Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009)

Aktualisierung: Ich habe „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ am 14. März 2011 und am 12. November 2022 erneut gesehen und jeweils eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Als ich das erste Mal von James Camerons neuem Großprojekt namens „Avatar 3D“ hörte, war ich dafür Feuer und Flamme. Jahre sind verstrichen, während denen kaum mehr als knappe Informationsfetzen an die Öffentlichkeit drangen. Ein wenig Technik, der Titel, das Genre. Mehr nicht. Dann kam endlich der Trailer und Enttäuschung machte sich breit. Das soll das lang erwartete Jahrhundertprojekt sein?

Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009) | © 20th Century Studios

Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009) | © 20th Century Studios

Nach weiteren Trailern und ersten Berichten von den Previews war ich dann aber doch wieder angefixt. Enorm angefixt und demnach umso gespannter auf das finale Produkt. James Cameron hatte mich immerhin noch nie enttäuscht. Nachdem ich für heute noch Karten ergattern konnte – nahezu jede Vorstellung ist ausverkauft – stand einem bombastischen Filmerlebnis nichts mehr im Wege. Nun bin ich mir sicher: Dies ist ein Film, der über die Zukunft des Kinos entscheiden wird. Ein Wegbereiter. Schon jetzt ein Teil der Kinogeschichte.

Wenn man über „Avatar“ redet, dann muss man auf die Technik zu sprechen kommen. Das Offensichtlichste zuerst: Wie kein Film vor ihm nutzt James Camerons Sci-Fi-Epos 3D um eine Geschichte zu erzählen. Dabei bleibt die Kamera angenehm unaufdringlich und gibt den Bildern Tiefe ohne jedoch den Zuschauer mit wilden Effekten zu verschrecken. Sehr angenehm und wunderbar anzusehen. Neben der 3D-Optik überzeugt vor allem die Integration von CGI und Realfilm. Einfach perfekt. Besonders die Na’avi sind so überzeugend, dass mir manchmal beinahe der Atem stockte. Gollum, King Kong und nun die Na’vi. Die Zukunft ist nicht aufzuhalten.

Wirklich wunderbar war Camerons Vision des Planeten Pandora. Eine komplett entwickelte Flora und Fauna, welche vor phantastischem Artenreichtum nur so strotzt. Leuchtende Farben, fremdartige Geräusche und ein unglaubliches Gefühl von Lebendigkeit. Besonders zu beachten ist hier auch das Zusammenspiel von Handlung, Art Design und 3D-Technik. Man fühlt sich wirklich, als wäre man selbst auf Pandora gelandet. Colonel Quaritchs ‚You’re not in Kansas anymore!‘ beschreibt das Gefühl schon sehr gut, auch was die Bedeutung des Films anbelangt.

Über die Geschichte selbst wurde bereits viel geschrieben und besonders viel geschimpft. Ich kann die Kritik an ihr nur bedingt nachvollziehen. Kann man es Cameron verdenken, dass er mit seiner neuen Technik kein Arthouse-Drama inszeniert hat? Oder dass er ein möglichst großes Publikum erreichen wollte? Für mich funktioniert die Geschichte wunderbar. Etwas weniger Schwarz-Weiß-Zeichnung wäre zwar schön gewesen, aber wie gesagt hatte ich auch wirklich kein komplexes Drama erwartet. Wichtiger war für mich, dass man mit den Figuren fühlen kann und demnach war ich umso erfreuter, dass es an emotionalen Szenen nicht mangelt und die Na’avi diese perfekt transportieren.

Nach dem Ende des Films saß ich wie geplättet im Kinosessel. Nicht nur aufgrund der neuen 3D-Technik, sondern vor allem aufgrund des Gesamtpakets. James Cameron hat unglaublich viel in seinen Film gepackt. So viel, dass ich um eine Folgesichtung nicht herumkommen werde. Am liebsten noch einmal in 3D. Keine Frage. Doch ich denke selbst im Heimkino dürfte „Avatar“ aufgrund seiner grandiosen Technik und seiner famos gestalteten Figuren erneut mitreißen. Ein Kinoerlebnis, an das ich mich mein ganzes Leben lang erinnern werde: 9/10 Punkte.

30 Gedanken zu “Avatar: Aufbruch nach Pandora (2009)

  1. Haha.. der Film reizt mich selbst nach deinem guten Review immer noch kein Stück. Dafür sehen die „Hauptdarsteller“ einfach zu besch…eiden aus.
    Und nur weil er in 3D ist und wieder Milliarden gekostet hat (oder waren’s „nur“ 500 Mio..?)… Und die Story… naja.

    Dann lieber Zombieland, welcher natürlich mal wieder nicht hier im Kino kommt.

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  2. Lass dich mal von den Figuren nicht täuschen. Nach dem Trailer dachte ich auch noch ‚Was sollen denn die zu groß geratenen Schlümpfe?‘, doch ich habe bisher noch keine so glaubhaften CG-Kreaturen gesehen. Das ist ganz groß! Natürlich sollte man wenigstens ein klein wenig Technikfreak sein, um die volle Bandbreite der Innovationen zu erkennen. Doch davon mal absgehen: Selbst meine Frau war begeistert und die kann oft mit Sci-Fi/Fantasy usw. nicht allzu viel anfangen.

    „Zombieland“ ist aber ein gutes Argument. Der steht auch noch auf meiner Liste.

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  3. Ich meinte auch gar nicht die technische Ausgefeiltheit (gibts das Wort?..).
    Bei Gott, ich BIN Technikfreak, und ich mag auch die Schlümpfe ;), aber ich finde einfach das Design dermaßen beschissen (ich sags jetzt einfach mal, ist ja nach 12 Uhr) dass für mich ein Grund ist, mir den Film nicht anzuschauen.
    Schön und gut, wenn jemand an die Grenzen der Technik geht. Ich finde allerdings, wenn man schon was fürs Auge bieten will, sollte man auch was für den guten Geschmack bieten, und mehr als einen blauen Abklatsch der Figuren aus „Stephen Kings Schlafwandler“ und Star Wars Figuren.
    Vielleicht seh ich das ja alles zu eng, allerdings wurde ich kinotechnisch dieses Jahr zu oft enttäuscht…
    Wohl erneut der teuerste Film aller Zeiten von James Cameron, den ich wieder nicht sehen werde 🙂

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  4. Dann sitzt deine Ablehnung wohl tiefer, als meine kurzfristige Reaktion damals auf den ersten Trailer. Ich muss ja sagen, dass ich die Figuren exzellent gestaltet finde. Sie erinnern weder an die schlafwandelnden Monster noch an diverse „Star Wars“-Charaktere, sondern besitzen ein eigenes, oft auch animalisches Temperament und Eigenleben.

    Wenn du mit Camerons Filmen allerdings bisher auch nichts anfangen konntest, dann wird „Avatar“ es bei dir tatsächlich schwer haben. Ich mochte bisher ausnahmslos alle Filme des Regisseurs (okay, „Piranhas II“ kenne ich noch nicht) und finde dass „Avatar“ nur der nächste logische Schritt war.

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  5. Naja, also Terminator 1 + 2 seh ich immer wieder gerne, sonst hätt ich mir auch nicht den T2 Kopf gekauft 😉
    Titanic konnte ich nicht ausstehen, daher auch lange meine Abneigung gegen DiCaprio (er hat sich allerdings wieder rehabilitiert). Mit Aliens konnte ich irgendwie auch nie richtig was anfangen, mit Camerons Fortsetzung daher wohl ebensowenig. True Lies allerdings hat mir wieder gefallen. Vielleicht liegts an Arni oder eher am Humor des Films.

    Vielleicht werde ich mir Avatar ja wirklich irgendwann mal ansehen, auch wenn ich die blauen Figuren jetzt schon nicht ausstehen kann.

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  6. Okay, also bist du zwiegespalten was Camerons Werk angeht. Ich gehöre wohl zu den seltenen Fällen, denen ausnahmslos alle seine Filme gefallen. Auch „Titanic“ finde ich immer wieder mitreißend und beeindruckend. Mein Liebling von Cameron dürfte wohl „The Abyss“ darstellen, welcher durchaus inhaltliche Parallelen (Ökobotschaft) zu „Avatar“ bietet. „Aliens“ rangiert für mich auch unter den Topfilmen, aber da zähle ich die gesamte Reihe zu meinen Lieblings-Sci-Fi-Werken.

    Falls du dich irgendwann tatsächlich an „Avatar“ heranwagst, sag Bescheid. Mich würde deine Meinung dazu interessieren. Allerdings befürchte ich, dass die Erstsichtung nur im großen 3D-Kino so richtig funktioniert. Dafür ist der Film schließlich ausgelegt.

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  7. Anmerkung: Jeder, der das liest, muss sich über Spoiler im klaren sein.

    Irgendwie hab ich mich gefühlt, als würde ich ein schlechtes Remake von „Der mit dem Wolf tanzt“ anschauen, dessen Setting auf einen anderen Planeten versetzt und die Ausgangslage leicht verändert wurde.7
    Von der Charaktergestaltung mal abgesehen… nein halt, davon kann ich nicht absehen… Stereotypen wohin man sieht: obercool witziger, motherf**king Colonel (der Rest der Söldner war nicht besser), oberschlaue Wissenschaftler die denken, nur sie könnten Avatar spielen, knallharter Businessman den nur Quartalszahlen interessieren (der gegen Ende dann aber leichte Anzeichen von Angst und Unsicherheit erkennen lässt. Wow.) Und natürlich das zu vertreibende Naturvolk, das ja in dem Fall sogar wirklich mit der Natur spricht.
    Es hat länger als 2 Stunden Film gebraucht, bis ich halbwegs mit diesen Schlumpfkatzen mitfühlen konnte, aber eigentlich galt mein Mitleid mehr dem Wald. Ich fand das Charakterdesign wirklich einfach nur schrecklich.
    Die üblichen Sprüche: „Anfangs war es ein Befehl, aber dann habe ich mich verliebt…“ Argh. Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich das schon in Filmen gehört habe.
    Und vorhersehbar war der Film wie der Sonnenaufgang am Morgen (mal die Polarnacht außer Acht gelassen). Als es hieß „er soll unsere Gebräuche lernen“, wusste ich: Schön. Mindestens eine von drei Stunden Film wird dafür jetzt herhalten müssen. Ich sollte Recht behalten.
    Es ist erst 5 Mal passiert, dass dieser Toruk (diesen riesen Flugvieh) einen Na’vi auswählt, wer hätte da nur gedacht, dass es ausgerechnet Jake Sully wird? Ich zum Beispiel. Dass bis auf die 2 und 1! Nebenfigur alle anderen „Wichtigen“ sterben war auch so sicher wie das Amen in der Bibel.
    Bevor ich hier nur schlechtes über den Film sage, komme ich lieber gleich zur Technik, denn an Gutes erinnere ich mich nicht.

    Das erste Mal 3D-Technik. Was freut man sich nicht darauf wie ein pubertärer 13 Jähriger, der durch Zufall ne Frau zum, ersten Mal nackt sieht…
    Die Waldtotalen waren wirklich hübsch, da kein bestimmter Punkt fokussiert wurde. Ich weiß nicht ob es an der Technik lag, die hier verwendet wird, aber bis auf den minimalen Fokusbereich (meistens ja die Charaktere oder in der Schlacht die Hubschrauberteile), war alles mehr als unscharf und alles im Vordergrund, was 3D sein sollte, hat geflimmert wie Sau. Aber wie gesagt, das will ich dem Film nicht ankreiden, keine Ahnung ob das vom Film kommt oder vom Kino. Special Effects sahen wirklich toll aus, muss ich neidlos anerkennen. Wenngleich ich Gollum aber nicht viel schlechter fand als die Neuauflage der Schlümpfe hier, wenn man bedenkt dass dieser schon 8 Jahre vorher Frodo verfolgen durfte.
    Zum Glück bin ich nicht der einzige, der den Film annähernd vernichtend kritisiert.
    http://www.inderzange.de/?p=1060

    Und ich hab ja wirklich versucht, dem Film etwas abzugewinnen, aber die 4 1/2 Punkte der Zange unterbiete ich noch ein bisschen.

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  8. Wow, welch vernichtende Kritik. Da dir nicht einmal die 3D-Technik zugesagt hatte (wobei ich das auf ein schlecht eingestelltes Kino schieben würde), kann man nun kaum versuchen dir den Film doch noch schmackhaft zu machen.

    Alles was bei dir nicht funktioniert hat, funktionierte für mich tadellos. Ich konnte mit den Figuren mitfühlen war äußerst angetan von Design und Atmosphäre dieser neuen Welt und konnte mich selbst auf die relativ einfache Geschichte perfekt einlassen. Vorhersehbarkeit hat man zudem bei 90% aller Blockbuster, insofern hat mich das auch nicht gestört. Wichtig war für mich hier nicht das Was, sondern das Wie – und das ist Cameron in meinen Augen perfekt gelungen.

    Da ich ansonsten fast nur positive Meinungen gehört habe, ist es auf jeden Fall auch einmal interessant einen negativen Standpunkt zu lesen.

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  9. Ich hatte, glaube ich, noch mehr Kritikpunkte, aber das meiste hab ich in den unsäglich langen 3 Stunden wieder vergessen. Hab mir da schon in Gedanken meine Kritik geschrieben.

    In Zukunft werde ich wohl bei langen Filmen nen Notizblock mitnehmen, falls es ein schlechter Film wird kann ich dann gleich mitschreiben 😉

    Was ich allerdings irgendwie gut fand (aber auch nicht so gut.. da bin ich unschlüssig), dass der Film eben völlig ohne Schmutz auf die Leinwand kam. Ich bin nicht sicher, ob mir das gefällt, dass der Film vom Server und nicht von der Filmrolle kommt.

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  10. In Zukunft werde ich wohl bei langen Filmen nen Notizblock mitnehmen, falls es ein schlechter Film wird kann ich dann gleich mitschreiben 😉

    …oder gleich ein Diktiergerät, wenn du den Zorn deiner Mitseher nicht fürchtest! 😉

    Ich mag digitale Projektionen übrigens sehr gerne, da das Bild dort wirklich perfekt ist. Dies bedeutet ja nicht, dass es keine Körnung oder andere filmtypische Eigenschaften mehr gibt, sondern einfach nur ein sauberes Bild. Finde ich grandios!

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  11. Auch ich war dem Film gegenüber anfänglich skeptisch eingestellt.
    Konnte mich dann aber zu einer spontan Sichtung überreden lassen und wurde nicht enttäuscht.

    Die 3D-Technick hat mich nur schon überzeugt, als Sully am Anfang erwacht und man diese kleinen Blasen sah. 🙂 War mein erster Film in 3D und wirklich ein Erlebnis.

    Auch war ich froh, dass man die 3D-Brille als Brillenträger ohne Probleme verwenden konnte. Hatte da anfangs etwas bedenken.
    Zum Film selber muss man glaube ich nicht mehr allzu viel sagen. Gute Blockbuster Unterhaltung mit mehr Tiefgang als erwartet.

    Deine Wertung geht volkommen in Ordnung. Freue mich schon auf eine zweite Sichtung auf Blu-ray.

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  12. Glücklicherweise hast du dich überreden lassen, denn „Avatar“ ist wohl einer der seltenen Filme bei denen selbst das beste Heimkino kein entsprechendes Erlebnis bieten kann. Auf die Blu-ray freue ich mich trotzdem und wenn wir dann in 10 Jahren vor unseren 100 Zoll 3D-Bildschirmen sitzen, dann werden unseren Kindern noch vom damaligen Kinoereignis vorschwärmen… 😉

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    • Werde gleich reinschauen. Übrigens musst du das nicht hier noch einmal reinschreiben, da ich nach Absetzen eines Kommentars die entsprechende Seite ein paar Tage danach auch selbstständig noch aufsuche, um nach Antworten Ausschau zu halten. Dennoch ein netter Service… 🙂

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