The Walking Dead – Season 5

Die Vorteile Serien per Stream zu verfolgen häufen sich: Schneller als ursprünglich erwartet, habe ich die Gelegenheit bekommen „The Walking Dead – Season 5“ zu sehen. Somit konnte ich nach Sichtung der vierten Staffel nahtlos in der Welt der Zombie-Serie verweilen, ohne ein weiteres Jahr verstreichen lassen zu müssen. Ob dies dem Erlebnis zuträglich war oder eher zu Abnutzungserscheinungen geführt hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… Spoiler sind zu erwarten.

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Die Staffel fängt unglaublich intensiv an. Nachdem sich Terminus als die perfideste aller möglichen Fallen herausgestellt hat, kommt es zu einer Rettungsaktion, die einfach nur mitreißend ist. Die Bedrohung bleibt noch ein paar Episoden lang bestehen, wird dann aber ziemlich schnell und extrem brutal aufgelöst. Puh. Harter Tobak. Der Mittelteil der Staffel ist wieder ruhiger, schürt Konflikte zwischen den Charakteren und gipfelt in zwei Todesfällen, die für mich ziemlich unerwartet kamen. Nachdem zudem die einzige Hoffnung auf eine bessere Zukunft zerstört wird, herrscht Desillusionierung bei unserer Gruppe – und diese Zermürbung überträgt sich auch auf uns Zuschauer. Die plötzliche Aussicht auf ein besseres Leben läutet das letzte Drittel der Staffel ein, das ich wirklich erfrischend fand.

Nach einer emotionalen Tour-de-Force fällt es der Gruppe um Rick nicht leicht, sich wieder an ein Leben in scheinbarer Sicherheit zu gewöhnen. Nach dem inhaltlich etwas redundanten Zwischenspiel in Atlanta, mochte ich diesen Handlungsstrang wirklich gerne und hätte mir auch gewünscht, dass man nicht zu schnell wieder in die übliche Zombie-Action verfällt. Gerade die Probleme des Zusammenlebens bzw. des Eingliederns in eine bestehende Zivilisation hätten noch mehr Potential geboten. Am Ende folgt das Unausweichliche und die neu gewonnene Idylle zerbröckelt nicht nur von innen, es steht auch schon die nächste Bedrohung von außen vor der Tür.

Sehr erfreut war ich inzwischen nun schon drei Schauspieler aus „The Wire“ als zumindest vorübergehende Mitglieder unserer Gruppe zu sehen. In den letzten Episoden lernen wir sogar ein bekanntes Gesicht aus „One Tree Hill“ kennen, was bei mir fast einen Knoten im Hirn verursacht hat, könnten beide Serien inhaltlich doch nicht weiter auseinander liegen. Trotz der gefühlt starken Fluktuation, fügt sich auch jede neue Figur gut in die Gruppe ein – und manchmal erwischt es auch bereits etablierte Figuren und eben nicht nur das typische Redshirt, das vor fünf Minuten zur Gruppe gestoßen ist.

Insgesamt hat mir auch die fünfte Staffel von „The Walking Dead“ sehr gut gefallen und sie hat mich emotional das eine oder andere Mal doch ziemlich gefordert. Das Finale birgt Potential, kann aber auch leicht in Enttäuschung umschlagen – mal sehen, was die Autoren daraus machen. Die Wartezeit auf die sechste Staffel, die ja vermutlich erst im Januar 2017 erhältlich sein wird, werde ich mir zunächst mit „Fear the Walking Dead“ vertreiben. Die Welt der Untoten verlasse ich somit noch nicht komplett, doch dann wird es Zeit mich wieder einmal einem anderen Setting zu widmen: 9/10 (8.5) Punkte.

28 Gedanken zu “The Walking Dead – Season 5

  1. Ja, mit Julian (ja, er wird für mich immer Julian bleiben :D) ging es mir genauso wie dir. Ich kann den Charakter deshalb auch leider nicht sehr ernst nehmen, für mich wirkt er leicht weinerlich und zu sehr gewollt. Aber das mag eben an der Vorgeschichte liegen.
    Ansonsten teile ich deine Meinung zu dieser Staffel auf jeden Fall!

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    • Wenn du dich damals nicht ausreichend für die Serie begeistern konntest, wirst du das auch nach der 5. Staffel nicht. Es hat sich nichts am grundlegenden Prinzip geändert – und ich mag das sehr, so dass ich auch weiterhin Spaß mit der Serie habe… 🙂

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      • Naja, bei mir war eher das Problem, dass mir die Serie zu sehr von den Comics abwich und ich mir dann gesagt habe: „gut, ich bleibe bei den Comics und gebe die Serie auf!“

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      • Ehrlich gesagt wäre das für mich eher ein Vorteil. Und du bestätigst mich darin, doch einmal die Comics lesen zu wollen. Wenn sich die Geschichten unterscheiden, kann ich da ja auch noch überrascht werden… 🙂

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  2. Ich würde ja bei so rasch fortgesetzter Seriensichtung befürchten, dass mich die Zombieabmurkserei anfangen würde, anzuöden. Aber schön, dass du weiterhin mit so viel Enthusiasmus dabei bist.

    Staffel 5 hatte seine Momente, aber eben für meinen Geschmack auch ordentlich Leerlauf. Und Eugene hätte ich gerne mal hinten an der Vokuhila gepackt und durchgeschüttelt, so ging mir der auf die Nerven. Überhaupt hat TWD dann aber immer wieder großartige Episoden, bei denen ich dann doch die volle Punktzahl ziehen muss, wie gerade aktuell.

    Geht mir so wie damals bei „Fringe“, da hätte ich mir auch gerne selbst die Folgen für eine Staffelbox zusammengestellt. Eine Schande, dass sich diese brillante Idee noch nicht durchgesetzt hat. Ich könnte meinen Job hinschmeißen und endlich meiner Berufung als Serienqualitätssortierer und persönlicher Staffelboxzusammensteller folgen.

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    • Ich habe bei dir auch noch einmal nachgelesen – und du siehst die Staffel tatsächlich um einiges kritischer. Mir gefällt ja gerade, wenn es auch mal eher ruhig wird und wir so einige stille Charaktermomente erleben. Deshalb mochte ich z.B. auch die zweite Staffel sehr, die bei vielen durchgefallen ist. Wenn man sich dann in Sicherheit wähnt, schlägt TWD wieder zu und niemand ist mehr sicher. Doch, das funktioniert für mich weiterhin sehr gut. Ich hatte auch große Hoffnungen für „Fear the Walking Dead“, doch das ist ein Thema für eine andere Besprechung… 😉

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  3. Jepp, die Staffel hat wieder einiges an Potenzial offenbart. Allerdings frage ich mich ja, wer ständig auf die Idee kommt, dass man nervige Charaktere einbauen MUSS. Gabriel ging mir nach kurzer Zeit schon so massiv auf den Wecker, dass ich schon wieder einen inneren Groll gegen die Serie gehegt habe. Ich mein da kommt sicher noch was, aber… grrr. Kleine Pappenheimer wie er verderben mir den Serienspaß enorm. Das Finale war dann jedoch wieder gut, nur ärgert mich diese Storyline. Immer entschließen sich die Macher für die grundlegendsten Wege. Was sie da wieder für eine Fehde ankündigen im letzten Shot…
    Ich weiß auch nicht was das mit dieser Serie ist. So hin- und hergerissen bin ich vermutlich noch nie bei einer Serie gewesen.

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    • Stimmt, es gibt teils nervige Charaktere, doch diese erfüllen alle einen Sinn bzw. tragen etwas zur Gesamtsituation bei. Mit Gabriel geht es mir ganz ähnlich, doch sein Verhalten macht ihn zum absoluten Störfaktor – man kann nie erraten, wie sich seine Storyline noch entwickelt. Das mag ich dann doch sehr. Dass am Ende wieder ein neuer Gegenspieler ausgepackt wird – nunja, das hätte es in dieser Form nicht gebraucht, doch einmal abwarten. Spätestens nächstes Jahr bin ich dann doch wieder hooked… 🙂

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      • Naja. Bei mir ist der Frust über das Verhalten oder Charaktere an sich dann doch zu groß, als dass sich da der Nutzen relativieren ließe. Da wird es mir schnell zu blöd. Aber nach dem was man bisher so von der kommenden Staffel hört, werde ich wohl über so einiges hinwegsehen müssen. Denn wenn endlich ein krasser Gegenspieler auf den Plan tritt… Hachja. Es wird spannend.

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      • Ich denke mir zudem immer, dass ich das Verhalten, wenn man jahrelang in solcher eine Apokalypse gelebt hat, gar nicht richtig einschätzen kann. Da muss man ja irgendwie abdrehen. Vermutlich auch ein Grund, warum mich das irrationale Verhalten im Spin-off doch mehr gestört hat.

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  4. Ah, da hast du die 5. Staffel also ganz ähnlich wie ich gesehen! 🙂 Welcher Schauspieler bzw. welcher Charakter ist denn aus „One Tree Hill“? Ich hab die Serie nie gesehen…

    Dann können wir Prime-User ja gemeinsam auf die 6. Staffel warten! 😉

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    • Das war der zweite Sohn aus der „herrschenden“ Familie in Alexandria. Der, der Gabriel das Schließen des Tors überlassen hat. Oh man, das war auch so eine Szene… 😉

      Yep, wir harren gemeinsam der Dinge! Hast du eigentlich „Fear the Walking Dead“ gesehen?

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  5. Ah, OK. Oh ja, da habe ich dann auch innerlich „NEIN!“ gerufen! Oder war’s nur innerlich? 😉

    Yep, „FTWD“ habe ich auch gesehen und hier kurz besprochen: https://singendelehrerin.wordpress.com/2015/10/07/highlights-middlegrounds-und-lowpoints-serie-2015-3/ Schön, dass du so langsam up-to-date kommst, was Prime-Serien anbelangt. Du weißt ja: „Transparent“ ansehen – und auch „Mr. Robot“! Und „The Affair“… Und so weiter… 😉

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