Game of Thrones – Season 2

So schnell wie „Game of Thrones – Season 2“ habe ich in letzter Zeit wohl keine Serie gesehen. Bei nur 10 Episoden ist dies allerdings auch kein Wunder. Für mich war es abermals ein tolles Erlebnis in die Welt von Westeros einzutauchen, doch am meisten freue ich mich wohl darüber, dass sich auch meine treue Mitguckerin nun endlich in dieser düsteren Fantasywelt heimisch fühlt. Nach nicht einmal zwei Wochen war das Vergnügen allerdings auch schon wieder vorbei und die Zeit des Wartens auf Staffel 3 beginnt…

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Die zweite Staffel der epischen Romanadaption schließt nahtlos an das erste Jahr an: König Joffrey herrscht grausam in King’s Landing, während sich die rechtmäßigen Thronfolger (Renly und Stannis Baratheon) bekriegen und der König des Nordens (Robb Stark) versucht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. „Game of Thrones“ – der Titel ist Programm. Von den Eregnissen hinter der Mauer oder in Quarth einmal ganz zu schweigen. Überall selbsternannte Könige, Anwärter und Emporkömmlinge. Wahrlich eine Freude! Doch auch die scheinbar kleineren Geschichten rund um Arya Stark oder Theon Greyjoy wissen zu gefallen und sind untrennbar mit dem größeren Ganzen verbunden – auch wenn das zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar ist…

Wer die Vorlage „A Clash of Kings“ kennt, dem wird die große Anzahl an Änderungen auffallen. Meist handelt es sich dabei um Straffungen, die größtenteils gelungen sind. So wurden ganze Handlungsorte (z.B. Storm’s End) gestrichen und Elemente aus diesen Erzählsträngen mit anderen Begebenheiten (z.B. Schattengeburt) verknüpft. Auch wenn ich es um so manchen ausführlicheren Handlungsabschnitt (z.B. Aryas Zeit in Harrenhal oder Daenerys im House of the Undying) schade fand, muss ich doch zugeben, dass die Autoren der Serie größtenteils mit Bedacht und durchaus sinnvoll gestrafft haben. Auch dies ist eine Kunst. An anderer Stelle gab es sogar Erweiterungen, wie z.B. die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Robb und Lady Talisa (im Buch ein ganz anderer Charakter), die ich wirklich sehr gelungen fand – besonders da dieser nebensächlich abgehandelte Handlungsstrang noch enorm an Bedeutung gewinnen wird.

Die aufwendige Schlachtenepisode „Blackwater“ mag für TV-Verhältnisse durchaus imposant sein, dennoch ist sie wohl der Teil der Serie, der am meisten gegen das Buch verliert. Darin hatte die Schlacht wahrlich epische Ausmaße und trotz gelungener Inszenierung durch Neil Marshall (u.a. Regisseur von „The Descent: Abgrund des Grauens“), bleibt letztendlich nur wenig davon übrig. Die Ereignisse hinter der Mauer fand ich dagegen großartig dargestellt, auch wenn die Fist of the First Men in meiner Vorstellung eher in einem dichten Waldgebiet lag. Die Chemie zwischen Ygritte und Jon stimmt auf jeden Fall und ich hoffe, dass es in der dritten Staffel auch ein paar Riesen zu sehen geben wird.

Nun ist erst einmal wieder Schluss mit den Abenteuern in und um Westeros – zumindest was die Serienadaption angeht. Ich bin hellauf begeistert und würde am liebsten sofort weiterschauen. Bis es soweit ist, begnüge ich mich noch mit den letzten 350 Seiten von „A Dance With Dragons“ und hoffe, dass George R. R. Martin zügig mit dem sechsten Band vorankommt. Wahrlich ein fantastisches Serienerlebnis, das ich jedem Freund epischen Erzählens nur empfehlen kann: 10/10 (9.6) Punkte.

32 Gedanken zu “Game of Thrones – Season 2

  1. Dass die Geliebte von Robb in der Serie eine ganz andere ist, fand ich sogar vorteilhaft – im weiteren Verlauf wäre das sonst nie so spannend geworden! Das ist bisher der einzige Teil, den ich in den Büchern etwas schwächer fand als in der Serie.

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    • Ging mir beim Schauen ganz genauso. Endlich wurde die Entscheidung Robbs nachvollziehbar. In den Büchern wird man ja etwas im Unklaren bzgl. seiner Abwendung vom Pakt mit den Freys gelassen. Dieser Teil hat mir auch wirklich sehr gut gefallen.

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      • Ja, im Buch wird das leider auch alles ziemlich abgespeckt gezeigt. Da kam es mir so vor, als bräuchte Martin einfach irgendeinen Grund für den späteren Verlauf von Robbs Geschichte.

        Aber ansonsten sind die Bücher in jedem Fall einen Tick besser!

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      • Ja, Martin hat da schon ganz gut vorausgeplant, allerdings die emotionale Komponente ein wenig vernachlässigt, die mir auch immer sehr wichtig ist. Bin schon gespannt, wie die Serie dann die Konsequenz aus der Geschichte zeigt. Im Buch war es ja schon erschütternd.

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  2. Ich bin ein sehr großer Fan dieser Serie. Es ist die mit Abstand beste Serie seid Jahren. Ich kann es kaum erwarten bis die neue Staffel rauskommt. Hoffentlich wird es wieder so spannend und mitreißend werden wie die alte Staffel.

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  3. Ah, endlich Game of Thrones bei dir zu lesen. 😉 Freut mich, dass du nicht zu der Fraktion gehörst „Ich habe das Buch gelesen, deswegen ist die Serie nen Scheiss!“. Ja, kann dir eigentlich auch nicht widersprechen… Die zweite Staffel finde ich momentan (mit einem leichten Tick) als die stärkste der bisher drei veröffentlichten. Blackwater fand ich auch etwas enttäuschend, da hätte ich gerne noch etwas mehr Schlacht gesehen. Die Dynamik der Charaktere in der Stadt war jedoch herausragend, vor allem rund um Tyrion. Ich freu mich jedenfalls schon auf die 4. Staffel und hoffe, dass diese qualitativ nochmal einen draufsetzt.

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    • Nee, in diesem Falle ist HBO eine wirklich fantastische Adaption gelungen. Natürlich muss man dem Format geschuldete Abstriche machen, doch sind auch die Bücher keineswegs perfekt – insofern kann ich die Geschichte in beiden Medien genießen. Eigentlich perfekt.

      Ich bin auch schon sehr auf die dritte Staffel gespannt, da ich das dritte Buch bisher wohl am stärksten fand. Aber dieses wird darin ja eh nicht komplett abgehandelt, sondern erstreckt sich noch auf die vierte Staffel. Mal sehen. Ich hoffe nur GRRM bringt seine Geschichte noch in den sicheren Hafen. Große Mysterien gibt es ja ohnehin nicht und am Ende wird alles wohl auf einen Khaleesi-erobert-Westeros-Kampf rauslaufen…

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  4. Ah, hast du dich nun auch der zweiten Staffel gewidmet. Unsere Meinung stimmt natürlich wieder einmal erfreulich überein und ich habe direkt Lust bekommen, die zweite Staffel einer Zweitsichtung zu unterziehen, bevor es ja recht bald schon mit Staffel 3 endlich weitergehen wird. Immerhin habe ich es jetzt auch mal geschafft, mit dem fünften (deutschen) Band zu beginnen, also quasi der Vorlage zur dritten Staffel und bin guter Dinge, bald wieder ein wenig aufschließen zu können. „Blackwater“ fand ich im Übrigen wohl etwas weniger enttäuschend als du, aber gerade um das Kapitel im House of the Undying fand ich es auch sehr schade, das war mir in der Serie ein wenig zu profan inszeniert und vor allem zu schnell abgehandelt. Ansonsten waren die Veränderungen und Straffungen aber wirklich sinnvoll und homogen.

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    • Ja, das House of the Undying wurde wirklich extrem verkürzt dargestellt. Wirklich schade, besonders da die Prophezeiungen doch sehr bedeutsam für die weitere Geschichte unserer Khaleesi werden sollen – ohne jetzt zuviel verraten zu wollen. Viel Spaß auf jeden Fall beim Weiterlesen. Es lohnt sich!

      „Blackwater“ fand ich ja auch nicht schlecht, besonders für TV-Verhältnisse (rein auf das Budget bezogen), nur war es eben nicht annähernd möglich an die Epik der Vorlage heranzureichen. Dennoch insgesamt eine natürlich sehenswerte Episode. Mehr wäre in diesem Rahmen wahrscheinlich einfach nicht drin gewesen.

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