Community – Season 2

Oh nein! Wie kann es schon wieder vorbei sein? Die letzten beiden Episoden von „Community – Season 2“ waren – wie bereits eine gewisse letztjährige Episode – erneut ganz großes Kino. Doch auch schon davor gab es unzählige Highlights zu bestaunen. Ich kenne kein anderes Autorenteam, das so inflationär mit Ideen umgeht. Für jeden auch nur annähernd popkulturell interessierten Menschen eine wahre Fundgrube an Anspielungen. Großartig!

In vielen Kritiken habe ich gelesen, dass die Serie qualitativ stark abgebaut hätte – eine Einschätzung, der ich so nicht zustimmen kann. Ich vermute eher, dass die Serie stets ein Grundwissen über Filme, Serien und andere popkulturelle Ereignisse erfordert, um den maximalen Unterhaltungswert zu liefern – und dieses bringt eben nicht jeder Zuschauer mit. Wenn man die Serie unter diesen Gesichtspunkten betrachtet und zudem die Charaktere sowie die Art des Humors mag, dann macht die zweite Staffel ebenso viel Spaß, wie auch schon die erste. Bevor ich weiter schwärme, möchte ich jedoch etwas konkreter auf die einzelnen Episoden dieser zweiten Staffel eingehen.

Neben ein paar nur unterhaltsamen Episoden, gab es dieses Jahr etliche Highlights zu bewundern: In „Basic Rocket Science“ wird ein Raumflug so herrlich absurd dargestellt, dass es eine wahre Freude ist. Ganz groß. Mit „Epidemiology“ gab es dann die fast schon obligatorische Zombie-Episode, aber eben mit dem speziellen Greendale-Twist. Die wunderbare Stop-Motion-Episode „Abed’s Uncontrollable Christmas“ entließ die Serie dann schließlich in die verdiente Winterpause, bevor uns „Advanced Dungeons & Dragons“ in die Welt der Rollenspiele entführte. Kurz vor dem großen Finale hat man mit „Paradigms of Human Memory“ dann noch eine Variante der Clip Show geschaffen, von der sich andere Shows durchaus mehr als nur eine Scheibe abschneiden dürfen.

Zum Finale möchte ich noch ein paar gesonderte Worte verlieren: Letztes Jahr hat mich „Modern Warfare“ wirklich umgehauen. Eine grandiose Idee, perfekt inszeniert. Wohl die unterhaltsamsten 20 Minuten des US-Serienfernsehens. Umso gespannter war ich natürlich, was sich Dan Harmon und Co. dieses Jahr haben einfallen lassen. Anfangs war ich etwas enttäuscht, dass man wieder nur auf das bekannte Paintball-Element zurückgegriffen hat. Dann aber eroberte das Finaldoppel „A Fistful of Paintballs“ und „For a Few Paintballs More“ mein Herz im Sturm. Einfach unglaublich, wie konsequent die Charaktere immer wieder in abstruse Situationen geworfen werden und die Serie (zumindest innerhalb ihrer Regeln) dabei absolut glaubwürdig bleibt.

Auch dieses Jahr hatte ich – wie man merkt – wieder enorm viel Spaß am Greendale Community College. Wer von euch da draußen noch nicht auf den Geschmack gekommen ist, der sollte unbedingt einmal reinschauen – dann aber am besten mit der ersten Staffel beginnen, um die komplette Erfahrung zu bekommen. Ich kann das dritte Jahr nun kaum noch abwarten und hoffe auf viele weitere verrückte Ideen: 9/10 (9.1) Punkte.

14 Gedanken zu “Community – Season 2

  1. In vielen Kritiken habe ich gelesen, dass die Serie qualitativ stark abgebaut hätte

    Bei dir ja scheinbar auch, ein ganzen Punkt hat sie eingebüßt, vermutlich weil dieses ja ein paar nur unterhaltsame Episoden dabei waren(?).

    Ich hingegen fand die zweite Staffel besser/runder als die erste, obschon mir beispielsweise „Abed’s Uncontrollable Christmas“ nicht sonderlich gefielen. Dafür war das Doppelfinale wieder ganz groß, mit der besten und drittbesten Folge der Staffel. Auch die weitaus kreativere Clipshow war zumindest von der Idee her sehr löblich.

    Inzwischen sind wir, den obligatorischen 1-Punkt-Unterschied von uns, also gar nicht mehr so weit auseinander 😉

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  2. Naja, stark abgebaut würde ich einen knappen Bewertungspunkt Unterschied nun nicht nennen. Zudem hatte ich die erste Staffel ja noch in ihrer Gesamtheit bewertet und nicht den Mittelwert der Einzelbewertungen als Grundlage herangezogen. Aber es stimmt, die zweite Staffel hatte – neben ein paar echten Highlights – insgesamt die minimal schwächeren Episoden.

    Es freut mich auf jeden Fall, dass die Serie inzwischen auch bei dir ankommt. Wurde ja auch Zeit! 😉

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  3. Bei meinem letzten Satz hatte ich 1-2 Worte vergessen, nicht dass der Eindruck entsteht, die Serie wäre bei 8/10 rausgekommen – soweit ist es leider noch nicht. 😀

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  4. Staffel 2 gefiel mir ähnlich gut wie die erste, auch wenn Staffel 2 halt in anderen Bereichen Punkten kann. Die Überserie war ja schon Staffel 1 für mich nicht, aber wenn die Macher in Season 3 nochmal diese Kreativität aufbringen können, muss man sich wirklich ganz tief verbeugen. Unglaublich was hier abgefeuert wurde. Im Vergleich mit Sachen wie Big Bang Theory der Gral der Comedy-Serien.

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  5. @Flo Lieb: So hatte ich es tatsächlich verstanden. Aber nun gut, du kannst ja noch während Staffel 3 an deiner Einschätzung der Serie arbeiten… 😉

    „The Big Bang Theory“ mag ich ja auch sehr, doch sind mir die Geschichten rund um Sheldon und Co. im Vergleich zu gewöhnlich. Die Besprechung der aktuellen Staffel folgt auch noch irgendwann.

    @C4rter: Ich finde es ja schon immer herrlich, mit wieviel Selbstironie die Macher ans Werk gehen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Abed ja auch schon etwas in der Richtung in Bezug auf Staffel 3 losgelassen von wegen man könne nun ja nicht noch einmal Paintball bringen oder so ähnlich. So oder so freue ich mich darauf und bin gespannt wie die Macher – sollte die Serie weiterhin Erfolg haben – erklären wollen, dass unsere Charaktere nach dem Abschluss (oder eben nicht) in Greendale bleiben.

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  6. Kurz gefasst: die Comedy Show mit den besten Episoden 2010/2011. Ich zücke bewusst selten die Höchstwertung, aber bei der Staffel waren richtig viele Highlights dabei, die ich bei anderen Serien stark vermisst habe. Auf der anderen Seite aber auch einiges an Leerlauf – oder ich habe die Meta-Ebene bei einigen Folgen nicht begriffen.

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  7. Mein erster Like unter einem Artikel. Woohoo! 😀

    Ja, da sehen wir die Sache mal wieder recht ähnlich. Wie sollte es auch anders sein. Die Serie trumpft einfach mit so vielen Einfällen auf, dass man bestimmt jede einzelne Episode hinsichtlich der diversen Meta-Ebenen auseinander nehmen könnte und immer wieder Neues entdecken würde. Aber wer hat schon die Zeit für solche Sperenzchen (außer Abed vielleicht)?

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