Californication – Season 4

In den ersten beiden Staffeln noch grandios, in der dritten eine Enttäuschung. Im Prinzip konnte es mit „Californication – Season 4“ nur aufwärts gehen. Zumindest habe ich das gehofft, denn ein weiterer qualitativer Abbau hätte die Serie schnell auf meine persönliche Absetzungsliste befördert. Im Folgenden werde ich berichten, wie sich Hank Moody im vierten Jahr so schlägt und ob sich das Dranbleiben lohnt.

Man kann festhalten: Es lohnt sich durchaus. Die Autoren haben sich die Kritik an der dritten Staffel anscheinend zu Herzen genommen und versucht die Stärken der ersten beiden Jahre wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Dies gelingt auch größtenteils, doch hatte ich stets das Gefühl, dass man es dadurch oft nur noch mit einer schwächeren Kopie der ersten Staffel zu tun hat. Die Atmosphäre ist zu dieser recht ähnlich und auch inhaltlich werden enge Bezüge geknüpft, welche oft nicht nur den Charakteren ein nostalgisches Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Neben dem Erzählstrang rund um Hank Moodys Gerichtsverhandlung, gibt es zudem etliche Sexkapaden (speziell natürlich von Charlie Runkle) zu bewundern, die inzwischen jedoch nicht mehr so recht zünden mögen und somit deutlich weniger Spaß machen, als dies noch zu Beginn der Fall war. Wieder einmal ist die Serie am stärksten, wenn sie Hank als gebrochenen Charakter zeigt, der sich doch eigentlich nur nach seiner Familie sehnt. Leider liegt hier jedoch auch die größte Schwäche, denn so langsam wird es einfach unglaubwürdig, dass der Skandalautor sein Leben einfach nicht auf die Reihe bekommt.

Insgesamt hat mir die aktuelle Staffel wieder recht gut gefallen. Es gab wieder mehr ernstzunehmende Handlung und Gaststars, wie z.B. Rob Lowe (Sam Seaborn, „The West Wing“) als komplett verrückten Method Actor, sorgten für die nötige Abwechslung. Leider jedoch haben sich in meinen Augen zu den Vorgängerstaffeln inzwischen zu viele Redundanzen eingeschlichen, als dass man noch von frischer Unterhaltung sprechen könnte. Da das Staffelfinale auch ein sehr gelungenes Serienende dargestellt hätte, bleibt wieder einmal die Frage: Was soll da noch kommen? 7/10 (7.2) Punkte.

9 Gedanken zu “Californication – Season 4

  1. Zum einen verstehe ich die Kritik durchaus, zum anderen ist mir „Californication“ einfach total ans Herz gewachsen.

    Es ist eine dieser Serien, dessen Charaktere wirklich mit mir oder besser in mir gewachsen sind. Besonders im Comedy-Genre ist dieser Umstand gar nicht alltäglich sonder sehr selten.

    Wenn ich „Californication“ sehe ist es wirklich wie eine kleine, notgeile und verdammt schräge Familie, aber die Figuren sind, abseits der mal schrägen, mal unglaubwürdigen Aktionen, irgendwo alles doch noch tolle Figuren geblieben. Ich will nun gar nicht soweit gehen die Figuren mit den „Scrubs“ Figuren gleichzustellen, aber dort war es ähnlich. Da die Serie(also Scrubs) ihren Figuren-Höhepunkt aber bereits in den Seasons 1-3 hatte, ist der Vergleich wohl doch sogar legitim.

    Da mag auch etwas Verklärtheit mitspielen, aber mit den Figuren in „Californication“ lache ich nach wie vor am meisten und am liebsten.

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  2. „Californication“ find ich großartig, habe aber bis jetzt auch nur die ersten drei Staffeln gesehen. Da Staffel 3 ja tatsächlich etwas abgenommen hatte, bin ich froh zu lesen, dass es doch wieder etwas bergauf geht.

    Was die Länge der Serie angeht, hoffe ich ja (wie eigentlich immer), dass sie es nicht zu lange hinauszögern. Schließlich wird’s irgendwann möglicherweise auch langweilig.

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  3. Hat mir auch wieder Spaß gemacht, die vierte Staffel. Wobei ich genau wie Du der Meinung bin, dass die besten Szenen mit Hank jene sind, in denen er seine brüchigen Familienbande zu kitten versucht. Sexszenen werden natürlich gerne genommen, aber damit alleine kriegst du keine Show voll. Mir gefiel die Folge mit dem Affen sehr gut und die Reminiszenz an die erste Staffel. Alles in allem eine erfreuliche Steigerung zur wenig berauschenden 3. Season.

    Ach ja, bei Californication darf man nie unterschlagen, dass die Musikauswahl sehr cool ist. Wird es eigentlich eine 5. Staffel geben?

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  4. @C4rter: Ich mag die meisten Figuren auch. Besonders Hank Moody fand ich während der ersten zwei Staffeln einfach nur grandios. Umso enttäuschter war ich dann, als die Serie (und mit ihr auch ihre Hauptfigur) immer mehr in Richtung relativ platte Softsexgaudi abgerutscht. Diesen Aspekt habe ich nie wirklich als Stärke von „Californication“ gesehen. Für mich ist die Serie zwar durchaus komisch, aber eher auf eine düstere und sarkastische Art und Weise. Ihre wirkliche Stärke liegt im Drama und ich hoffe sehr, dass diese Aspekte auch noch zu einem würdigen Abschluss gebracht werden.

    @donpozuelo: Ja, ich hoffe auch, dass nach der kommenden Staffel Schluss ist. Überhaupt gab es für mich auch in der aktuellen Season zu viele retardierende Momente, welche die Handlung nur unnötig in die Länge gezogen haben. Lieber aufs Wesentliche konzentrieren und einen fulminantes Finale hinlegen.

    @Inishmore: Da haben wir ja mal wieder einen sehr ähnlichen Eindruck von der Show. Die Folge mit dem Affen fand ich auch witzig. Genau das richtige Level an Absurdität.

    Die Musik (besonders auffällig auch wieder im Staffelfinale) ist natürlich wieder einmal toll gewählt, absolut keine Frage. War aber auch schon besser (siehe Season 2). Eine fünfte Staffel ist soweit ich weiß schon bestellt – und bei guten Quoten ist wohl auch eine sechste nicht fern… 😉

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  5. Davon würde ich mich nicht abschrecken lassen. Ist doch eh am schönsten wenn man gute Serien nahezu an einem Rutsch durchschauen kann. So zählen die Marathondurchläufe von „Buffy“, „The Sopranos“ und insbesondere „The West Wing“ zu meinen besten Serienerlebnissen. Bei diesen bin ich auch erst nach der großen Popularität eingestiegen.

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