Meine heutige Besprechung von Rob Reiners Fantasy-Klassiker „Die Braut des Prinzen“ soll zeigen, wie wichtig die Erwartungshaltung bei einer Filmsichtung ist – speziell wenn es sich um einen älteren Film handelt, der einem nicht schon seit Kindheitstagen begleitet. Wie ich auf „The Princess Bride“ gestoßen bin und was sich seit meiner Erstsichtung vor knapp 12 Jahren geändert hat, lest ihr in der folgenden Besprechung…
Im Jahr 2003 war ich komplett im Fantasy-Fieber: „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ hatte das Kino für mich verändert und ich war auf der Suche nach vergleichbaren Erfahrungen. Ob nun Ralph Bakshis Zeichentrick-Version des gleichen Stoffes, George Lucas‘ „Willow“ oder Ridley Scotts „Legende“ – es wurde jeder Film geschaut, der auch nur annähernd dem Fantasy-Genre zugeordnet werden konnte. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis ich über „Die Braut des Prinzen“ stolpern sollte. Um es kurz zu machen: Die damalige Sichtung war eine einzige Enttäuschung.
Ich hatte einen ernsthaften Fantasy-Film erwartet und kam mit dem humorvollen Märchencharakter, der die Geschichte natürlich ausmacht, so überhaupt nicht klar. Die DVD wurde an eine Kommilitonin verkauft, die meine Argumente gegen den Film überhaupt nicht nachvollziehen konnte (aus heutiger Sicht verständlich), und ich hätte schwören können, dass ich nie wieder einen Gedanken an „The Princess Bride“ verschwenden würde. Es kam jedoch anders, aus filmhistorischer Sicht wurde mein Interesse wieder geweckt und somit wanderte vor Kurzem die Blu-ray ins heimische Filmregal – und was soll ich sagen? Mit der richtigen Erwartungshaltung ist der Film tatsächlich ein ziemlicher Volltreffer.
Wenn ich 2003 schon gewusst hätte, dass „Die Braut des Prinzen“ eher an „Shrek“ oder „Der Sternwanderer“ (den es damals natürlich noch nicht gab) erinnert, als an große Fantasy-Epen, dann wäre mir die Enttäuschung wohl erspart geblieben. Heute wusste ich die liebevolle Rahmenhandlung (ein Großvater, gespielt von Peter Falk, liest seinem Enkel, gespielt von Fred Savage, eine Geschichte vor) genauso zu schätzen, wie die wunderbar komische Erzählung rund um Buttercup, Westley, Inigo Montoya und wie sie alle heißen. Ein wunderbares Märchen, das selbst nach all den Jahren noch verzaubern kann – auch wenn mich wohl nie die Magie erreicht, die Zuschauern zuteil wird, die den Film noch aus der eigenen Kindheit kennen.
Rob Reiners Regie ist angenehm klassisch und die Darsteller passen perfekt in ihre Rollen. Den größten Aha-Effekt erlebte ich wohl, als ich Mandy Patinkin (ganz genau: Saul Berensen aus „Homeland“) als Indigo Montoya wiedererkannte. Es sind eben doch schon über 25 Jahre ins Land gezogen, was man auch an den charmant wirkenden, gezeichneten Matte-Paintings und dem 80er Jahre Score merkt. Wer weiß, vielleicht schafft es „Die Braut des Prinzen“ mich bei der nächsten Sichtung noch mehr für sich einzunehmen? Diese zweite Sichtung war auf jeden Fall schon ein Fezzik-Schritt in die richtige Richtung: 8/10 Punkte.
Den habe ich kürzlich auch nochmal geschaut, weil er Thema bei „The Goldbergs“ war. Hat bei mir auch ein großes „Hallo“ in Sachen Mandy Patinkin ausgelöst. Und Cary Elwes verbinde ich eben hauptsächlich mit Handsäge und festgekettetem Bein in einer Horrorserie, die eigentlich nur einen Film benötigt hätte.
Ich hatte meinen Spaß mit „The Princess Bride“ und würde mich mit Sicherheit nicht dagegen wehren, wenn es mehr humorvolle, augenzwinkernde Fantasyfilme gäbe.
LikeGefällt 1 Person
Oh man, das kann doch nicht sein! „The Goldbergs“ scheint sich so langsam zu der Lieblingsserie zu mausern, die ich nie gesehen habe. Wann kommen endlich die RC2-DVDs? Schon alleine der Clip ist fantastisch! 😀
Bei Cary Elwes musste ich auch an „Saw“ denken, doch war mir diese Verbindung bewusst. Ganz im Gegensatz zu Many Patinkin. Wahnsinn!
Neben dem oben genannten „Der Sternwanderer“ könnte ich für humorvolle Fantasy evtl. noch „Your Highness“ empfehlen, obwohl der Humor dort auch eher in die brachiale Richtung geht…
LikeLike
Ja, eben, bei „The Highness“ war es mir dann doch zu derbe mit dem Humor. Komme ich normalerweise einigermaßen mit zurecht, aber meine Fantasy brauche ich eben eher reinlich. Aktuell kann ich da eigentlich nur „Galavant“ bedenkenlos empfehlen, auf dessen zweite Staffel ich mich richtig freue.
LikeGefällt 1 Person
Kann ich gut verstehen. Zwar fand ich „Your Highness“ durchaus witzig, letztendlich wären ein paar weniger Zoten aber hilfreich gewesen. Da hat für mich „This Is the End“ noch besser funktioniert.
„Galavant“ war diese Musical-Fantasy, oder? Darauf freue ich mich auch schon sehr! Hoffe mal, da geht das mit den DVDs schneller als bei „The Goldbergs“… 😉
LikeLike
Herrlicher Film, den ich aber auch erst vor 1-2 Jahren das erste Mal gesehen habe. Bin durch die vielen Memes (vor allem Inigo Montoya) drauf gestoßen und war sofort begeistert.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt, es gibt unglaublich viele Memes und zitierfähige Stellen in dem Film. Kein Wunder, dass er selbst nach fast 30 Jahren noch so viele Fans hat.
LikeLike
Ich glaube, meine Besprechung des Filmes würde sich primär auf die Schönheit des Cary Elwes fokussieren. Dieses engelsgleiche Gesicht…
LikeGefällt 2 Personen
Das glaube ich dir gern. Cary Elwes war damals tatsächlich noch sehr jung und schön. Zum Kontrast dazu am besten noch einmal „Saw“ anschauen… 😉
LikeLike
Ahaha, sooooo schlimm sieht er da nicht aus. Also das Gesicht meine ich.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt, nur dass er gegen Ende schon ziemlich blass wurde, der Gute… 😉
LikeLike
Aber eine vornehme Blässe hat ja was. *lach*
LikeGefällt 1 Person
Nachdem ihm das ganze Blut aus dem Beinstumpf läuft, ist das mit der Blässe ja auch kein Wunder (und nicht wirklich besonders vornehm)… 😀
LikeLike
Erwartung macht so viel aus! Ich bemerke bei mir, dass ich fast jeden Film beim zweiten Mal anders wahrnehme.
LikeGefällt 1 Person
Wem sagst du das! Wenn man doch nur mehr Zeit hätte, um jedem Film eine zweite Chance geben zu können. Oft ist das einfach nicht drin, doch bei diesem hier hatte ich stets so ein Gefühl…
LikeLike
Ein wunderbar ironischer Märchenfilm, den ich auch immer wieder gerne ansehe. Gehört zu den Filmen auf die mich meine Freundin gebracht hat.
LikeGefällt 1 Person
Das hat sie gut gemacht! Ich musste mir den Film selbst erarbeiten und kann mir gut vorstellen, dass er nach noch ein paar Sichtungen auch einen festen Platz in meinem filmischen Herzen gefunden hat.
LikeLike
Konnte mit dem Film wenig anfangen, sein Humor sprach mich einfach nicht an.
LikeGefällt 1 Person
So ging es mir nach der Erstsichtung auch: Ich fand den Humor nervig, die Geschichte flach und die Charaktere klischeehaft öde. Doch das war vor 12 Jahren – und gestern hat er bei mir richtig gezündet. Schon seltsam manchmal… 😉
LikeLike
Die Braut, Legende, Willow usw… die habe ich damals auch alle geguckt. Sternenwanderer natürlich auch… 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ja, sind auch alles tolle Filme. Zudem es ja ohnehin nicht allzu viele wirklich gute Fantasy-Filme gibt. Auf jeden Fall ganz besonders, waren eben auch die 80er… 😉
LikeLike
Genau, das waren noch die 80er… Filmtricks handmade 😉 Modelle, Matte Painting u.v.m.
LikeGefällt 1 Person
Ja, deswegen liebe ich Filme der 80er Jahre auch. Insgesamt würde ich wohl auch sagen sie sind mit den späten 70ern und frühen 90ern mein liebstes Filmjahrzehnt.
LikeLike
Das sehe ich auch so. Hab auch mehrere Bücher über die Tricktechniken usw. aus dieser Zeit. Ich finde halt, dass hatte noch was. auch wenn man oft gesehen hatte, dass es Tricks waren.
Ok, CGI wie bei Jurassic Park oder HdR ist natürlich schon genial. Das muss man auch mal sagen 😀
LikeGefällt 1 Person
Am besten funktionieren eh Filme, in denen man eben alle Möglichkeiten der Tricktechnik benutzt hat (eben wie in „Jurassic Park“ oder „Der Herr der Ringe“). Glücklicherweise gibt es auch heute noch Filme, die es so machen – allen voran natürlich „Mad Max: Fury Road“! 😀
LikeLike
War ja klar, dass das nun wieder kommen musste 😉
LikeGefällt 1 Person
Hehe, aber natürlich! 😀
LikeLike
😀 😛
LikeGefällt 1 Person
„My name is Ignacio de Montoya. You killed my father. Prepare to die!“
LikeGefällt 1 Person
Inigo Montoya, ansonsten: Ja, auf jeden Fall eines der einprägsamsten Zitate des Films! 🙂
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #11 | Tonight is gonna be a large one.
Pingback: The Fall (2006) | moviescape.blog
Pingback: The Goldbergs – Season 2 | moviescape
Pingback: The Congress (2013) | moviescape.blog
Hab ihn erst vor drei Jahren entdeckt – zum Glück mit der richtigen Erwartungshaltung – und wurde positiv überrascht, der ist echt witzig mit einigen legendären Szenen.
LikeGefällt 1 Person
Definitiv! Ich bin auch wirklich froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben. Toller Film! ♥
LikeGefällt 1 Person