The Raid: Redemption – OT: Serbuan maut (2011)

Früher habe ich gerne öfter mal Sammlereditionen von Filmen gekauft, doch in den letzten Jahren reichte mir stets die günstigste Veröffentlichung mit den besten technischen Daten. Da die Ultimate Edition zurzeit äußerst günstig zu haben ist, und der Film ohnehin schon lange auf meiner Liste steht, habe ich bei „The Raid: Redemption“ einmal wieder zum Luxuspaket gegriffen – durchaus riskant für einen Blindkauf. Was hat der Film nun also zu bieten, der die gesamte Riege an Actionfans (zumindest diejenigen abseits von „The Expendables“) in Ekstase versetzt?

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Während der ersten 10 Minuten ist es mir wieder schwer gefallen in den Film reinzukommen, da ich es nicht gewohnt bin nur asiatische Schauspieler zu sehen und eine Synchronfassung zu hören. Dies ist natürlich kein Fehler des Films, sondern mein Problem, da ich zu 99% Filme aus dem englischen Sprachraum sehe. Früher (sprich vor mindestens 10 Jahren) habe ich öfter asiatische Filme gesehen und teils eine Woche lang mit Wong Kar-Wai zugebracht oder John Woo-Filme nachgeholt. Inzwischen jedoch bin ich außer Übung – und doch hatte mich der Film schnell auf seiner Seite. Dialoge gibt es ohnehin kaum und die knackige Action reißt einen sofort mit. Wunderbar direkt und unmittelbar inszeniert – und doch gerade so übersteigert, dass man sich beim Zuschauen nicht schlecht fühlen muss. Ein Unterhaltungsfilm der anderen Art.

Im direkten Vergleich mit dem inhaltlich nahezu identischen „DREDD“ aus dem Jahr 2012, hat mir „The Raid: Redemption“ doch ein wenig besser gefallen. Auch wenn ich das Zukunftssetting sehr mochte, so hat mich die menschlichere Geschichte (obwohl es da auch nicht viel zu holen gibt) in der indonesischen Version doch mehr eingefangen. Vielleicht lag es aber auch an der Maske des Judges. Regisseur Gareth Edwards hat aus dem verhältnismäßig geringen Budget wirklich alles herausgeholt und beeindruckende Kampfwelten geschaffen. Auch wenn sich der Vergleich zu einem Videospiel aufdrängt, so fand ich gerade die körperlichen Leistungen imposant. Die Schauspieler haben bestimmt ebenso hart trainiert, wie die aktuellen Tanzsportweltmeister. Wirklich beeindruckend!

Inhaltlich hat der Film nicht viel zu bieten, aber mehr hätte meiner Meinung nach auch eher vom Konzept abgelenkt. Insofern bin ich sehr gespannt auf „The Raid 2“ bzw. „The Raid: Retaliation“, der ja eine deutlich komplexere Geschichte erzählen soll. Auch wenn ich mich den teils überbordenden Lobeshymnen nicht anschließen mag, so wurde ich jedoch über knapp 100 Minuten glänzend unterhalten. Ob ich mich morgen noch an den Film erinnern kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Actionkino einmal anders: 7/10 Punkte.

30 Gedanken zu “The Raid: Redemption – OT: Serbuan maut (2011)

  1. Ich schätze mit dem zweiten wirst du dich speziell zu Beginn etwas schwer tun, da es dort eine enorme Fülle an Figuren gibt.
    Er ist nicht schlecht, aber die Story war mir persönlich schon wieder zuviel des guten. Aber die Kämpfe… da setzt der zweite nochmal einen drauf. Bin gespannt wie er bei dir ankommen wird.

    Und bzgl. Woo gibts auch einen *Daumen hoch* von mir. 😉

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    • So schnell werde ich wohl nicht zum zweiten Teil kommen. Jetzt da die Ultimate Edition des ersten Teils im Regal steht, werde ich wohl noch warten bis das Äquivalent von „The Raid 2“ in ähnliche Preisregionen rutscht. Für ein mehr an Geschichte bin ich normalerweise durchaus zu haben. Wird also eine spannende Angelegenheit — und ich werde natürlich berichten! 🙂

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  2. Ist ja interessant, dass du gerade jetzt diesen Film besprichst! Er wurde mir ja nach dem letzten Media Monday empfohlen, da ich ja gerne Kampfszenen ganz und nicht nur in schnell geschnittenen Fetzen sehe. Und nun war ich am Überlegen, ob ich mir gleich Teil 1 und 2 bei Amazon.co.uk bestelle…

    Ich werde mir allerdings das Ganze im Original mit UT ansehen, denn ich sehe mir gerade auch asiatische Filme gerne in der Originalsprache an. Ich denke mal, während der Actionszenen wird eh nicht sooo viel geredet, sodass man sich aufs Bild konzentrieren kann?

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    • Ich hatte auch lange hin und her überlegt, doch dann hat die Sammelwut, sprich die wirklich schicke Ultimate Edition, gesiegt. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass der Film Thema beim letzten Media Monday war, aber es ist ja auch nahezu unmöglich da alle Themen auf dem Radar zu haben… 😉

      Ich hätte den Film wohl auch lieber OmU gesehen, doch will die Toleranz meiner Mitseherin auch nur bis zu einer bestimmten Grenze getestet werden, daher also die Synchro. Ich gehe aber davon aus, dass der Film im O-Ton noch einmal besser wirkt — und viele Dialoge gibt es ohnehin nicht. Viel Spaß also dabei!

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  3. Da ich die meisten Filme zu Hause eh alleine sehe (mein Freund schaut nur Serien mit mir, und ich dafür „Tatort“ und „Polizeiruf“ mit ihm), kann ich das ganz alleine entscheiden. Hat alles seine Vor- und Nachteile…

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    • Bei meiner Sichtung von „DREDD“ hatte ich auch ziemlich mit dem Schlaf zu kämpfen. Wird irgendwann bestimmt noch einmal in wacherem Zustand geschaut. Die Atmosphäre fand ich in „The Raid“ auf jeden Fall noch einmal unmittelbarer und dichter.

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  4. Ich bin bei der Zweitsichtung von THE RAID eingeschlafen. Sagt das nicht schon alles über einen Film, der sich gnadenloser und ununterbrochener Action verschrieben hat?
    War schon beim ersten Gucken nicht wirklich mein Fall, wobei die Kampfakrobatiken schon beeindruckend sind (auf der anderen Seite auch unnötig brutal…).
    Da schließe ich mich Sebastian an: DREDD gefiel mir etwas besser, der mit natürlich deutlich mehr Budget eine wirklich coole Optik gezaubert hat.

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    • Wie sich der Film in einer Zweitsichtung schlägt, kann ich natürlich auch noch nicht sagen. Für einmal Schauen hat er auf jeden Fall bestens funktioniert. Irgendwann werde ich auch noch eine Zweitsichtung von „DREDD“ nachschieben, der ja auch nicht weniger brutal war, aber wenig auf Akrobatik gesetzt hat.

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      • Das stimmt – die Brutalität kann ich ohne mit der Wimper zu zucken beiden Filmen vorhalten 😉
        Aus meiner Sicht, Filme, die man als Genrefan wahrscheinlich sehr gut genießen kann, aber m.M.n. nicht gesehen haben muss.

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      • Das sehe ich ähnlich, doch unter dedizierten Genrefans hat ja besonders „The Raid“ einen Stellenwert, der ihn beinahe schon zum – inflationär gebrauchte Bezeichnung, ich weiß – Kultfilm werden lässt. Mal sehen, was der zweite Teil kann…

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