert und der damit einhergehende Reiz am Subgenre Zombiefilm. Ich kann immer noch nicht glauben, was man heutzutage alles ungeschnitten im TV oder auf DVD/Blu-ray zu sehen bekommt. Das wäre damals unvorstellbar gewesen. Aufgewachsen bin ich also mit den Romero-Filmen und ein paar unsäglichen Ablegern. Als dann Anfang des Jahrtausends die zweite große Zombiewelle losgetreten wurde, war ich sehr begeistert. Mit „The Walking Dead“ waren die Untoten ca. 10 Jahre später endgültig im Mainstream angekommen – und gerade in serieller Erzählform funktioniert dieses Subgenre für mich famos. Welche neuen Aspekte kann nun also „Fear the Walking Dead“ dazu beitragen?

Gerade der Ausbruch der Epidemie scheint mir ein essenzieller Zeitpunkt in der Geschichte zu sein. Eine Zeit ohne die bekannten und etablierten Regeln und Vorgehensweisen. Anders als „The Walking Dead“ und „28 Days Later“, die beide auf den Kniff eines Krankenhausaufenthalts der Hauptperson während des Ausbruchs zurückgreifen, bekommen wir in „Fear the Walking Dead“ den Beginn der Epidemie live mit. Davon hatte ich mir wirklich einiges erhofft, jedoch schafft es die Serie nicht in der Intensität an die ersten Szenen aus Zack Snyders „Dawn of the Dead“-Remake oder selbst „World War Z“ anzuschließen. Ob dies der längeren Laufzeit der Serie geschuldet ist? Ich habe da eher die Charaktere und das leider oft klischeehafte Drehbuch in Verdacht…

Bei „The Walking Dead“ werden ja häufig die dummen Entscheidungen der Figuren beanstandet. Für mich lassen sich diese häufig mit der Extremsituation erklären, mit der die Charaktere schon seit längerer Zeit umgehen müssen. In diesem Spin-off allerdings, war selbst mir so manches Verhalten einfach zu hanebüchen: Wenn ich nur daran denke, dass der Junkie-Sohn plötzlich den Einfall hat nachts bei den Nachbarn einzusteigen, nur um eine Waffe zu suchen, die er irgendwann mal gesehen hat – dann rennen alle zusammen raus und lassen die Türe zu ihrem eigenen Haus offen, durch die dann natürlich ein Zombie torkelt? Bei solchen Szenen musste selbst ich ab und zu mit den Augen rollen. Überhaupt wirken die Charaktere viel oberflächlicher und aufgesetzter als die der Mutterserie. Dies mag sich aber noch entwickeln.

Insgesamt hatte ich trotz aller Kritikpunkte viel Spaß mit „Fear the Walking Dead“ und werde bestimmt auch in die zweite Staffel reinschauen. Die Vorfreude spare ich mir vorerst aber für die Fortführung des Originals auf. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob auch das Spin-off eine ähnliche Erfolgsgeschichte haben wird: 7/10 (7.2) Punkte.

29 Gedanken zu “Fear the Walking Dead – Season 1

  1. Mit dem Verhalten hatten wir es ja schon. Aber was mich wirklich kaltgelassen hat, war die eigentliche Intention der Serie, nämlich den Ausbruch der Epidemie in Bilder zu fassen. Im Prinzip waren es zwei(?) Folgen, die das im dichtbesiedelten Stadtgebiet etwas näher gezeigt haben, der Rest war schon wieder so abgeschieden, als wäre es in TWD in Alexandria oder so passiert. Da kam null Gefühl für die Situation auf, weshalb sich die Serie für mich schon nach den ersten Folgen als totaler Reinfall entpuppte. War mir auch zu weichgespült, um es ganz hart zu formulieren. Und mir fehlen ein paar Figuren, mit denen man mitfiebern könnte. Eine ist natürlich krepiert, der andere darf das ganze Gebälg mitschleppen. Hmm.

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    • Stimmt, ich fand auch, dass die Ausgangssituation zu schnell abgehandelt wurde und man die Serie zu schnell Richtung TWD entwickelt hat. Allerdings mochte ich, dass die Charaktere bis zum Ende die bekannten Regeln nicht kennen und maßlos überfordert wirken. Das finde ich spannend und birgt noch Potential. Deine sonstigen Kritikpunkte sehe ich auch, doch haben sie bei mir nicht so schwer gewogen als dass ich keinen Spaß mit der Serie hätte haben können.

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  2. Dämlich angestellt haben sich ja einige Charaktere. Da wäre man am Liebsten in den Fernseher gehüpft.
    Ich denke, wenn die Macher es noch etwas passender hindrehen, kann da eine echt ordentliche Serie draus werden.

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  3. Ich habe nach einer Episode eine für mich sehr wichtige, möglicherweise überraschende Erkenntnis gewonnen:

    „The Walking Dead“ ist besser.

    Sehe gerade, dass ich die Show in zwei Absätzen abgefrühstückt habe. Spätestens mit dem Teenager-Junkie hat sich das Ganze für mich begraben. Aber Respekt fürs Durchhalten.

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    • Ja, TWD ist besser, keine Frage. Sogar um einiges. Ich habe deinen Eintrag zur Show gelesen (wann kommt eigentlich mal ein Index für die Serienbesprechungen?) und kann auch eigentlich nur zustimmen. Dennoch hat mich die Show aufgrund ihres Settings weiterschauen lassen. Und bei sechs Episoden muss das Durchhaltevermögen nicht so groß sein… 😉

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