Betas – Season 1

Als ich mich vor gut zwei Monaten das erste Mal in die Welt des Streamings vorgewagt hatte, war ich natürlich sogleich auf der Suche nach sehenswerten Serien. Speziell die Eigenproduktionen von – in diesem Fall – Amazon haben mich gereizt und auch thematisch schien mir „Betas – Season 1“ ein lohnenswerter Einstieg zu sein. Als ich mit der Serie begonnen hatte, wusste ich allerdings noch nicht, dass nach einer Staffel mit nur 11 Episoden auch schon wieder Schluss sein sollte. Ob dies ein Verlust für die Serienwelt ist, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Man merkt sogleich, dass Amazon mit der Serie etwas erreichen wollte. Der Ausflug in die Startup-Szene San Franciscos ist hip inszeniert, man bekommt kontextrelevante Buzzwords in nahezu jedem Dialog um die Ohren gehauen und die Charaktere scheinen jedes Nerd-Klischee zu erfüllen, nur um diesen gleichzeitig zu widersprechen. Als jemand, der sich auch beruflich mit IT, Tech und Startups auseinandersetzt, habe ich mich sogleich zu Hause gefühlt, auch wenn der Einsatz von Buzzwords und so manchen hippen sprachlichen Ausdrücken teils ein wenig aufgesetzt wirkt. Dadurch ist es mir teils schwer gefallen, wirklich an die Charaktere heranzukommen. Erst in den letzten Episoden haben sich einzelne Handlungsstränge herausgearbeitet – und dann war die Serie auch schon wieder vorbei.

Ich fand es erfrischend eine Serie zu sehen, die sich nicht in erster Linie um Beziehungen dreht, sondern ein bisher noch ziemlich unbeleuchtet gebliebenes berufliches Umfeld als Arbeitsplatz-Comedy porträtiert. Die Darsteller sind allesamt absolut passend gewählt und mit Ed Begley Jr. gibt sogar ein immer wieder gerne gesehener Altstar sein Stelldichein. Ebenso gut wie das Ensemble hat mir die musikalische Untermalung gefallen, die sich angenehm vom Popgedüdel bekannterer Serien abhebt. Eine sympathisch Serie, wenn auch mit Ecken und Kanten.

Letztendlich hätte „Betas“ noch mindestens eine zweite Staffel Zeit gebraucht, um sich wirklich zu entwickeln. Gerade das Finale öffnet neue dramaturgische Wege, funktioniert jedoch auch einigermaßen gut als Abschluss. Oft noch ein wenig holprig in Ton und Handlung, machen die 11 Episoden auf jeden Fall viel Spaß und lassen mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf meine erste Amazon-Eigenproduktion zurückblicken: 8/10 (7.5) Punkte.

28 Gedanken zu “Betas – Season 1

  1. Betas hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich bin mit den Charakteren nie warm geworden und als dann endlich mal etwas Drive in die Geschichte kam, war sie auch schon zu Ende, Ich glaube auch nicht, das es eine weitere Staffel rausgerissen hätte. Eine allerdings sehr gute Serie im Genre IT und Tech (also für dich) ist Mr. Robot. Wenn auch keine Comedy, sondern düsterer. Aber echt sehenswert…

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    • Hast du die Serie dennoch komplett gesehen, auch wenn sie dir nicht gefallen hat? Ich habe auch ein paar Episoden zum Reinkommen gebraucht, doch speziell gegen Ende fand ich sie richtig gut. Da hätte ich gerne gesehen, wie es in der neuen Situation mit BRB weitergeht. Ansonsten an manchen Stellen aber recht unausgewogen, das muss ich zugeben. „Mr. Robot“ ist auch schon auf der Watchlist… 🙂

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      • Ja, hab ich. Und du hast schon recht. Sie wird zum Ende hin besser, aber ich glaube, ich bin auch irgendwie mit der falschen Erwartung an die Serie ran gegangen. Ich dachte, es wäre mehr Comedy, weniger Drama. Immerhin hat ja Madeline Zima mitgespielt, die ich aus Californication kannte. 😉 Aber das hat dann am Ende auch nicht gereicht…

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      • Ich fand das Dramedy-Konzept hier eigentlich ganz spannend. Mit Murch teils schön abgedreht, doch auch das Drama konnte mich überzeugen. Zusammen nicht immer rund, aber darüber haben mich die popkulturellen und Tech-Anspielen hinweggetröstet. Und Madeline Zima, die tatsächlich ihre „Californication“-Rolle ein wenig aufleben ließ, das stimmt natürlich… 😉

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