The World’s End (2013)

Nachdem wir uns heute morgen um 8:00 Uhr bereits zum ersten Hausplanungstermin dieses Wochenendes aufgemacht hatten, war der Tag anstrengend und lang. Nachdem 12 Stunden später die Kinder im Bett waren, hätten wir direkt auf dem Sofa einschlafen können. Dennoch habe ich mit „The World’s End“ eine Blu-ray in den Player geschoben. Endlich das Finale der Cornetto-Trilogie! Der Film, den ich aufgrund seines Titels beständig mit „This Is the End“ verwechselt hatte. Wie schlägt sich im Vergleich nun dieser humoristische Weltuntergangsfilm?

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Schon nach den ersten paar Minuten fühlte ich mich wieder sofort zu Hause in der Filmwelt von Edgar Wright, Simon Pegg und Nick Frost. Angefangen hatte damals alles mit der großartigen TV-Serie „Spaced“, die mir bis heute die unterhaltsamsten Stunden bescherte, die ich je vor dem Fernseher verbringen durfte. Kurz darauf folgte „Shaun of the Dead“ mit nahezu identischem Cast, die bisher wohl einzige romanische Komödie mit Zombies. Ein Film, der sich mir über die Zeit tief ins Herz gespielt hat. Mit „Hot Fuzz“ folgte der zweite Teil der Cornetto- bzw. Blood-and-Ice-Cream-Trilogie, den ich bisher jedoch nur einmal gesehen habe. „The World’s End“ stellt schließlich den Abschluss dieser ungewöhnlichen Filmreihe dar – und kann es nahezu voll und ganz mit seinen Vorgängern aufnehmen.

Ich muss ja zugeben, dass ich den Film anfangs eigentlich fast lieber ohne die außerirdische Invasion gesehen hätte. Einzig und allein die Kneipentour mit den fünf Jugendfreunden wäre unterhaltsam genug gewesen. Simon Peggs Gary King ist eine großartige Figur, die das Konzept des Film reichlich klischeehaft, aber absolut treffend gespielt, auf die Spitze treibt. Die Zwistigkeiten sind glaubhaft, lustig und die Pub-Atmosphäre trägt so einiges zum Unterhaltungswert des Films bei. Das erste Zusammentreffen mit den Nicht-Robotern wirkt deshalb vielleicht auch umso befremdlicher, doch Edgar Wright wäre nicht Edgar Wright hätte er daraus nicht eine völlig übertriebene Actionszene gezaubert. Herrlich!

Der Epilog des Films ist dann noch einmal so richtig abgefahren – und ich hätte am liebsten eine Fortsetzung gesehen, was natürlich nicht zum Konzept gepasst hätte. Dennoch ist der Abschluss, der mich auch an an „Shaun of the Dead“ erinnert, absolut passend für alle Charaktere. Neben den witzigen Dialogen und der mitreißenden Inszenierung gibt es auch Drama und tragische Elemente, die „The World’s End“ aber genau die richtige Würze geben. Zur endgültigen Qualitätseinordnung müsste ich nun noch einmal „Hot Fuzz“ sehen, doch so oder so ist diese Kneipentour ein famoses Finale der Cornetto-Trilogie: 8/10 Punkte.

23 Gedanken zu “The World’s End (2013)

  1. Ich hab ja beim Filmstart die komplette Cornetto-Trilogie im Kino schauen dürfen. Mir ist da etwas sehr sehr eigenartiges passiert. Ich empfand „World’s End“ als sehr deprimierend und nicht wie beide Vorgänger als lustig und schön blutig.

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    • Ich finde das macht den Film aber gerade aus. Eben nicht nur lustig zu sein, sondern eine weitere Ebene zu haben. Dabei hat er mich übrigens stark an das letzte Drittel von „Shaun of the Dead“ erinnert, das ich auch ganz schön dramatisch und nicht zwingend happy fand. Ohne diese Ebene bzw. die tragischen Charaktermomente hätte ich „The World’s End“ wohl nicht als so gut wahrgenommen.

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    • Hab ich genauso erlebt! Dass der King sich mit seinen Freunden eigentlich auseinander gelebt hat, keinen wirklichen Kontakt mehr zu denen hatte und im Leben eigentlich eher gescheitert ist, hat bei mir auch eher die Laune gedrückt. Zwar nicht durchweg, aber die meiste Zeit …

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      • Für mich war das aber der Kern der Geschichte. Ohne diese Prämisse wäre es nur ein weiterer Kneipenabend mit Kumpels gewesen, was doch so einiges an Konfliktpotential genommen hätte. Dafür hatte King am Ende seine ganz persönliche Erfüllung gefunden… 😉

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    • Vermutlich sehe ich es zu sehr aus Männerperspektive, aber es ist ein Film über fünf Jugendfreunde, die eine Kneipentour begehen. So sehr ich starke Frauenrollen liebe und normalerweise bei jedem Film den Bechdel-Test anlege, so wäre ich in diesem Fall nie auf die Idee gekommen und habe Pikes Rolle zugegebenermaßen auch als vollkommen nebensächlich (sprich als Plot Device) wahrgenommen.

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      • Ich bin jetzt auch niemand der auf eine Frauenrolle immer besteht und rumheult. Ich fand sie absolut unnötig, weil hat die Männerrunde so einfach jut war.
        Und sie einfach mal nichts konnte außer love interest sein. Und das hat mich beim schauen etwas passiv aggressiv gemacht, weil ich Rosamund Pike sehr gerne sehe und sie sowas nicht verdient hat.

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      • Da kann ich absolut nicht widersprechen. Sie war eben das Vehikel um zwischen zwischen Gary King und Steven Prince die Rivalität zu schüren und letztendlich die heldenhafte Seite Garys zu zeigen. Aber mehr als Vehikel war nicht. Allerdings habe ich Rosamunde Pike zuvor auch nie groß wahrgenommen, weshalb mir ihre Rolle hier auch nicht sonderlich negativ aufgefallen ist.

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    • Welchen Film der Reihe fandest du denn am besten? Für mich ist das ganz klar „Shaun of the Dead“, wobei ich die anderen beiden auch sehr mag. Dieser trifft meinen Humor jedoch am besten und ich mag das Zombie-Setting einfach sehr.

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      • Ich habe halt an „Shaun of the Dead“ keine allzu großen Erinnerungen mehr, weswegen „Hot Fuzz“ – in der Sneak Preview gesehen – mein liebster Film aus der Reihe ist. Aber ich müsste vielleicht tatsächlich nochmal alle drei Filme hintereinander gucken… 🙂

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      • Auch bei mir wäre es einmal wieder Zeit für eine Gesamtsichtung. Am liebsten mit „Spaced“ davor — kennst du die Serie? Falls nicht: dickste Empfehlung! Neben „Coupling“ meine liebste UK-Comedy.

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  2. Hab den Hype um „Spaced“ ja nie verstanden, eine leidlich unterhaltsame Serie in meinen Augen. Mit dem Cornetto-Teil konnte ich ebenso wenig anfangen, ungemein belanglos und uninteressant das Ganze, konnte mich noch weniger überzeugen als This Is the End.

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    • Der Hype um „Spaced“, wenn denn überhaupt mal jemand in unseren Gefilden die Serie kennt, ist meiner Meinung nach völlig berechtigt, denn was da an wunderbaren Ideen und Charakteren drinsteckt, ist einfach großartig! Eine herrliche Spielwiese für Wright, Pegg und Frost, die ihr Zusammenspiel in der Cornetto-Trilogie perfektioniert haben. Kann ich weder belanglos noch uninteressant finden — eher erfrischend und sympathisch!

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  3. Ich fand den Film ehrlich gesagt wahnsinnig enttäuschend. Shaun of the Dead habe ich geliebt, aber bis auf 2-3 gute Gags, ist das eine uninspirierte Kneipenschlägertour mit Aliens. Für mich ein sehr bitterer Abschluss der Trilogie und man kann froh sein, dass es keinen vierten Teil geben wird. 5/10

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    • „Shaun of the Dead“ ist auch eindeutig besser, doch fand ich den Film als Abschluss der – ohnehin nur lose verbundenen Reihe – dennoch sehr stark. Mich hat der Film bestens unterhalten und wie ich gerstern erfahren habe, ist anscheinend tatsächlich noch ein vierter Teil geplant. Würde mich zumindest freuen!

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  4. Ich mochte den Film, aber fand die anderen wesentlich gelungener. Mein großer Favorit ist Hot Fuzz, danach Shaun of the Dead und auf dem undankbaren Platz landet wohl dieser hier. Wobei ich ihn auch nicht wesentlich schlechter bewerte als du.
    Er ist eben etwas trübsinniger, dadurch dass sich die Freunde auseinandergelebt haben und büßt da sehr viel Dynamik der Figuren ein. Für mich haben dutzende Gags nicht gezündet. Von der Machart her, habe ich den Film auch wieder sehr gemocht. Edgar Wright ist großartig!

    Und zum Thema Romantik + Zombie … ich habe ihn noch nicht gesehen, aber ich glaube Warm Bodies kriegt das auch ganz gut hin 😉

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    • Wenn „Hot Fuzz“ hier überall so hoch im Kurs steht, sollte ich ihn wohl auch noch einmal schauen. Ich sah ihn ungefähr auf einer Ebene mit „The World’s End“, was ja auch alles andere als schlecht ist. Wie oben schon kurz angerissen fand ich ja, dass gerade die Figurenkonstellation zwischen King und seinen Jugendfreunden für Dynamik gesorgt hat.

      Hmm, „Warm Bodies“ hat für mich immer so einen „Twilight“-Touch und denkende Zombies? Nee, damit kann ich mich irgendwie nicht anfreunden.

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