Shoot ’Em Up (2007)

Freitagabend. Die Frau ist aus dem Haus. Zeit für sinnlose Action. Zeit für „Shoot ‚Em Up“ – ein Film, dessen Titel wahrlich Programm ist. Die Inhaltsangabe kann ich mir dieses Mal folglich mit gutem Gewissen sparen.

Michael Davis („Monster Man“) Film ist laut, schrill, unlogisch, albern, brutal und – vor allem eins – voll mit sinnloser Action. Wenn man in Stimmung für comichafte Gewaltorgien ist, dann bildet „Shoot ‚Em Up“ ein neues Highlight des Genres und klettert somit auf eine Ebene mit „Crank“ – überhaupt lassen sich beide Filme wirklich gut vergleichen. Sei es nun die kurze Laufzeit, der kaum vorhandene Inhalt, die furiose Action oder die wirklich perfekt besetzten Hauptrollen.

Clive Owen („Children of Men“) steht Jason Statham in Sachen Coolness wirklich in nichts nach, was deutlich zeigt wie wandlungsfähig er als Schauspieler doch ist. Neben Owen überzeugt vor allem Paul Giamatti als Bösewicht und auch Monica Belluci sorgt für so manch optisches Schmankerl. Insgesamt eine runde Sache, wenngleich natürlich – aufgrund der Handlung – keine shakespearschen Leistungen zu erwarten sind.

Abzüge gibt es für teils übertriebenen CGI-Einsatz, wenngleich dieser die comichafte Atmosphäre noch einmal zusätzlich unterstreicht. Dennoch haben mich die zu offensichtlich künstlichen Bilder bereits bei „Crank“ gestört. Der Audiokanal zeigt sich – sieht man einmal von ein paar durchwachsenen Onelinern ab – perfekt auf das visuelle Geschehen abgestimmt und rockige Töne beherrschen die Bühne.

Alles in allem ist „Shoot ‚Em Up“ äußerst kurzweiliges Popcornkino mit erstaunlich viel Humor – man denke allein an die unzähligen Einsatzmöglichkeiten von Karotten – und viel comichafter Gewalt. Wenn man den Film richtig aufnimmt kann man viel Freude damit haben: 8/10 Punkte.

13 Gedanken zu “Shoot ’Em Up (2007)

  1. Während ich Crank ziemlich hirnrissig fand, hat mir Shoot‘ em Up richtig Spaß gemacht. Eben weil sich der Film nicht so ernst genommen hat. Auf die Nummer mit der Entbindung während einer Schießerei muss man auch erst mal kommen.

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  2. Sehr treffend. 🙂 Wenn man wirklich keine intellektuellen Erwartungen an den Film hat und sich auch mit sinnloser Action Anfreunden kann, dann hat man wirklich viel Spaß mit dem Film. Und ein paar coole Sprüche kann man gleich mitnehmen. („Iss mehr Gemüse“) 😉

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  3. @ Inishmore: Ja, hatte schon tolle Einfälle der Film. Eigentlich war er ja sowieso nur eine Aneinanderreihung von absurden Schießereien, aber das hat er sehr gut hinbekommen! So wie auch „Crank“… 😉

    @ konna: Ja, die meisten Oneliner haben schon gut gepasst. Aber in dem Bereich geht halt nichts über die Helden des 80er Jahre Actionkinos… 🙂

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  4. Ich fand den Film auch ganz große Klasse – so ein richtiger Nobrainer ganz nach der Devise: Hauptsache Ballern, coole Sprüche und Action am Fließband. Sicher muss man so etwas mögen, doch es muss ja nicht immer Arthouse sein. Crank empfand ich im direkten Vergleich eine ganze Ecke schlechter. Wirkte für mich alles ein wenig „unrund“…naja ist aber auch schon ein bissel her, seit ich den das letzte Mal gesehen hatte 🙂

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  5. 8 von 10? Du spinnst! 😉 ich habe ja nichts gegen solche Filme, Crank und Transporter habe ich mir auch angesehen. Aber Shoot em up wirkt auf mich grenzdebil und billig, ist nichts halbes und nichts ganzes. Die „ruhigen“ Szenen, in denen vor allem Gelabert wird, tragen gar nichts bei und reißen einen aus der mittelmäßigen Action. Selbige wiederum ist weder originell noch interessant, sondern eher infantil.

    Also ich weiß nicht, aber für mich war das eine der größten Enttäuschungen der letzten Jahre. Ein Film, für den ich gefälligst meine Lebenszeit zurück haben will.

    So, die Ablästerei über den Film musste sein. 😉

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  6. @ The-Duke: Ja, „Shoot ‚Em Up“ machte teils den Eindruck eine High-Budget-Version von „Crank“ – inhaltlich und formal schlagen beiden aber eindeutig in die gleiche Kerbe. Auf jeden Fall ein kurzweiliger Spaß, den man sich durchaus öfter geben kann.

    @ thwidra: Uh, da wurde jemand schwer enttäuscht. Da braucht man nun wohl auch nichts mehr ausdiskutieren – aber sag mal ehrlich: Bei den Karotten? Nichtmal ein Schmunzler? Ansonsten: War ja bei den knapp 80 Minuten Laufzeit wenigstens nicht sonderlich viel Lebenszeit, die dir gestolen wurde… 😉

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  7. Na ja, ich hab das Gesicht mal verzogen, als ein Gangster eine Möhre durchs Auge und durch den Kopf gerammt bekommen hat. ob man das Schmunzeln nennen kann, wage ich aber zu bezweifeln. 😉 Nee, ich finde einfach wirklich, dass das ein ganz schlechter film ist. Clive Owen traue ich nach Inside Man einfach deutlich mehr zu, das was er hier abgeliefert hat, ist in meinen Augen kein Schauspiel. Er ist wohl nur engagiert worden, damit der Film überhaupt noch ein bekanntes Gesicht hat und damit nicht ganz untergeht. Aber wegen dieses Films schiebe ich nun auch schon ein Weile Children of Men vor mir her (ich glaube, der war das, weiß jetzt nicht so genau, ob der Titel stimmt), weil ich Angst hab, wieder reinzufallen.

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  8. Also „Children of Men“ solltest du dir auf jeden Fall anschauen. Der spielt auch in einer ganz anderen Liga. Eine ernste und düstere Utopie (bzw. Dystopie), welche für mich zu den besten Filmen der letzten Jahre zählt. Der Film hat mit „Shoot ‚Em Up“ wirklich nur Clive Owen und einen Säugling gemein. Ich glaube, da kannst du nichts falsch mit machen – ist auch kein Fall von klarer Geschmackssache, wie bei diesem spaßigen Werk.

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  9. Ich fand Shoot ´em up echt klasse. Es tut manchmal sehr gut, einfach nur den Kopf auszuschalten und sich tot zu lachen über teilweise recht dämliche, aber zugleich ebenso lustige Einfälle XD
    Wie sagt man, „so blöd dass er schon wieder lustig ist“.
    Und ja, doch, Monica Belluci ist mal wieder sehr sehr nett anzusehen und Giamatti wieder echt cool. Die Bewertung 8/10 ist, denke ich, sehr angemessen.

    Ps: Wann gibts denn ne Bewertung von Sweeney Todd? Interessiert mich echt, was der Herr Bullion dazu zu sagen hat!

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  10. Genauso habe ich den Film auch wahrgenommen. Manchmal muss es eben auch hirnlose Action geben und wenn sich ansieht, wie akribisch der Regisseur vorab jede Actionsequenz animiert hat (allein zu Hause an seinem Rechner wohlgemerkt), dann macht das die ganze Sache noch sympathischer.

    „Sweeney Todd“? Ist für mich noch nicht zwingend genug. Der Film interessiert mich zwar durchaus, doch das gewisse Etwas für eine sofortige Sichtung fehlt (noch).

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