Nach dem Ende von „That ’70s Show“ habe erneut zu einer Sitcom gegriffen, die ich teilweise bereits aus dem Fernsehen kannte. Damals habe ich „3rd Rock from the Sun – Season 1“ natürlich in der synchronisierten Version mit dem Titel „Hinterm Mond gleich links“ gesehen und hatte stets viel Spaß dabei. Ein wirklicher Klassiker war die Serie für mich jedoch nie, weshalb ich umso gespannter war, wie sie heute noch funktioniert…
Auch wenn die Prämisse ein wenig gewöhnungsbedürftig ist (vier Aliens erforschen in Menschenkörpern unseren Planeten), so musste ich während der Sichtung immer wieder feststellen, wie unglaublich gut und pointiert „3rd Rock from the Sun“ geschrieben ist. Da können sich etliche heutige Sitcom-Autoren einige Scheiben abschneiden. Neben den spritzigen Drehbüchern gewinnt die Serie vor allem durch John Lithgow, der eine fantastische Vorstellung als High Commander abliefert. Kaum zu glauben, dass dies der gleiche Schauspieler ist, der etliche Jahre später in „Dexter“ einen der perfidesten Serienmörder der Film- bzw. Seriengeschichte spielen sollte. Eine wahre Freude!
„3rd Rock from the Sun“ funktioniert vermutlich deshalb so gut, weil man als Zuschauer durch die Protagonisten einen gänzlich neuen und unglaublich erfrischenden Blickwinkel auf die alltäglichsten Dinge bekommt. Dabei werden Themen, wie ethnische Zugehörigkeit oder die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft, völlig überzogen und respektlos angegangen, was mit menschlichen Protagonisten schnell in rassistische oder sexistische Bereiche abrutschen könnte. Aufgrund der comichaften Charaktere schwankt der Humor stets zwischen messerscharfer Satire und albernstem Slapstick. Eine Mischung, die für mich wirklich perfekt funktioniert.
Wenn ich Sitcoms schaue, dann mag ich es normalerweise, wenn ich mich mit den Charakteren identifizieren und mit ihnen auf eine Reise gehen kann. Charakterentwicklung eben mit einer fortführenden Handlung und einem gewissen Soap-Opera-Sog, wie man es z.B. aus „Die wilden Siebziger!“, „Friends“ aber auch aus „How I Met Your Mother“ oder „The Big Bang Theory“ kennt. Dieser Effekt mag sich in „Hinterm Mond gleich links“ aufgrund der stark überzeichneten Charaktere nicht wirklich einstellen, was mir den Zugang ein wenig erschwert hat. Ebenso weiß ich die dramatischeren Handlungselemente in den letzten Episoden noch nicht wirklich einzuordnen. Aber ich bin guter Hoffnung, dass diese in den folgenden Staffeln auch mit viel Humor aufgelöst werden.
Auch wenn die Serie heute nicht mehr den frischesten Look hat, so ist der Humor doch zeitlos und ich musste schon lange nicht mehr so häufig laut lachen, wie während dieser Serie. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht. Nach einem etwas holprigen Einstieg hat mich die Serie gepackt und ich freue mich nun wirklich sehr auf die noch kommenden fünf Staffeln: 8/10 (8.4) Punkte.
Hab ich vor einiger Zeit auch mal die halbe erste Staffel von gesehen. Wirklich angetan war ich nicht. Durch die guten Darsteller hatte die Serie ihre Momente, war mir größtenteils aber etwas zu verspielt/verblödelt/überzeichnet.
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Mir gefallen ja gerade die überdrehten Szenen. Alleine was John Lithgow da raushaut ist großartig! Ich glaube nun auch nicht, dass sich die Serie zu einem persönlichen Liebling wird, allerdings ist sie weit besser und vor allem lustiger als vieles, was heute so als Sitcom verkauft wird. So oft laut lachen musste ich zumindest schon lange nicht mehr!
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Lithgow hat so einiges mehr drauf, als man vielleicht im ersten Moment vermuten würde. Wer ihn mal in einer völlig anderen Rolle begutachten will, sollte sich mal die – sogar recht gute – Verfilmung von Garp und wie er die Welt sah reinziehen.
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John Lithgow kann definitiv so einiges! Ich habe selten einen Schauspieler erlebt, der die volle Bandbreite aus Komik, ernsthaften Rollen und Psychopathen so gut verkörpern kann. Selbst in simplen Actionern wie „Cliffhanger“ macht er als Bösewicht eine erstaunlich gute Figur. Definitiv einer der ganz Großen.
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Kann man so unterschreiben.
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Lithgow ist schon ein klasse Schauspieler. Ich muss grade lachen, wenn ich den originalen Titel lese und dann den deutschen Filmtitel: Hinterm Mond gleich links. Einige folgen hatte ich damals davon gesehen und fand das eigentlich recht spaßig.
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Ich finde den Originaltitel eigentlich ganz passend gewählt. Zumindest hat man sich Gedanken gemacht und eine gleichbedeutende Phrase gewählt. Ich hatte so meine Befürchtungen, ob es heute noch funktioniert, doch siehe da: dank O-Ton fast noch lustiger! 😀
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Ich schaue ja eigentlich nichts in O-Ton – außer es sind Untertitel eingeblendet 🙂
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Ich dagegen schaue nahezu alles im O-Ton, allerdings auch häufig mit englischen Untertiteln. Zumindest bis ich drin bin.
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Das mit den originalen Untertiteln ist natürlich auch eine Idee.
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Deutsche Untertitel bringen mich eher raus, die englischen dagegen laufen schön unauffällig mit. Finde ich mit die beste Lösung.
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Zum Lernen / Verstehen ist das natürlich schon recht gut.
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Zweifellos! Seit ich Serien und Filme nur noch in Englisch schaue, hat sich auch mein Wortschatz sowie das Sprachgefühl verbessert. Da rutschen oft Floskeln in den Sprachgebrauch, die man zuvor nicht einmal gekannt hatte. Wenn ich das zu Schulzeiten nur schon gewusst hätte… 😉
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Das ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Ich schaue zu wenig fern, dass ich da was reißen könnte.
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Ich schaue halt das, über was ich hier so berichte – nur eben auf Englisch. TV im strengsten Sinne ist das auch nicht, da bei mir nur DVDs und Blu-ray auf dem Screen landen.
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Naja, selbst DVDs werden bei mir derzeit nicht gerade viele geguckt. Entweder wenig Lust oder andere Dinge haben eben Vorrang.
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Wird nächsten Sommer mit Haus und eigenem Garten bestimmt auch anders werden, doch solange die Kinder so klein sind, dass man abends eh nicht weg kann, ist es für mich die perfekte Art der Unterhaltung… 🙂
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Meiner ist ja auch noch nicht so groß 😉 Da kenne ich was von.
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Stimmt, da geht es dir ähnlich… 🙂
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😀
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Ich mochte die immer sehr, obwohl ich lange Zeit nicht so richtig kapiert hatte, worum es wirklich ging. Ich war wohl noch zu jung und hatte den Einstieg nicht richtig gefunden und so war mir ne ganze Zeitlang unklar, dass die Herrschaften aus dem All kommen 😀
Aber die Serie könnte ich eigentlich auch mal wieder gucken. So richtig… von Anfang an.
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Hehe, das ist ja auch irgendwie eine lustige Geschichte! Dann muss die Serie ja besonders absurd gewirkt haben. Vielleicht der noch bessere Weg die Serie zu konsumieren?!? 😉
Wenn dich die Serie komplett interessiert: Es gibt sie bei Amazon immer mal wieder für um die 35 Euro, was für 6 Staffeln kein schlechter Preis ist.
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Oh, das klingt echt nach einem guten Angebot. Werde ich mal im Auge behalten.
Und ja, die Serie war so wirklich sehr absurd… bis ich geschnallt hatte, dass das Aliens sind, war das die wohl merkwürdigste Serie, die ich gesehen hatte 😀
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Ein Traum! Damit wirst du jetzt ja ein komplett neues Serienerlebnis haben. Ist ja fast schon so wie „Fight Club“ oder „The Sixth Sense“ zum zweiten Mal schauen… 😉
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