Oblivion (2013)

Nachdem ich mein liebstes Hobby in letzter Zeit doch sehr vernachlässigt habe, musste ich heute einfach einen Film sehen. Trotz Schlafmangel, spätem Feierabend und quengelnden Kindern war es um 21 Uhr endlich soweit und „Oblivion“ fand den Weg in den Blu-ray-Player. Der Film stand schon länger auf meiner Liste und nachdem ich die wohlwollende Besprechung von Robert im Sneakpod gehört hatte, war die Entscheidung einfach…

oblivion

2013 scheint wahrlich ein gutes Jahr für Sci-Fi-Freunde zu sein. Neben „Oblivion“ betreten etliche weitere hoch budgetierte Filme dieses Genres das Spielfeld, welche allerdings größtenteils nur gemischte Kritiken (z.B. „Elysium“) bekamen. Doch als Genrefreund drücke ich ganz gerne mal ein Auge zu und somit ging ich ohne Vorbehalte an Joseph Kosinskis Werk heran. Das Erste was auffällt ist, wie unglaublich gut die Welt von „Oblivion“ aussieht. Perfektes Produktionsdesign, das sich dennoch organisch in die Welt einfügt. Verfallene Welten, die unglaublich gut aussehen und die ich stundenlang betrachten könnte – aber ich bin ja auch jemand, der bereits viel Zeit beim Betrachten von Matte Paintings in den Foren von CGTalk verbrachte.

Was das Gefühl für Stil angeht, erinnert Kosinskis jüngster Film durchaus an seinen 2010er „TRON: Legacy“, dem damals auch schon der Vorwurf style over substance gemacht wurde. Ich mocht den Film allerdings und auch „Oblivion“ überzeugt mich durch seine detailliert darsgestellte Welt. Was die Geschichte angeht, so war ich in der ersten Filmhälfte noch voll dabei. Die erste Wendung hatte ich zwar bereits nach nur wenigen Minuten erahnt, doch sind diese Überraschungen glücklicherweise ähnlich unaufregend inszeniert, wie im inhaltlich durchaus verwandten „Moon“, der dramaturgisch jedoch um einiges stärker ist.

Etwas genervt war ich von den auslandenden Actionszenen in der zweiten Filmhälfte, die ziemlich redundant wirkten. Aber diese muss man ab einem gewissen Budget wohl in einem Film unterbringen. Auch die Identität des finalen Gegenspielers fand ich nicht allzu überzeugend. HAL lässt grüßen, hatte jedoch weit mehr Charakter. Dennoch funktioniert der Film insgesamt, was zugegebenermaßen größtenteils an seinen fantastischen Bildern (z.B. die Poolszene) und dem imposanten Score liegt.

Auch für Sci-Fi-Freunde mag „Oblivion“ keine Offenbarung darstellen, doch neben den unzähligen Sequels, Prequels und Remakes ist es angenehm eine tatsächliche neue Geschichte zu sehen – auch wenn deren Versatzstücken natürlich bereits mehr als bekannt sind. Kein neuer Genreklassiker, doch ein unterhaltsamer Filmabend ist auf jeden Fall drin. Und die zerstörte Erde sieht gut aus. So unglaublich gut: 7/10 Punkte.

30 Gedanken zu “Oblivion (2013)

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  2. Ich fand ihn sogar ein wenig stärker wie Du. Die visuelle Bilderpracht in Verbindung mit dem famosen Soundtrack hat mch förmlich ins Geschehen gezogen und zudem war die Story ebenfalls sehr gelungen. Für mich absolut sehenswert, aber nur auf Blu-Ray ;-).

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    • Der Film gewinnt ganz klar durch die technisch Präsentation auf Blu-ray. Bei der Story hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Feinschliff gewünscht. Das hat „Moon“ dann doch besser hin bekommen, wenngleich dieser auch weniger plakative Schauwerte hatte…

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  3. Ach ja, die kleine Sci-Fi Perle „Moon“ hab ich ganz vergessen. Da gebe ich Dir Recht, die teilweise ähnlich gelagerten Storyversatzstücke sind hier ausgeklügelter und runder erzählt. Aber das Auge schaut nun mal mit und daher Sieg „Oblivion“ ;-).

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    • Visuell fand ich auch „Moon“ interessant, wenngleich natürlich auch in einem viel kleineren Maßstab. Da Handlung, Emotionen, Charaktere usw. letztendlich bei mir aber immer (zumindest ein wenig) über dem visuellen Eindruck stehen, muss ich „Moon“ zum Sieger in diesem Duell erklären. Das macht „Oblivion“ aber natürlich längst nicht zu einem schlechten Film. Eben anders.

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  4. Mir hat er auch ein bisschen besser gefallen als dir. Ich fand das auch gar nicht schlimm, dass einem Manches bekannt vorkam. Von “TRON: Legacy” war ich damals total begeistert und fand das „Oblivion“ an ein ‚weisses‘ “TRON: Legacy” erinnert … vor allem wegen dem stimmungsvollem Soundtrack. Aber ich hab ja kürzlich noch mehr darüber geschrieben. 😉 OBLIVION (ich hoffe diesmal klappt es mit den Link … )

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    • „TRON: Legacy“ fand ich auch ziemich stark. Hatte mir auch besser gefallen, als „Oblivion“. Vielleicht weil ich den Original „TRON“ auch liebe. Auch fand ich den Soundtrack/Score bei der dunklen Version besser. Der Link hat übrigens funktioniert und ich kann vieles nachvollziehen, wenngleich ich insgesamt nicht so enthusiastisch war. Tom Cruise mag ich als Schauspieler auf jeden Fall auch und ich rechne es Kosinski ebenfalls hoch an, dass er audiovisuell seinen eigenen Weg fortgesetzt hat.

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    • Hmm, ja ok. Vielleicht eher style over story. Ich fand die Geschichte (die ich die an dieser Stelle natürlich nicht spoilern will) in letzter Konsequenz doch zu schwach und zu emotionslos, als dass mich der Film mehr gepackt hätte. Dafür sehe ich Cruise als Schauspieler meist schon recht gerne. Auf meine Probleme mit der Handlung kann ich ja noch einmal genauer eingehen, wenn du den Film gesehen hast…

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  5. Geguckt: Naja… das Ende bzw. die Auflösung ließ mehr als zu wünschen übrig. Viele der Ballereien waren recht überflüssig. Die Idee dahinter war nicht schlecht, doch hätte man das besser erklären/umsetzen können.
    Fazit: Ein Film zum Anschauen aber der Platz im heimischen DVD-Schrank bleibt leer. Kein Film den man behalten muss.

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    • Die Auflösung fand ich in Ansätzen okay, doch war sie mir bereits nach ca. einem Drittel des Films klar. Da hat mich die mäßige Dramaturgie sowie die unnötige Action mehr gestört. Aufgrund der audiovisuellen Werte bleibt der Film bei mir vorerst in der Sammlung.

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      • Die doppelten Carters hätte ich noch mit am interessantesten gefunden, wenn es „Moon“ nicht bereits ein paar Jahr zuvor gegeben hätte. Mir wird der Film aber tatsächlich vor allem durch seine audiovisuellen Stärken in Erinnerung bleiben.

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  6. @bullion: Ok, also mir hat Oblivion nicht ganz so gut gefallen, und das liegt vor allem daran, das sich Joseph Konsinskys Film jenseits aller visuellen Kraft, also inhaltlich, relativ zügig erschöpft…
    Genau begründet hab ich meine Meinung in einem Review unter folgendem Link:
    http://blockbusterandmore.blog.de/2013/06/10/oblivion-kritik-16109120/
    Oblivion hat das „Prädikät“ Science-Fiction zu keiner Zeit eigentlich richtig verdient, sollte eher dem reinen Action-Thriller Jargon zugeordnet werden, unter Beigabe einiger Endzeitelemente, welche schon Mel Gibsons Mad Max bekannt sind. 😉

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    • Ganz klar: „Oblivion“ überzeugt größtenteils durch seine formalen Vorzüge. Dennoch waren meiner Ansicht nach durchaus interessante Sci-Fi-Aspekte vorhanden, die letztendlich aber wieder zugunsten von einfallsloser Action fallen gelassen wurden. Die Endzeitelemente bzw. die verbleibende Fraktion auf der Erde fand ich auch mit am schwächsten. Da wäre wahrlich mehr möglich gewesen.

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