Das geht ins Ohr

Die Podcastwelle hat mich – wie so viele Web 2.0 Trends – mit deutlicher Verspätung erreicht. Irgendwie erinnert mich die ganze Sache an die gute alte Zeit, als es das höchste der Gefühle war nicht nur reine Textnachrichten, sondern aufgenommene Sprachdateien (in wirklich schlechter WAV-Qualität, da MP3 noch Zukunftsmusik war) per Email zu verschicken. Was waren wir damals beeindruckt von dieser Technik!

Kein Wunder also, dass ich – auch wenn der auditiven Massenkommunikation heute keine Grenzen mehr gesetzt sind – eher den nerdigen Varianten unter den Podcasts zugeneigt bin. Hier nun eine kurze Vostellung meiner Favoriten:

„Der Spieleveteranen Podcast“ war meine erste ernsthafte Begegnung mit dem Medium. Schon länger hatte ich die privaten Blogs der Helden meiner Jugend verfolgt und als schließlich die erste Folge veröffentlich wurde, fühlte ich mich in die seeligen Zeiten der „Multimedia Leserbriefe“ zurückversetzt. Wer in den frühen 90er Jahren reges Interesse an der Computerspielen hatte, wird wohl an Heinrich Lenhardt, Boris Schneider-Johne, Jörg Langer und Anatol Locker nicht vorbeigekommen sein. Ihr Podcast lässt die alten Zeiten wieder aufleben, zeigt aber auch schön, wie sich die Branche über nur wenige Jahre verändert hat. Keine reine Nostalgie, sondern ein erfrischender Blick auf diesen verspielten, doch immer härter werdenden Industriezweig.

Heruntergeladen werden kann der Podcast – sofern ihr ihn nicht per RSS, iTunes o.ä. bezieht – auf den Webseiten der Spieleveteranen.

„Nerdtalk“ entdeckte ich, als ich mich nach einem filmbezogenen Podcast umsah. Darin werden wöchentlich die neuesten Kinofilme, News, Gerüchte und alles weitere zum Thema Film besprochen. Andreas Waschk und Phil Marx führen auf sympathische Art durch die diversen Themenblöcke und lassen die im Vergleich recht lange Laufzeit von meist über einer Stunde äußerst kurzweilig erscheinen. Für mich ist „Nerdtalk“ der perfekte Podcast zum Joggen. Einfach herrlich unterhaltsam. Zudem bin ich dadurch immer auf dem Laufenden, was die neuesten Filme angeht. Nur etwas besser recherchiert könnten so manche Fakten durchaus sein, was dem positiven Gesamteindruck aber nicht wirklich schadet.

Wenn nun euer Interesse geweckt ist, dann schaut doch einmal auf nerdtalk.de vorbei, wo ihr alle bisher veröffentlichten Folgen findet.

„Sneakpod“ ist der jüngste Spross meiner leider nur spärlich ausgebauten Podcastfavoriten. Inzwischen vergeht kaum ein Tag ohne das Sneakpodsofa und seine illustre Crew, dem neuen Autoradio samt USB-Slot sei Dank. Bei täglich einer guten Stunde im Auto muss man sich schon so einiges einfallen lassen, um die Zeit angenehm zu gestalten. Mit den Sneakberichten von Robert Krüger, Stefan Giesbert, Martin Narajek und Christoph Perner gelingt dies vorzüglich. Deutlich anarchischer und spontaner als die anderen Podcasts vergeht kaum ein Arbeitsweg, während dessen ich nicht laut auflachen muss. Die gute Laune (und vielleicht auch die Cocktails) der Frankfurter Sneaker steckt eben an. Des Weiteren steckt unter der ausgelassenen Oberfläche durchaus Substanz, was filmisches Hintergrundwissen angeht. Wirklich die perfekte Mischung.

Wer seine Ohrmuscheln mit launigem und durchaus nerdigem Filmtalk befüllen möchte, der sollte schleunigst einmal bei sneakpod.de vorbeischauen.

15 Gedanken zu “Das geht ins Ohr

  1. Der Spieleveteranen-Podcast war auch einer meiner ersten Podcasts und ist wirklich immer sehr hörenswert.

    Wenn du dich auch für neuere Spiele und die Entwicklungen in der Spieleindustrie interessierst, kann ich dir auch „Games und so“ ans Herz legen.

    Und ich hoffe es ist erlaubt, wenn ich ein bisschen Eigenwerbung mache: Ich selbst wirke bei einem Gemeinschaftspodcast rund um Twitter mit. Auch wenn du vielleicht nicht ganz so regelmäßig dabei bist, interessiert es dich ja vielleicht. 🙂

    Bei Interesse kannst du ja mal unsere Seite besuchen und mal reinhören. 🙂

    Selbiges werde ich sicher auch mal bei deinen Empfehlungen machen.

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  2. Für neuere Spiele würde ich mich theoretisch schon interessieren, doch leider fehlt mir dafür einfach die Zeit. Insofern bin ich spieletechnisch mit den Veteranen ganz gut ausgelastet.

    In euren Twitter-Podcast habe ich auch schon einmal reingehört. Auch wirklich sehr schön! Allerdings nutze ich Twitter viel zu wenig, als dass mich der Inhalt so wirklich packen würde bzw. ich auch nur die Hälfte verstehen würde… 😉

    Werde aber weiterhin ab und zu reinhören und vielleicht steige ich irgendwann ja auch tiefer in die Materie ein.

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  3. Sollte wohl auch mal meinen MP3-Player mit ein paar Podcast’s füllen.
    Da ich jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit fahre, und doch etwa 45min. unterwegs bin könnte es sich durchaus lohnen.

    Habe das Thema Podcast eigentlich ziemlich verschlafen. 🙂

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  4. Ebenso ging es mir auch. Das Thema ist komplett an mir vorbeigezogen. Für die großen Lehrlaufzeiten (Joggen, Autofahren usw.) möchte ich die kurzen Hörbeiträge aber wirklich nicht mehr missen. Immer nur Musik wird auch irgendwann öde und Bücher lese ich lieber, als dass ich sie höre. Insofern eine wirklich angenehme Sache!

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  5. Ich wohn einfach zu nah an meinem Büro, da lohnen sich Podcasts für mich doch irgendwie nicht (mal ganz davon ab, dass ich morgens früh Musik zur Zerstreuung brauche). Auch der gleiche Grund, warum ich mich für Audiobooks bislang nie erwärmen konnte.

    Und für längere Strecken habe ich dann meinen Laptop dabei, um was zu gucken, oder das Entertainmentsystem des Flugzeugs.

    Von daher ist das für mich ein „totes“ Medium. =)

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  6. Wenn man keinen großen Leerlauf in seinem Tag hat, dann mag man Podcasts wahrlich nicht so gut darin unterbringen. Mit Audiobooks kann man sie aber eher nicht vergleichen, eher mit kurzen Radiobeiträgen. Dauert ja alles nicht ewig, was wohl auch ein Grund ist, warum ich gerne mal spontan reinhöre.

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  7. Podcasts sind für mich der einzige Grund, warum ich (gerne) Hausarbeit mache. Abwaschen, Wäsche aufhängen, Boden wischen, was soll man währenddessen denn sonst bitte machen? Oder im Auto? Radio hören, auf dem Weg und beim Einkaufen?

    Nene, ohne Podcasts macht der Alltag für mich keinen Sinn, also beglückwünsche ich dich zu dieser neuen Form der Unterhaltung 😉

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  8. Ja, bei der Hausarbeit machen Podcasts auch immer Laune. Da geht Bügeln usw. doch immer viel lockerer von der Hand. Eben keine verschwendete Zeit mehr und so kann man das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden.

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  9. Bei euch habe ich ja auch schon ein paar Mal reingehört und war recht angetan. Allerdings sind die Beiträge zu kurz um sie autofahrtfüllend zu hören und somit denke ich nur ab und zu daran auf eure Seite zu schauen. Dennoch auf jeden Fall hörenswert!

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