Es muss irgendwann 1996/97 gewesen sein, da sah ich im Kino einen Teaser in dem hunderte von riesigen Insekten über einen Wüstenplaneten rannten. Diese Szene allein hat war für mich ausreichend genug, um zu wissen: ‚Das muss ich sehen!‘ Der Titel des vorgestellten Films: „Starship Troopers“. Ein gutes Jahr später war es dann soweit und Paul Verhoevens Sci-Fi-Satire lief in den Kinos an. Das Problem: Frei ab 18 – glücklicherweise wurde im alten Admiral Kinopalast damals nicht wirklich streng kontrolliert, so dass einer ungetrübten Sichtung nichts im Wege stand. Bis heute einer meiner eindruckvollsten Kinobesuche.
Bis heute folgten etliche Sichtungen. Anfangs noch auf Videotheken-VHS, inzwischen auf DVD – und immer noch kann mich der Film bestens unterhalten. Ich glaube es gibt nicht viele andere Werke, die so viele Genres beinhalten: Teenie-Romanze, Militärklamotte, astreine Sci-Fi-Action und bitterböse Satire. All das und noch viel mehr ist „Starship Troopers“. Am stärksten wiegen wohl die satirischen Elemente, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen. Umso unverständlicher, warum der Film bei uns auf dem Index steht. Es gibt wohl nicht viele Filme, die Krieg und Militarismus so kritisch gegenüberstehen. Schon sehr merkwürdig, meine Damen und Herren von der BPjS.
Neben den satirischen Spitzen funktioniert der Film auch perfekt als Sci-Fi-Abenteuer. Dank der starken Soap Opera-Anteile wird man sehr schnell in die Geschichte hineingesogen und mit den Figuren vertraut. Ein Klischee jagt hier das nächste – und ehe man sich versieht, erwischt einen der nächste satirische Hieb wieder völlig unvorbereitet. Ein ziemlich geniales Konzept, das Verhoeven hier noch konsequenter umsetzt, als im thematisch verwandten „RoboCop“.
Neben den rein inhaltlichen Werten liefert „Starship Troopers“ auch so einiges für das Auge. Mir als VFX-Freak ist besonders die grandiose Kombination aus CGIs und practical effects aufgefallen. Wirklich famos. Ich möchte gar nicht überlegen, was hier alles an Planung nötig gewesen ist. Der Schnitt trägt sein übriges dazu bei, den Film in jeder Szene glaubwürdig erscheinen zu lassen.
Eine besondere Erwähnung ist mir noch Neil Patrick Harris (Barney, „How I Met Your Mother“) wert, der hier in einer wirklich gänzlich anderen Rolle zu sehen ist. Für mich das Tüpfelchen auf dem i in einem nahezu perfekten Film. Unbedingt sehenswert: 10/10 Punkte.
Prädikat: Lieblingsfilm
Ich fand den Film absolut trashig. Vielleicht hab ich den auch einfach bei meiner ersten Sichtung damals nicht verstanden…
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Oder vielleicht hast du den billigen zweiten Teil gesehen, der nur als Direct-to-Video-Veröffentlichung heraus kam… 😉
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Theoretisch müsstest du jetzt einen „ab 18“-Bereich inklusive Altersabfrage für diesen Film einführen, Stichwort „Werbeverbot für indizierte Medien“.
Den zweiten Teil habe ich nie gesehen, aber den ersten Teil dafür zweimal im Kino. Die Argumentation der BPjS („verrohende Wirkung auf Jugendliche“) kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ich weiß nur noch, dass mich Denise Richards ungeheuer genervt hat, die Action hingegen hat mir gefallen. Und aus Neil Patrick Harris ist ja was geworden…
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Nun, als Werbung würde ich meinen Eintrag nicht bezeichnen – eher als kritische Auseinandersetzung mit dem Film. Zudem hätte ich das schon hierbei machen müssen – auch eine so sinnvolle Indizierung…
Denise Richards ist tatsächlich etwas nervig. Passt aber astrein in den soapigen Teil des Films und sind wir einmal ehrlich: auch Casper Van Dien ist schauspielerisch keine Leuchte… 😉
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Die Möglichkeit besteht natürlich.
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Einer meiner absoluten Lieblingsfilme, den ich mir die Tage auch endlich mal auf Blu-Ray ansehen wollte, den fand ich damals so hypergeil und das zurecht! 🙂
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Da sind wir uns ja ausnahmsweise auf ganzer Linie einig! Leider bin ich nicht in das Vergnügen einer Blu-Ray-Sichtung gekommen, doch dem Spaß hat das keinen Abbruch getan… 😀
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Kann dir da auch nur 100% zustimmen. 10/10 Punkte!
Und einer der drei Filme überhaupt, die ich mir am darauffolgenden Wochenende gleich nochmal im Kino angesehen habe.
Kann übrigens auch nicht verstehen, warum so wenige den satirischen Charakter des Films nicht erkennen.
Und Denise Richards passt mit ihrer „Cheerleaderfresse“ (wie ein Kumpel von mir das bezeichnet) in diese Satire gut rein, auch wenn Dina Meyer ganz klar die hübschere ist. Ich verzweifel jedesmal wieder, weil Rico das nicht schnallt… 😉
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Da sind wir uns ja auf ganzer Linie einig. Cheerleaderfresse trifft es übrigens auf den Punkt. Sehr schön! Werde ich jetzt immer dran denken müssen, wenn ich den Film sehe… 😀
Hab deine zwei Kommentare übrigens geschwind zusammengefügt, hoffe das ist okay! 🙂
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DER Verhoeven imho. Trotzdem weit von einem Meisterwerk entfernt, ogbleich er wirklich tollen Trash/SciFi/Action-Charakter besitzt.
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Für das was er sein will, ist er in meinen Augen schon ein Meisterwerk. Mir fällt zumindest keine bessere relativ aktuelle Kriegs- bzw. Militärsatire ein.
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Dr.Strangelove 😉 Auch wenn er nicht mit ST zu vergleichen ist.
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Den kenne ich zugegebenermaßen noch nicht. Werde ich aber bei Gelegenheit nachholen… wie hier auch immer meine filmischen Lücken aufgedeckt werden… 😉
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da fällt mir auf, dass ich mir ST auch mal wiede ransehen konnte. fand ihn seinerzeit ähnlich großartig wie Du. ernst zu nehmen ist das natürlich nicht, aber das war ja auch nicht verhoevens intention, scheint mir. als satire ein brüller. erinnere mich noch an den willkommensgruß bei der army…;)
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„Starship Troopers“ ist ja auch ein Film, den man wirklich oft sehen kann – so geht es zumindest mir. Action, Humor, Sci-Fi, Satire. Da ist alles drin. Wünsche dir viel Spaß bei deiner Sichtung! 🙂
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Welche DVD-Version sollte man sich denn von diesem Film zulegen? Ist bisher immer an mir vorbeigegangen und ich möchte mir den echt gerne mal zulegen, natürlich in der ungekürzten Fassung, versteht sich.
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Ich habe diese Version und bin damit sehr zufrieden. Die neue BlueRay scheint allerdings nochmal weit besser zu sein! 🙂
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