Castle – Season 1

Eine der vielversprechendsten Ankündigungen in der letzten Seriensaison war für mich „Castle – Season 1“, eine simple Krimiserie. Der Grund für die Vorfreude ist demnach allein dem Hauptdarsteller Nathan Fillion zuzuschreiben, der seit Joss Whedons „Firefly“ zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern zählt. Leider jedoch hatte er in der Vergangenheit nicht sonderlich viel Glück mit seiner Serienwahl (z.B. „Drive“). Wird er als Richard Castle länger im Rennen bleiben?

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Mein Tipp lautet eindeutig ja! Warum? Aufgrund der Struktur der Serie. Krimi, Einzelepisoden, eine sich andeutende Liebesgeschichte. All das, was der durchschnittliche Zuschauer sehen will. Hat ja schließlich auch schon bei der Serie „Bones“ funktioniert, welche sich ohnehin für einen Vergleich aufdrängt. Hierzu möchte ich nur sagen, dass „Castle“ nicht ganz an das konzeptuelle Vorbild heranreicht, was vielleicht auch der verkürzten Startstaffel zuzuschreiben ist. Hier gibt es nämlich tatsächlich nur Einzelfälle, die alle nach dem gleichen Muster ablaufen. Überraschungen muss man wirklich mit der Lupe suchen.

Was die Serie dennoch sehenswert macht? Die Darsteller, allen voran natürlich Nathan Fillion, dem der überhebliche und dennoch sympathische Krimiautor Richard Castle wirklich auf den Leib geschrieben ist. Herrlich! Auch seine Gegenspielerin bzw. Partnerin Stana Katic kann als Detective Kate Beckett Punkte sammeln, wenngleich hier noch Potential zur Charakterentwicklung vorhanden ist. Die Dialoge sind beinahe ebenso erfrischend, wie bei „Bones“ und man spürt das obligatorische Knistern förmlich. Schön auch, dass sich die Serie dabei selbst nicht allzu ernst nimmt.

Inszenatorisch kann man der Serie nichts vorwerfen, wenngleich mich die hippen Szenenübergänge und die teils etwas zu neonhafte Farbgebung stören. Kann man aber gut damit leben. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Serie in der kommenden Staffel entwickeln wird. Man ahnt ja bereits einen umfassenderen Handlungsbogen in Bezug auf Becketts Vergangenheit (erneut eine Parallele zu „Bones“) und darf demnach gespannt sein.

Insgesamt kann man „Castle“ Krimifreunden bzw. Fans von Nathan Fillion nur ans Herz legen. Für alle anderen Serienjunkies da draußen mag sich zumindest einmal ein kurzer Blick lohnen. Einfach nette Unterhaltung für Zwischendruch: 7/10 Punkte.

23 Gedanken zu “Castle – Season 1

  1. Find ich ja lustig. Für mich klingt das unterm Strich so: „Serie ist ok, nicht gut, aber auch kein Müll. Inhaltlich schwach aber wegen der Schauspieler gibt das 7/10“ 😉

    Von der Story fand ich das selten fesselnd, abgesehen vom Piloten, der ja immerhin versuchte eine Prämisse aufzubauen. Ist für mich nur eine von dutzenden Cop-Serien, so wie man auch dutzende Forensiker-Serien hat. Alles irgendwann eintönig …

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  2. Insgesamt würde ich den Inhalt der Serie wohl knapp überdurchschnittlich einordnen. Die Prämisse mit dem Krimiautoren finde ich ziemlich gelungen. Den Rest machen tatsächlich Darsteller bzw. die von ihnen gespielten Charaktere aus. Vielleicht hätte ich auch noch Castles Mutter und Tochter erwähnen sollen, die seiner Figur wirklich Erdung geben. Gefällt mir sehr gut.

    Ich hatte mich schon an einigen Krimiserien versucht und außer „Bones“ und „Castle“ konnte ich da nirgends mehr als ein paar Folgen durchstehen. Wenn ich bedenke wie gut mich die Serie unterhält, trifft die Bewertung – nach meinen bescheidenen Maßstäben – voll ins Schwarze.

    Außerdem musste ich ja zwangsweise einen Punkt mehr vergeben, als du in deiner Besprechung… 😉

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  3. Hm, so ganz kann ich deiner Beurteilung nicht zustimmen 🙂 Was die immer gleiche Aufteilung angeht, gehe ich noch konform, aber das ist bei allen Krimiserien so.
    Ok, ich hab auch nur wegen Nathan Fillion angefangen zu gucken, aber gerade einige witzige und ungewöhliche Einfälle haben mich weitergucken lassen. Leider wird das durch unnötig viele vorhersehbare Reaktionen/Dialogzeilen/Handlungsstränge fast wieder ausgeglichen. Aber ich hoffe mal, dass in der zweiten Staffel auf die richtigen Teile fokussiert wird. Es ist ja oft so, dass die zweite Staffel besser als die erste ist.

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  4. Was die immer gleiche Aufteilung angeht, gehe ich noch konform, aber das ist bei allen Krimiserien so.

    Das ist auch der Grund, warum ich Krimiserien normalerweise eher abgeneigt bin. Vor „Bones“ und „Castle“ habe ich diversen „CSI“-Auswüchsen, „Criminal Intent“-Derivaten usw. einige Chance gegeben, war nach ein paar Folgen aber stets eher gelangweilt.

    Leider wird das durch unnötig viele vorhersehbare Reaktionen/Dialogzeilen/Handlungsstränge fast wieder ausgeglichen.

    Gerade das hat mir so gut gefallen. Die Sachen, die nicht direkt mit den Fällen zu tun haben. Castles Bodenständigkeit trotz völlig überzogenem Ego. Die treffenden – und sicher etwas gewollten – Dialoge. Was die Konzentration auf die Charaktere angeht bin ich eben Whedon geschädigt und sehe diesen Punkt als beinahe wichtiger an, als die Geschichten an sich.

    Freue mich nun schon auf Staffel 2!

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  5. Im Web habe ich ein paar Vergleiche mit der neuen Serie Bored to Death gelesen. Davon kenn ich schon ein paar Folgen.
    Dann werde ich mich jetzt mal mit Castle beschäftigen.

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