Szenenwechel

Im Moment versuche ich etwas mehr Rhythmus und Dynamik in meinen Rohschnitt zu bekommen. Ist gar nicht so einfach. Immerhin habe ich die aktuelle Version bereits von 10 auf ca. 8 Minuten gekürzt. Tut zwar weh, kommt aber dem Film zugute.

Bei Szenenwechseln habe ich bereits diverse Übergänge probiert. Am liebsten waren mir bisher einfache Blenden. Doch bei der gestrigen Sichtung von „My Name is Earl“ sind mir einmal wieder die tollen Szenenwechsel aufgefallen. Kennt man u.a. auch aus „Scrubs“: Die Kamera wandert über eine schwarze Fläche von einer Szene in die nächste. Einfach, wirkungsvoll und anders. Die praktische Umsetzung hat sich dann doch etwas komplizierter gestaltet – vielleicht hätte ich es auch nicht mehr um 01:00 Uhr nachts testen sollen.

Wisst ihr überhaupt wovon ich rede? Hier mal ein kleiner Test (WMV, 1.1 MB):

szenenwechsel.jpg

Wirkt das? Mir gefällt es eigentlich ganz gut. Es passt natürlich auch nicht immer, aber oft ist es ein schön dezenter Übergang, der eben doch nicht so langweilig wirkt, wie eine einfache Blende. Was meint ihr? Kann ich meinem Kurzfilm damit einen etwas interessanteren Look verpassen, oder wirkt es hier lächerlich? Ansonsten ist die Szene noch nicht farbkorrigiert oder sonstwie angepasst.

22 Gedanken zu “Szenenwechel

  1. Ich find’s klasse. Mir war schon immer klar, dass es sich lohnt, Shows wie „My Name Is Earl“ oder „Scrubs“ zu gucken.

    Wo ich schon bei NBC bin, darf der Dritte im Bund nicht fehlen: die aktuelle „The Office“-Episode war Fremdschäming over the top, wie es nicht mal Stromberg erreichen kann. Mehr Infos zur Show hier

    Like

  2. Ich finde den Übergang im Bild auch gelungen. Kleinliche Menschen würden vielleicht bemängelnd, dass das Hintergrundrauschen einen kleinen Sekundenbruchteil zu früh kommt, aber das fällt nur auf, wenn man die Szene in einer Dauerschleife sieht. Oder mit anderen Worten, es fällt gar nicht auf. 🙂

    Like

  3. @ Inishmore: Wusste doch, dass dir meine Inspirationsquellen zusagen… 😉

    An „The Office“ wage ich mich, sobald ich etwas mehr Zeit habe und mit den aktuellen Serien up to date bin.

    @ Thomas und Doktorin: Freut mich dass der Clip Anklang findet. Ist sicher ungünstig hier nur den Wechsel ohne Zusammenhang zu zeigen, denn das Timing kommt hier nicht wirklich bei rüber. Ist jetzt auch noch nicht die endgültige Version, da ich die Übergänge nach der Farbkorrektur/Postarbeit noch einmal anpassen muss.

    Danke auf jeden Fall für eure Anmerkungen! 🙂

    Like

  4. Mir ist es auch noch zu langsam. Das ist wirklich die Kunst beim Schnitt, genau den richtigen Rhythmus für die jeweilige Sequenz zu finden. Man glaubt das immer gar nicht, wie viel ein paar Frames mehr oder weniger ausmachen.

    Like

  5. Stimmt. Sollte ich auch mal testen, wenngleich die Einstellung dann noch länger wirken würde. Muss mir da eh noch etwas für die opening credits überlegen.

    Ich habe die aktuelle Schnittversion nun einmal mit diesen Szenenwechseln ausgestattet. Hat schon wirklich was. Ich werde am Donnerstag meinen Film- und Schnittprof treffen… mal schauen, was der so spricht.

    Like

  6. Was mir aufgefallen ist: Der „Schwenk“ über die schwarze Fläche ist von der Bewegung viel schneller als die Kamerabewegung davor und danach…das wirkt ein wenig unnatürlich. (In meinen Augen) Ich glaube, diese Art des Szenenwechsels funktioniert bei Scrubs (die andere Serie kenn ich glaub ich nicht) eben so gut, weil es so wirkt als würde die Kamera eine fließende Bewegung machen und zwar über drei Szenen hinweg. Szene 1, Schwarz und Szene 2.
    Ansonsten finde ich diese Art des Übergangs absolut passend und echt toll! 😀

    Like

  7. Ok, ich habs mir jetzt noch zig Mal angeschaut 😀 Das Tempo danach stimmt eigentlich fast. Nur das davor eben nicht, weil es sich ja um ein beinahe-Standbild handelt. Hmm…keine Ahnung, ob meine Kommentare hier in irgendeiner Weise hilfreich sind 😀

    Like

  8. Löwenzahn, jeder Kommentar hier ist hilfreich. Wenn man den ganzen Tag vor dem Material sitzt und kein Feedback bekommt, wird man irgendwann blind. 😉

    Bei „Scrubs“ und anderen Serien gibt es bei solchen Übergängen meist in jeder auch noch so kleinen Szene eine Kamerafahrt. Deshalb funktionieren diese Übergänge so gut: Es ist eine fließende Bewegung von Anfang bis Ende. Ich habe mir diesen Luxus nicht leisten können und muss somit etwas tricksen. Ich werde auf jeden Fall versuchen das Timing noch zu verbessern. Wo allerdings keine Fahrt – und damit die nötige Parallaxenverschiebung – stattfindet, wird es leider nie so gut aussehen, wie im zweiten Teil dieser Beispielszene (einer der wenigen Fahrten) befürchte ich.

    Like

  9. Aaaah, verstehe 🙂 Das is ja schade. Aaaaaber: Dafür macht man letztendlich solche Projekte. Damit man beim ganzen Prozess von vorne bis hinten merkt, auf was man alles schon am Anfang achten sollte und was man verblüffenderweise alles planen sollte.
    Viel Spaß beim weitertüfteln und wie schon gesagt, ich finds passend 🙂

    Like

  10. Hallo,
    ich finde den Übergang auch super, aber ich dachte eigentlich das es recht einfach zu bewerkstelligen ist.
    Wo liegt den da die Schwierigkeit?
    Danke

    Like

  11. Die Schwierigkeit liegt darin, dass man eigentlich beim Drehen schon den fertigen Schnitt im Kopf haben muss, um die nötigen Kamerafahrten mitzudrehen. Die reine Technik danach ist dann weniger kompliziert.

    Like

  12. Danke für die schnelle Antwort!

    Wenn ich mir das, z.B. bei Scrubs anschaue, dann denke ich mir, dass dieser Szenenwechsel vom Kameramann/ Regiesseur eigentlich vorgeplant war.
    Es war demnach nicht einfach reine Kreativität des Cutters.

    Like

  13. Natürlich sind solche Szenenwechsel vorgeplant. Das habe ich ja geschrieben. Im professionellen Bereich werden solche Szenenwechsel natürlich vorab von allen Beteiligten festgelegt – wenn man dagegen alleine für alles verantwortlich ist, sollte man sich so etwas eben vorher ganz genau durch den Kopf gehen lassen. Aber wer denkt schon immer an ein komplettes Storyboard für jeden einzelnen Szenenwechsel? 😉

    Like

  14. Hallo,
    ich drehe Kurzfilme und möchte wissen, was bei solch einem Szenenwechsel zu beachten ist.
    Muss ich bei dem schwarzen Bild etwas beachten?
    Danke

    Like

  15. Hallo bigparty, am besten funktioniert solch ein Szenenwechsel, wenn du zwei Kamerafahrten miteinander verbindest, die beide die gleiche Richtung haben. Dann einfach eine scharze Ebene davorpacken (evtl. mit leichter Unschärfe an den Rändern) und alle drei Elemente in entsprechender Geschwindigkeit auf der Bühne vorbeibewegen. Die schwarze Ebene dabei am schnellsten, weil sich diese ja im Vordergrund befindet. Einfach etwas damit herumexperimentieren, dann merkst du schon wann du das beste Ergebnis erreichst. Viel Erfolg!

    Like

  16. Hallo,
    also ich habs mit diesem Szenenwechsel versucht, und die größte Schwierigkeit war es die gleiche Fahrtgeschwindigkeit in beiden Szenen zu haben.
    Weiss jemand wie man dieses Problem effizient lösen kann?
    Danke

    Like

  17. Hmm, weiß ich nun leider auch nicht. Am besten eine nicht zu große Strecke wählen und die Dolly möglichst gemächlich schieben. Ansonsten einfach weiter probieren, dauert bestimmt seine Zeit, bis man den Dreh raus hat…

    Like

  18. Das mit dem probieren wird ja insofern schwierig, weil man zwei settings hat, an zwei orten.
    Demnach kann ich erst beim schneiden sehen ob die fahrt gelungen oder misslungen ist.

    Like

  19. Schon klar. Ich würde es deshalb einfach auch ein paarmal mit zwei Fahrten von einem Drehort probieren, um einfach einmal das Timing hinzubekommen. Wenn man das hat, kann man ja dazu übergehen die geplanten Fahrten zu verwenden.

    Like

Deine Meinung? (Indem du die Kommentarfunktion nutzt, erklärst du dich mit der Verarbeitung deiner angegebenen Daten durch Automattic, Inc. sowie den Dienst Gravatar einverstanden.)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..